Der Anfang vom Ende

859 22 2
                                    

Leyal kommt auf uns zu und fragt uns ob wir mit Baskettbal spielen wollen. "Ja, ich komm mit" Stimme ich zu "Wartet, ich komme mit" Ryder schiebt Maggie von seinen Schoß und folgt uns. Beleidigt schnaubt Maggie und schaut uns wütend hinterher, ihre Reaktion breitet mir ein Lächeln aus und es befriedigt mein inneren Teufel, das Ryder sie versetzt hat.

Auf den Platz angekommen, trennen Ryder und ich uns in gegnerische Teams, ich schließe mich Leyal an und er Alec. Alec und sein Team holen sich den Ball, als das Startzeichen ertönt, spielt er zu Ryder ab, der sich sofort den Weg zum Korb frei macht. Der Wind beim Rennen, legt das weiße t-shirt noch näher an seinen Körber, was seine Muskeln, noch besser zum Vorschein bringt. Ich versuche diese Tatsache so gut es geht zu ignorieren, was mir nur halb gelingt. Der Anblick, ohne die weiße Stoff Bekleidung wäre bestimmt noch beeindruckender. Ich frage mich, wie er wohl Oberkörperfrei aussieht.
Ich werde wieder in die Realität geholt als Leyal meinen Namen ruft, ich schüttle den Kopf als würden diese Gedanken damit verfliegen.

Ryder hat es jetzt zu den Korb meiner Mannschaft geschafft und setzt zum Wurf an. Der Ball fliegt gut, und er würde einen Punkt landen. Ich nehme Anlauf, springe und greife mir den Ball in der Luft, auf den Boden, rolle ich mich über die Schulter ab.

Alle sind ein wenig überrascht, und ich nutze meine Chance und hetze auf den anderen Korb zu. Alec stellt sich mir in den Weg, doch geschickt weiche ich ihn aus und mache schließlich einen Treffer im Korb. Leyal und mein Team rasten vollkommen aus, und rennen auf mich zu. Die anderen sehen natürlich weniger begeistert aus.

Wir spielen die restliche Zeit draußen weiterhin Basketball, bis mein Team sich fair den Sieg erkämpft hat. Die Wachen kommen und treiben uns vom Platz auf den Ausgang des Gefängnishofes, als Ryder und Alec uns den Weg versperren. "Macht Platz, die Gewinner wollen durch" spottet Leyal über die Jungs. "Oh glaub mir das war alles nur Glück, beim nächsten mal gewinnen wir" schießt Alec zurück und macht einen Schritt auf Leyal zu. "Wen es dir hilft mit der Niederlage klar zu kommen" zuckt sie mit den Schultern "aber Träum weiter" winkt sie die Jungs beiseite.

Alec will darauf reagieren, doch sein Bester Freund ist schneller  "Wir wollen eine Revanche, morgen ein weiteres Spiel?" fragt er und schwenkt seinen Blick studierende von Leyal auf mich. "Darauf kannst du Gift nehmen, aber die Teams bleiben so" stimmt Ley freudig zu. "Hey, ihr, bewegt euch in eure Reihen und danach in die Zellen!" ruft ein strenger Wächter zu uns rüber.

Zu viert setzen wir uns in Bewegung, in Richtung Aus-und Eingang zum Hof. "Woher kannst du das? " fragt Ryder zusammenhangslos, er sieht mich nicht mal an, sondern läuft neben mir her. "Von draußen " antworte ich etwas knapp, doch er gibt sich damit zufrieden.

Nächster Tag
Alle Insassen sitzen in der Kantine, essen den Frass den man uns vor die Füße knallt und das allgemeine Gemurmel ist zu hören. Das Essen ist kein Essen, sondern irgendeine Pampa aus Chemie und Matsche die zusammengepresst wurde. Ich weigere mich schon fast gänzlich es zu Essen, doch Hunger und darauf folgende Kraftlosigkeit zwingt mich es irgendwie runter zu würgen, über die Hälfte lasse ich dennoch liegen. Wie jeden Tag hat eine kleine Gruppe von Insassen später Reinigungsdienst, wo alles aufgeräumt werden muss, die Tische sauber machen, Boden fegen und so was.

"OK heute machen John, Kilian, Andy, Corey und Alies alles sauber, keine Wiederrede!" ruft einer der Betreuer in den Saal. Als ich meinen Namen höre, und die Tatsache das ich mit meinen neuen besten Erzfeinden, die mich nur als zu gerne umlegen wollen würden, realisiere bleibt mir ein Kloß im Hals stecken. Fuck!

Die Blicke meiner Freunde am Tisch mustern mich, ich bleibe aber undurchschaubar und lasse mir nichts anmerken. Wenig später wird die Kantine geräumt und ein relativ großes Chaos kommt zum Vorschein. Die essen alle wie Hunde und krümmeln und werfen ihr essen auf den Boden und finden es lustig die Soße über die Hälfte des Tisches zu schießen. Super, das kann ja was werden. Ohne ein Wort zu sagen, schnappe ich mir den Besen und beginne den Boden zu fegen. Den Jungs kehre ich den Rücken zu, gehe meiner Arbeit am anderen Ende des Raumes nach um möglichst viel abstand zwischen uns zu wissen. Noch kann mir nichts passieren, noch ist einer der Wachen da.

Nach ca.5min fängt einer der anderen an, sich vor Schmerzen auf den Boden zu welzen und seine Schmerzen laut rauszuschreien. Die Wache scheint ihn sein Schauspiel abzukaufen und rennt sofort zu den Schreihals, doch ich kaufe ihn die Show nicht ab. Ich gehe einfach weiter meine Arbeit nach. "Sir, er hat starke Schmerzen, er muss sofort in die Krankenstation!" fordert John den Beamten auf. Der Typ röchelt auf einmal los, als würde aufeinmal ein Pottwal verrecken.

"Ihr bleibt kurz hier und macht keine Dummheiten,klar?! Ich werde ihn jetzt in die Krankenstation begleiten und euch noch jemanden schicken" der Beamte hilft den sterbenden Shakespeare auf die Beine und führt ihn nach draußen. Jetzt bin ich doch ganz alleine, mit meinem Erzfeinden. Und kaum ist der Wächter, durch die Tür, da spüre ich schon wie sich drei angespannte Gestalten hinter mir aufstellen. "Was wollt ihr?" Frage ich knurrig und fege unbekümmert weiter. "Du hast uns vor den ganzen Knast beleidigt und gedemütigt, und jetzt wirst du dafür bezahlen" ich höre das Kratzen eines Messer das, den Tisch entlang gezogen wird. Ein langer kalter Schatten zieht sich über meinen Rücken.

Ich halte den Besen fest in der Hand und drehe mich zu den Dreien um. In ihren Augen funkelt die Dunkle Lust Blut zu sehen. Alle haben sie ein Messer oder einen Spitzen Gegenstand in der Hand. John ein Messer, der zweite, eine Gabel und der dritte ein Stück Holz mit einem Spitzen Ende.

Engel hinter GitterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt