OS FOUR FORTSETZUNG

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„Wie kommst du darauf?", jetzt sah Kai mich fragend an. Wie ich darauf kam? Sah er denn nicht, dass ich direkt vor ihm stand? Scheinbar erinnerte sich nicht mehr an mich oder er erkannte mich einfach nicht. „Ach, nur so. Hab's im Gefühl und mein Gefühl täuscht mich nie." „Dann Verlass ich mich mal auf dein Wort, ich würde sie echt gerne wiedersehen, denn seine Jugendliebe/Kindheitsliebe vergisst man bekanntlich nie." „Ja, das stimmt wohl, ich hab meine auch nie vergessen.", antwortete ich ihm. „Wir sehen uns d/n, ich muss jetzt los zum Spiel.", er machte die Tür des Audi's auf. „Spiel? Was spielst du denn?", neugierig hakte ich nach. „Nur Fußball, nichts besonderes.", jetzt saß er schon im Auto und hatte das Fenster geöffnet. Nun war ich mir komplett sicher, dass er es war. Niemand hieß so wie er, sah so aus wie er und spielte dazu noch Fußball. „Ach so, dann wünsch ich dir viel Spaß.", ich hielt ihm beide gedrückten Daumen hin, in der Hoffnung, dass er unseren früheren „Handschlag" erkennen würde. Den hatten wir immer gemacht, als er damals, in Alemannia Mariadorf und Aachen, ein Spiel hatte. Zu meinem verwundern hielt er seine Faust mit den gedrückten Daumen auch hin und wir „checkten" ein. „Ey, d/n woher kennst du das? Das hab ich auch mit ihr damals gemacht!", er sah mich wieder mit fragendem Blick an. „Oh echt?", ich ließ ein lachen von mir. „Das hab ich mir gerade ausgedacht." „Ach so, wir sehen uns. Tschüß!", er startete den Motor und fuhr davon. Bevor ich Tschüß sagen konnte war er auch schon weg.

Ich pustete einmal kräftig aus und ging dann wieder nach oben in die Wohnung. War er wirklich so blöd? Hatte er mich nicht erkannt? Selbst den Handschlag erkannte er wieder doch machte keine Anstalten darüber nachzudenken oder darauf zu kommen, dass ich die war die er jahrelang vermisste. „Was ein idiot.", antwortete ich mir selbst auf meine Fragen.

Die einzige mit der ich darüber reden konnte war meine Mutter, also packte ich meine Sachen zusammen, zog mir meine richtigen Schuhe an und machte mich auf den Weg zu meiner Mutter, allerdings ohne Auto sondern zu Fuß und mit der Bahn. Angekommen bei meiner Mutter öffnete ich die Tür mit meinem Schlüssel und hörte meinen Stiefvater schreien. „Ehy, FOOOUUL!" Ganz vergessen, er war ja ein Fußball Fan, dann kam Kai mir wieder in Sinn und ich sprintete zu ihm. „Hey, d/n was machst du denn hier?" „Erklär ich dir gleich, wer spielt?" „Seit wann interessiert du dich für Fußball?" „WER SPIELT?" „Ist ja gut, d/n, beruhig dich. Leverkusen gegen Leipzig." „Leverkusen? Kennst du die Mannschaft?", ich merkte wie ich anfing nervös zu werden. „Ja, warum?" „Spielt da ein Kai Havertz?" , gespannt wartete ich auf seine Antwort. „Ja, ist ein guter Spieler. Und jetzt erklärst..." Aus heiterem Himmel fing ich an zu schreien, zu jubeln und Freudentränen zu weinen. Und murmelte „Er hat's geschafft, er hat es geschafft, ich wusste es!" „D/n, was ist denn mit dir los?" Ich hatte mich beruhigt und erklärte meinem Stiefvater alles was sich vorhin zugetragen hatte. „Oh, wow. Und das ist er wirklich?" „Ja, das ist er wirklich, Er hat es wirklich geschafft. Ich platz hier gleich vor stolz, ich bin so unfassbar stolz auf ihn. Nie hatte ich einen Zweifel daran, dass er es nicht packt." Jetzt stieß meine Mutter dazu, sie muss wohl einkaufen gewesen sein. „MAMA, ICH HAB KAI GEFUNDEN.", ich lief zu ihr hin und umarmte sie. „Wie du hast Kai gefunden? Welchen Kai?" sie stellte die Taschen in der Küche ab. „JA KAI, MEINEN ALTEN BESTEN FREUND." „Ach so, der. Wie hast du ihn gefunden?" „Eigentlich hat er zu mir gefunden, oder das Schicksal hat uns zusammen geführt. Er ist jetzt mein Nachbar, aber er erkennt mich nicht mehr. Ich hab alles probiert, aber er, er erkennt mich nicht mehr.", eine Träne rollte über meine Wange. „Hey mein Schatz, nicht weinen. Das wird schon, er wird dich wiedererkennen." „Meinst du wirklich?", ich wischte über meine Wangen. „Natürlich, Seh dich an Kind, du siehst einfach nicht mehr aus wie früher, du hast dich verändert." Ja gut, da hatte meine Mutter recht, ich hatte mich vom äußerlichen echt geändert. Nun konzentrierte ich mich wieder auf das Spiel und sah Kai dabei zu wie er alle aus dribbelte, letztendlich zum Abschuss kam und den Ball ordentlich in das Tor der gegnerischen Mannschaft hämmerte. Mein Stiefvater und ich konnten uns kaum auf dem Sofa halten, wir grölten das ganze Haus zusammen. „Das ist mein Kai.", schrie ich. Verbesserte es aber schnell in „Mein damaliger bester Freund" da mir selbst auffiel, dass er nicht „mein Kai" war. Ich sollte mal lieber darüber nachdenken dass ich einen Freund hatte und auch Gefühle für ihn hatte. Aber seit dem Kai vorhin in mein Leben trat, hatte sich meine Gefühlswelt um 180 Grad gedreht. Natürlich fühlte ich was für meinen Freund aber irgendwie war da auch noch Kai, der ja ohnehin davor schon in meinem Kopf war, doch jetzt noch präsenter. Die Stimme von Kai unterbrach meinen Gedankengang, er wurde gerade interviewt. Anscheinend war das Spiel schon zu Ende, wie lange hatte ich bitte nachgedacht? „Also Herr havertz, wie zufrieden sind Sie heute mit sich?" „Es hält sich in Grenzen, ich finde ich hätte mich noch mehr am Spiel beteiligen können." „Nicht so bescheiden, Sie haben ein Tor geschossen und das ohne Hilfe der anderen Spieler." „Das mag stimmen, aber es geht immer noch mehr, ich war heute einfach nicht bei der Sache." „Und warum denken Sie, dass Sie nicht bei der Sache waren?" „Ich hatte heute eine merkwürdige Begegnung und ich denke, das hat mich ein wenig beeinflusst." „Merkwürdige Begegnung, können Sie das erklären?" „Nein, das hat nichts weiter mit dem Spiel zu tun." „Okay, danke Herr Havertz." „Gerne.", mit diesem Satz verschwand Kai von der Bildfläche. Merkwürdige Begegnung? Meinte er unsere Begegnung? Schon wieder riss mich etwas aus meinen Gedanken, diesmal war es mein Handy, ich sah den Namen meines Freundes auf dem Display und ging ran.

Er: Schatz? Wo bist du denn? Ich bin zuhause.
D/n: Ich bin bei Mama, komme aber bald nachhause.
Er: Hast du unseren Nachbarn schon kennengelernt?
D/n: Ja, hab ich. Er ist super nett.
Er: Kannst du mir ja später erzählen. Bis gleich.
D/n: Bis dann.

Ich konnte ihm nicht erzählen, dass er ein Freund aus meiner Kindheit war, er wusste nicht einmal was von Kai. Ich hatte es von Anfang an für mich behalten, um keinen unnötigen Stress Faktor hervorzurufen. Ich verbrachte noch eine Stunde bei meiner Mama und ging dann los.

Kurz vor unserem Haus hielt ein Wagen Direkt neben mir an. Es war Kai. „Soll ich dich die paar Meter noch mitnehmen?" „Da sag ich nicht nein.", ich stieg in das Auto. „Und, wie lief das Spiel?" „Ich war heute nicht so bei der Sache." „Oh, warum das?" „Nicht so wichtig, aber da wären wir." „Okay, und danke." „D/n?", gerade als ich aus dem Auto aussteigen wollte hielt er mich am Arm fest. „Ja?", ich sah im tief in die Augen. Ich spürte die Spannung zwischen uns, es war als würde sich jeder von uns nach dem anderen sehnen. Er unterbrach den Augenkontakt und fragte: „Kannst du mir vielleicht beim auspacken helfen? Ich hab noch einige Sachen im Kofferraum, die ich schon mal hier haben will." „Oh, ähm natürlich.", ich war sichtlich verwirrt durch den ca. Minuten langen Augenkontakt den wir beide hielten ohne auch nur ein Wort zu sagen. Also half ich ihm beim auspacken seiner Sachen und trug sie in seine Wohnung. Als wir fertig waren verabschiedeten wir uns unten an seinem Auto, er fuhr fort und ich ging hoch zu meinem Freund in die Wohnung.
„Hey, ich hab unserem Nachbarn noch geholfen." „Ich hab's gesehen.", er schien sauer zu sein. „Warum bist du jetzt so?" „D/n hast du nicht gesehen wie er dich angesehen hat? Oder du ihn?" Er muss wohl aus dem Fenster geguckt haben und gesehen haben wie wir uns schweigend in die Augen sahen. Ich hatte nämlich alles ausgeblendet und nur Kai gesehen in diesem Moment.

Fortsetzung folgt ...

Hello, ich hab mir überlegt hieraus eine mehrteilige Story zu machen. Ich denke, dass ist eine relativ gute Idee, da ich noch so viele Ideen dazu habe. Eventuell kommt heute Abend ein neuer Part dieser Geschichte, kann aber leider nichts versprechen. Und again danke für die ganzen Reads, ich finds immer noch unfassbar heftig und hätte nie damit gerechnet. Also dann hoffentlich bis heute Abend, bis dahin schönen Tag noch!🦋

Kai Havertz OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt