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- Hinata Shoyo -
~ 09:10 Uhr ~

,,Wartet!", rief mein Lehrer, welcher gerade laut seine Hände auf das Pult gepfeffert hatte, nachdem es geklingelt hatte und jeder von uns aufstand, um in die fünfminütige Pause zu gehen. Alle aus meiner Klasse hielten in ihrer Bewegung inne (inklusive meiner Wenigkeit) und warteten auf das, was er uns zu sagen hatte. Ich hoffte währenddessen inständig, dass kein Satz wie ,,Ich beende den Unterricht" kommen würde.
Er musterte jeden von uns. Sein Blick glitt streng einmal durch die gesamte Klasse, bis er letzten Endes an mir hängen blieb.
,,Hinata, komm du bitte kurz zu mir."
Ich versteifte und meine Augen wurden groß. Hatte ich etwas angestellt?
,,Ihr anderen könnt nun gehen."
Ein kurzer, verwirrter und zugleich bemitleidender Seitenblick meines Sitznachbars und alle verschwanden aus dem Raum. Nur kurz, um ihre Flaschen aufzufüllen oder Dinge aus ihren Spinden zu holen.

Ich lief währenddessen schnurstracks zu meinem Englischlehrer, welcher die Beine überkreuzte, mit seinem Kugelschreiber wackelte und mich durch seine viereckige, triste Brille mit hochgezogenen Augenbrauen ansah.
,,Wa-was auch immer ich getan habe, es war entweder nicht beabsichtigt, oder ich war es doch nicht!", schoss es aus mir heraus und ich stand kerzengerade dort.
Er lachte auf, legte den Stift beiseite, machte seine Beine breit und lehnte sich vor, wobei er seine Hände zu einem Dreieck formte. ,,Keine Sorge, es ist nicht direkt etwas Schlimmes in dem Sinne. Es ist nur so, dass mir in letzter Zeit aufgefallen ist, dass du momentan weniger im Unterricht mitmachst. Woran liegt das?"
Tu ich das?
Mein Mund stand ein paar Millimeter offen und mein Kopf legte sich schräg. Ich war am grübeln.
Habe ich wirklich nachgelassen?

,,Also...", fing ich an, doch stoppte. Ich wusste nicht, wieso das so sein sollte.
,,Weißt du es selbst nicht?", hakte mein Lehrer nach und musterte mich erwartungsvoll, als er weiterredete: ,,Na ja, du musst es mir nicht sagen, es ist immerhin deine Sache, aber es wäre gut zu wissen, was es ist, damit ich dich dementsprechend behandeln kann."
Noch immer grübelnd stand ich da. Mir wollte es wirklich nicht einfallen.

Er richtete seinen Blick auf die Uhr an seinem Arm.
,,Wie dem auch sei, die Pause ist gleich rum. Schreib mir einfach eine Mail, wenn du willst beziehungsweise, wenn es dir eingefallen ist und viel Spaß noch heute", lächelte er dann, stand auf und verließ die Klasse, ohne auf eine Reaktion meinerseits zu warten.
Habe ich seine E-Mail-Adresse überhaupt?

Noch immer in Gedanken versunken ging ich zu meinem Spind, um meine Japanischsachen zu holen und setzte mich danach wieder auf meinen Platz.
Bis zur Pause war ich durchgehend abwesend und war am nachdenken, wieso ich in Englisch nachgelassen haben sollte, schließlich war ich sowieso nicht sonderlich gut in diesem Fach.
Doch dann, als die Frühstückspause anbrach, stand Kageyama im Türrahmen unserer Klasse und musterte mich von Kopf bis Fuß.
Hatte es vielleicht mit ihm zu tun?

Airport ~[#Kagehina Ff]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt