„Aua!", murmelte Jean Granger leise und hielt sich reflexartig den Unterbauch. Sie legte das Buch, welches sie gerade noch auf dem Sofa gelesen hatte, beiseite und stand langsam auf. Dies war nämlich nicht mehr so einfach, da sie hochschwanger war und bei jeder Bewegung ihr riesiger Babybauch im Weg war.
Mrs. Granger lief langsam im Wohnzimmer auf und ab. Sie hatte während ihrer Schwangerschaft immer mal wieder leichte Schmerzen gehabt und auch ab und an mal ein Ziehen im Bauch verspürt, aber ihr Frauenarzt hatte ihr versichert, dass dies normal sei.
Als sie aber nach ca. einer viertel Stunde erneut ein Ziehen empfand war ihr klar, dass es Wehen waren. Hecktisch lief die Schwangere zum Telefon, um ihren Mann zu informieren. Dieser müsste sich noch in ihrer gemeinsamen Zahnarztpraxis befinden, weshalb sie schnell die Nummer von dort wählte.
„Praxis Dr. Jean und Peter Granger! Was kann ich für sie tun?", begrüßte sie eine Frau am anderen Ende der Leitung.
„Hallo, Grace sind sie das? Hier ist Mrs. Granger. Könnten sie mir bitte meinen Mann geben?", erklärte Jean schnell.
„Oh, Hallo Mrs. Granger! Geht es ihnen gut oder ist was passiert?", fragte nun die Arzthelferin.
„Geben sie mir bitte einfach meinen Mann! Die Wehen haben glaube ich eingesetzt und er soll so schnell es geht herkommen!", schilderte Mrs. Granger. Sie wurde nun etwas ungeduldig, da sie wusste, dass bald Feierabendverkehr seien würde. Da noch aus London raus zu kommen würde ewig dauern und sie wollte einfach nur ihren Mann bei sich haben.
„Okay, tut mir leid, aber ihr Mann ist nicht mehr hier. Er hat heute früher Schluss gemacht, damit sie zu Hause nicht so allein sind. Er müsste aber demnächst bei ihnen ankommen! Mr. Granger ist schon vor 15min losgefahren ...", offenbarte Grace, wurde aber von Mrs. Granger unterbrochen.
„Okay, danke! Ihnen noch einen schönen Abend, Grace!", rief die junge Frau ins Telefon und legte auf.
Jean schloss die Augen und atmete kurz durch. „Du schaffst das!", dachte sie sich, „Peter kommt gleich und alles wird gut! Es dauert noch bis es richtig losgeht! Bis dahin musst du nur ruhig bleiben!"
Sie lief wieder im Wohnzimmer hin und her. Ihre Gedanken kreisten um die anstehende Geburt. Nach einiger Zeit schaute sie auf die große Uhr, welche im Wohnzimmer stand. Ihr Mann müsste, wenn er nicht im Stau stand, jeden Moment kommen. Mrs. Granger versuchte sich an die Tipps, welche ihre Hebamme ihr gegeben hatte, zu erinnern und langsam beruhigte sie sich ein wenig. Sie hatte viel über Geburten gelesen und sich auch lange mit ihrer besten Freundin, welche als Ärztin auf der Station für Schwangere arbeitete, unterhalten.
Jean griff erneut zum Telefon und verständigte nun auch ihre Hebamme, welche direkt ins Krankenhaus kommen würde.
Es erfasste sie gerade eine neue Wehe, als plötzlich die Haustür aufging. Mr. Granger sah beim Anblick seiner Frau direkt, dass die Geburt angefangen hatte und eilte zu ihr.
„Jean! Geht's? Wie lange hast du schon Wehen? Sind sie schon sehr stark?", fragte er stürmisch.
„Peter! Gut, dass du endlich da bist!", erklärte die Schwangere, „Noch nicht so lange ... Ich glaube ein bisschen weniger als eine Stunde. Sie kommen so alle 10-15 Minuten. Aber auch immer nur für ein paar Sekunden"
Peter nickte verstehend und stützte sie.
„Ich kann noch selbst laufen!", meckerte seine Frau.
„Okay, ich hole schnell die Kliniktasche und dann fahren wir ins Krankenhaus", bestimmte Mr. Granger und eilte los.
Mrs. Granger ging in der Zeit in den Flur, um sich ihre Schuhe bzw. Schlappen anzuziehen. Ihre normalen Schuhe fand sie durch ihre leicht angeschwollenen Füße mittlerweile nicht mehr bequem und das Binden der Schnürsenkel war auch nicht einfach. Sie zog gerade ihren Mantel über als plötzlich ein kleiner, lauwarmer Schwall Flüssigkeit an ihren Beinen herunterlief.
„Peter!", schrie Jean aufgelöst, „Die Fruchtblase ist geplatzt!"
Keine zehn Sekunden später stand Peter mit der Tasche neben ihr.
„Keine Sorge, Schatz! Ich bin bei dir!", erklärte er.
„Ja, schön! Hol mir lieber eine frische Hose! So gehe ich nicht raus!", schnauzte Mrs. Granger ihren Mann an. Sie wurde nun immer nervöser und langsam bekam sie es auch mit der Angst zu tun.
Mr. Granger eilte zurück hoch ins Schlafzimmer und nachdem Jean ihre Hose gewechselt hatte, fuhr das Paar los. Zum Glück kamen sie relativ schnell im nächstgelegenen Krankenhaus an, da die Wehen nun immer etwas länger wurden. An der Anmeldung nannten sie ihren Namen und dort wartete auch schon ihre Hebamme Isabella.
„Es wird aber auch mal Zeit, dass die Kleine auf die Welt kommt!", meinte diese, „Ich fand es langsam schon richtig komisch, wie lange sie sich Zeit lässt. Ich glaube so spät hab ich es noch nie erlebt! Aber jetzt gehen wir mal hoch zur Geburtsabteilung und in euer Aufnahmezimmer ..."
Die werdenden Eltern folgten Isabella und der Krankenschwester, welche sie auf ihr Zimmer brachte. Dort verbrachten Mrs. Granger und ihr Mann eine Weile ihre Zeit und Mrs. Granger hatte kurz das Gefühl, die zuvor stärker gewordenen Wehen hätten nachgelassen.
Ihr Mann wich die ganze Zeit nicht von ihrer Seite und er sprach ihr gut zu. Außerdem las er ihr aus dem Buch „Die kleine Hexe" vor.
Gegen Mitternacht wurde das Paar und vor allem natürlich Jean etwas ungeduldig. Isabella war kurz verschwunden und noch nicht wieder zurückgekehrt.
Um 1 Uhr rum wurde die Schwangere dann endlich in den Kreißsaal verlegt, welcher sehr gut ausgestattet war. Es gab eine Badewanne und so, aber Mrs. Granger war nun mit was anderem Beschäftigt, als den Raum zu bestaunen.
Die Wehen, welche zuvor schon häufiger geworden sind, kamen nun im Minutentakt und sie hatte extreme Schmerzen. Man bot ihr Schmerzmittel an, aber die junge Frau lehnte ab, da sie bei vollem Bewusstsein seien wollte. Es dauerte weitere vier Stunden und nun zerquetschte sie die Hand ihres Mannes, sie schrie und sie weinte, als um kurz nach 5 Uhr am 19. September dann endlich ein Babyschrei zu hören war.
Mrs. Granger weinte gemeinsam vor Erleichterung und Glück mit ihrem Mann und kurze Zeit später, nachdem die Nabelschnur durchgetrennt worden war, legte ihr Isabella ihre kleine Tochter in die Arme. Das Baby wurde warm zugedeckt und das Ehepaar schaute ihre Tochter glücklich an.
„Ich habe irgendwie das Gefühl unsere Tochter ist außergewöhnlich!", murmelte Mr. Granger stolz.
Seine Frau nickte nur erschöpft und starte weiter das kleine Etwas auf ihren Armen an.
„Wissen sie schon, wie sie ihre Tochter nennen wollen?", fragte nun die Geburtshelferin die frisch gebackenen Eltern.
Mr. und Mrs. Granger schauten sich beide daraufhin kurz an bevor sie sich wieder der Frau zuwandten.
„Hermine Jean Granger!", verkündeten die beiden im Chor und lächelten sich danach erneut erschöpft an.
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Das war also das erste Kapitel meiner neuen Fanfiktion!
Da ich selbst kein Arzt oder so bin und auch noch nie bei einer Geburt dabei war, kann es sein, dass ich ein paar Fehler beim Ablauf der Geburt gemacht habe ...
Ich hoffe es hat euch dennoch gefallen und vielleicht habt ihr ja Lust weiterzulesen um mehr über das Leben der kleinen Hermine zu erfahren;-)
-winky_fe
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Hermines life before Hogwarts
FanfictionHermine wächst als Kind bei ihren Muggel Eltern auf ohne zu wissen, dass sie eigentlich eine Hexe ist. Sie ahnt nichts von ihrer magischen Begabung und lebt ein ganz normales Leben in der Welt der Muggel. Dennoch passieren ihr ab und an eigenartige...