Es war nun ein bisschen mehr als ein Jahr her, dass Mr. und Mrs. Granger im Krankenhaus waren und ihre Tochter zur Welt kam. Die beiden Erwachsenen kamen gut mit ihrem neuen Job als Eltern klar und Jean ging auch schon teilweise wieder zur Arbeit.
Die kleine Hermine war inzwischen schon deutlich gewachsen und sie besuchte sogar schon länger eine Krabbelgruppe mit ihrer Mutter.
Mit einem ihrer besten Freunde von dort war sie gerade zum Spielen im Park. Gemeinsam mit ihrem Freund Leo saß Hermine auf einer großen Picknickdecke im Gras. Die beiden Mütter hatten sich auf eine Bank daneben gesetzt und tranken gemeinsam Kaffee, welchen sie sich zuvor an einem Stand im Park gekauft hatten.
Die beiden Kinder waren warm eingepackt, da es Herbst war und sogar schon die Blätter von den Bäumen fielen. Der ganze Park leuchtete rot und orange und die Sonne schien leicht.
Hermine spielte begeistert mit ihrem Lieblingskuscheltier. Es war ein süßer kleiner Otter, welchen sie sich beim Shoppen mit ihrer Mutter in einem Laden für Babysachen selbst ausgesucht hatte. Der Name war weniger kreativ. Hermine hatte am Abend nach dem Kauf stolz ihre Errungenschaft Mr. Granger gezeigt, welcher dem Tier den Namen „Otti" gab.
Leo schien den Otter auch zu mögen, da er gerade versuchte ihr das Kuscheltier aus den Händen zu ziehen. Der kleinen Hermine gefiel dies ganz und gar nicht. Sie wollte mit Otti spielen und Leo hatte selbst genug Spielsachen dabei.
Sie schaute Hilfe suchend zu ihrer Mutter. Diese unterhielt sich aber gerade angeregt und schien den Streit der beiden nicht zu bemerken.
Da Leo nicht nur älter, sondern auch stärker war als sie, hatte er kurz darauf Hermine den Otter weggenommen und spielte nun selbst damit.
Es sah nicht so aus, als würde er daran interessiert sein ihr das Kuscheltier wieder zurückzugeben.
Als Leo Otti gerade kurz abgelegt hatte, um was aus seiner Flasche zu trinken nutzte Hermine ihre Chance. Sie beugte sich vor und griff danach. Ihr Freund schien jedoch ihr Vorhaben zu bemerken und schnappte sich den Otter wieder.
Er versteckte ihn hinter seinem Rücken und machte einen triumphierenden Gesichtsausdruck. Langsam stieg in Hermine die Wut auf ihren sonstigen besten Kumpel. Sie wusste das Leo manchmal sehr egoistisch war, aber dennoch war sie etwas enttäuscht.
Hermine zog ihre Augenbrauen zusammen und versuchte Leo umzuschubsen. Sie wusste natürlich, dass das nicht nett war und das man Leute nicht schubsen darf. Aber Leo hatte ihren Otti.
Der Versuch scheiterte aber wieder und nun wurde sie richtig wütend. Sie fing an zu weinen und schaute ihre Mutter beleidigt an. Da es im Park durch die vielen Leute ziemlich laut war, hörte sie niemand.
Das machte Hermine noch wütender und als sie gerade anfangen wollte zu schreien, flog plötzlich ein Ball auf Leo zu. Der Ball traf ihn hart und er fiel um.
Hermine schaute sich fragend um, um zu sehen, wem der Ball gehörte. Sie sah aber weit und breit niemanden, weshalb sie sich nun wieder ihrem Freund zuwandte.
Dieser lag jetzt laut weinen auf der Picknickdecke.
Nun hatten auch die beiden Erwachsenen ihren Streit bemerkt und eilten erschrocken dazu.
„Gott, Leo mein Schatz! Ist alles gut?", fragte Leos Mutter ihren Sohn erschrocken und nahm ihn auf den Arm, „Wo ist denn dein Aua?"
Leo schrie nur weiter und anscheinend gefiel ihm die plötzliche Aufmerksamkeit. Er zeigte mit dem Zeigefinger auf Hermine und vergrub sein Gesicht danach in der Jacke seiner Mutter.
„Hat Hermine dir weh getan?", schloss die junge Frau daraus.
„Ach, Eleanor! Du glaubst doch nicht, dass meine Hermine diesen Ball geworfen hat?!", äußerte sich nun auch Jean, welche sich jetzt hinter ihre Tochter setzte und sie auf den Schoß nahm, „Hermine ist erst eins! Sie hat erstens noch viel zu kleine Hände um einen Ball von dieser Größe überhaupt hochzuheben und zweitens noch gar keine Kraft um einen Ball so fest zu werfen, dass dein Sohn umfällt!"
Zum Beweis dafür deutete sie auf Hermines Arme und Hände.
„Aber irgendjemand muss diesen Ball auf meinen armen Sohn geworfen haben!", bestimmte Eleanor, „Er kann ja schlecht von Zauberhand auf ihn zu geflogen sein. Und ich sehe niemanden sonst hier in der Nähe!"
Wild zeigte die Frau mit ihrer Hand in der Gegend rum, während Leo weiter vor sich hin schluchzte.
Hermine fand nun, dass ihr Freund echt überreagierte. Sie hatte zwar auch keine Ahnung was passiert war, aber da keiner in der Nähe war, schien es auch aussichtslos weiter darüber zu streiten. Es konnte ja schlecht Magie wie in einem der Kinderbücher, die ihre Eltern ihr vorgelesen hatten, gewesen sein.
Sie wollte gerade Otti aufheben, welcher immer noch an der gleichen Stelle lag aufheben, als Leos Mutter wieder kreischte.
„Siehst du, Jean?", rief sie, „Deine Hermine wollte Leo das Kuscheltier abnehmen mit dem er gerade spielte. Er wollte es ihr anscheinend nicht geben und dann ist sie sauer geworden und hat meinen armen Sohn verletzt!"
Jean verdrehte nur genervt die Augen. Sonst hatten sich die Mütter super verstanden, aber ihre beiden Kinder hatten auch noch nie einen Streit gehabt. Das war das erste Treffen außerhalb der Krabbelgruppe gewesen und eigentlich lief es am Anfang gut.
„Das ist Hermines Kuscheltier. Sie liebt ihren Otti über alles und würde niemals jemand anderen damit freiwillig spielen lassen. Dein Leo hat es ihr also zuerst abgenommen und ist damit an sich selbst schuld ...", erklärte Jean ruhig, „Hermine wird es ihm nicht einfach so gegeben haben!"
„Ich glaube einfach nicht, dass du dein aggressives Kind jetzt als Opfer darstellst, Jean!", zischte Leos Mutter, „Leo weint und deine seltsame Tochter ist daran schuld. Ich weiß vielleicht wirklich nicht wie, aber sie muss es gewesen sein!"
„Ich glaube nicht, dass sie es war und wir sollten das gemeinsame Spielen jetzt beenden!", erklärte Jean und packte schnell alle Sachen zusammen und setzte Hermine in ihren Kinderwagen.
Sie verabschiedete sich noch schnell und lief dann Richtung Ausgang.
„Wenn dir jemand unrecht getan hat Hermine, wehr dich! Oder wenn dich jemand falsch einschätzt!", erläuterte Mrs. Granger, „Ich weiß zwar auch nicht, wo dieser Ball plötzlich herkam, aber ich stehe immer auf deiner Seite! Egal was du tust oder eben nicht! Und dein Vater auch!"
Weit entfernt von dem Park und dieser Szene in einem kleinen verschlossenen Turm eines alten Schlosses in Schottland lag zur gleichen Zeit ein uraltes Buch platziert. Es war seit Jahrhunderten von Jahren nicht mehr von menschlichen Händen angefasst worden.
Daneben stand ein kleines silbernes Tintenfass in dem eine lange ausgeblichene Feder steckte. In dem Moment als die kleine Hermine im Park wütend auf ihren besten Freund gewesen war und daraufhin plötzlich ein Ball ihn hart getroffen hatte, schwebte diese Feder langsam heraus und das Buch öffnete sich.
In fein säuberlicher Schrift schrieb sie nun Hermine Jean Granger auf eine der Seiten, auf der auch schon andere Namen standen.
Es handelte sich hierbei um die Feder der Aufnahme und das Buch der Zulassung und durch diesen Prozess war das kleine Mädchen, welches gerade wieder glücklich in ihrem Kinderwagen mit dem Otter Kuscheltier spielte, für die Hogwarts- Schule für Hexerei und Zauberei ausgewählt worden, ohne es auch nur zu ahnen ...
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Hermines life before Hogwarts
FanficHermine wächst als Kind bei ihren Muggel Eltern auf ohne zu wissen, dass sie eigentlich eine Hexe ist. Sie ahnt nichts von ihrer magischen Begabung und lebt ein ganz normales Leben in der Welt der Muggel. Dennoch passieren ihr ab und an eigenartige...