(25) Vater

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Vergangenheit

Izuku's PoV

Ich wachte in meinem Zimmer durch das Piepen meines Weckers auf. Mit der Hand schlug ich auf den nervigen Weckaparat, was diesen zum Schweigen brachte. Ich seufzte innerlich und öffnete müde meine Augen. Ich hatte nur wenig geschlafen. Lag vielleicht daran, dass ich die Nacht lang hauptsächlich ins dunkle Nichts gestarrt hatte, oder leise Panikattacken auszubaden hatte. Ich war kurz bevor der Wecker klingelte, eingeschlafen.

Ich fluchte leise und versuchte mich aufzusetzen.

Meine Rippen gaben ein bedrohliches knacken von sich, was mich sofort wieder ins Kissen sinken ließ. Mein Hände tasteten meine Rippen ab. Schien alles okay zu sein. Ich atmete angespannt aus.

Mein Kopf tat weh. Der Rest meiner Gliedmaßen zwar auch, allerdings war dies ja wohl bekanntlich, nichts neues. Es war traurig. Traurig, das mich das hier alles so fertig machte. Auch wenn es eigentlich klar war. Jeden würde soetwas fertig machen...oder? Naja, waren ja nur Schläge, war nichts schlimmeres.

Ich fühlte mich krank. Aber zur Schule musste ich trotzdem, war es ja nicht wirklich. Ich wurde nur krank gemacht. Andere machten mich krank. Solange, bis ich eines Tages nicht mehr aufwachte. Mein Atem ging still vor sich hin. Ich fühlte mich mieser als sonst. Warum wollte ich erst garnicht wissen.

Ich rollte mich mühsam und recht achtsam aus dem Bett und stand nun im kalten Zimmer. Die Heizung sollte ich auslassen, um keine Heizkosten entstehen zu lassen, welche meine Mutter dann mit Überstunden abdecken musste. Ich fing leicht an zu zittern. Ich spielte mit dem Gedanken, einfach zu Hause zu bleiben. Allerdings war das keine Lösung. Es war weder eine Lösung, noch irgendwas. Nur weglaufen. Ich knirschte mit den Zähnen.

Ich lief vorsichtig vor und tastete nach dem Lichtschalter. Sofort kniff ich meine gereizten Augen zusammen, um nicht übermäßig geblendet zu werden. Ich fühlte mich wirklich scheiße. Ich öffnete leicht meine Augen und blinzelte oft. Meine Hand fuhr über meine Stirn, wobei ich die Narben, Eintiefungen und Rebe deutlich spürte. Selber Fieber messen klappte wohl wenig. Trotzdem kannte ich mich irgendwo so gut, dass ich wusste, das ich definitiv kein Fieber hatte.

Meine Beine fühlten sich instabil an. Als hätte der Architekt einen Konstruktionsfehler beim Bauen einer Brücke gemacht. Die Brücke war in meinem Fall kurz vor dem Einstürzen. Ich schlurfte aus dem Zimmer, löschte das Licht und humpelte halb verschlafen ins Bad.

Dort machte ich Licht an und schaute in den Spiegel. Augenringe prägten mein Gesicht. Ich lächelt gequält. Wenn ich lächelte, zog sich mein Mundwinkel so nach oben, dass er sich mit einer Narbe zu verbinden schien. Es sah gruselig aus. Na toll. Ich lachte sarkastisch auf. Ich war wegen dieser Scheiße mein Leben lang geprägt. Ich strubelte mir durch mein grünes, wuscheliges Haar.

Wenn ich zu Hause bleiben würde, würde meine Mutter besorgt sein, von der Arbeit heimkommen, mich mit Fragen löchern und versuchen mich aufzupeppeln. Aber wenn mir körperlich an Verarztung nicht fehlte, was wollte sie dann noch aufpeppeln? Die Gefahr, dass sie von allem Wind bekam, war zu groß. Meine Worte von vor ein paar Monaten fielen mir wieder ein.

All Might! Bitte! Bitte sag es niemanden! I-Ich bekomme das hin, a-aber bitte...! Es würde a-alles verschlimmern...Ich melde es, wenn es zu schlimm wird! Versprich mir, dass du nichts tust!"

All Might wollte mir helfen. Ich ließ ihn nicht.

Es war zu dem Besten meiner Mutter. Zum Besten von allen. Auch mir. Ich spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht und machte dadurch ein recht großes Pflaster an meiner Wange nass. Ich hatte meiner Mutter erzählt, dass ich mich beim Trainieren öfters ein paar blaue Flecken einholte. Die Ausrede passte ganz gut, da sie nicht mehr als blaue Flecken immer zu Gesicht bekam und ich mir wirklich ab und zu beim Training blaue Flecken einholte.

You told me, I should live [BakuDeku]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt