Es dauerte noch einige Tage, bis wir die Krankheit überwunden und die Krankenstation wieder frei machen konnten.
Seit der Epidemie waren ein paar Wochen vergangen, in der ich wenig zu tun hatte.
Ich saß am Schreibtisch und schrieb meine Erkenntnisse über die Pocken auf. Einiges wusste ich noch aus meinem Studium, doch anderes war mir völlig neu.
Ich hob meinem Kopf, als die Tür auf ging und Carl hereinspazierte. Er kam zu mir, nahm sich einen Stuhl und setzte sich mir gegenüber. Grübelnd sah er aus dem Fenster, sagte jedoch kein Wort.
"Was ist?", fragte ich skeptisch und nun sah er zu mir.
"Sag mal..", fing er an und wurde etwas rot im Gesicht. "Du bist doch..in den Hauptgefreiten..verliebt oder?"
Mir wurde sofort warm und ich spürte, wie sich meine Wangen verfärbten, doch ich nickte zur Bestätigung.
"Wie hast du das gemerkt?", fragte er gleich weiter.
"Ehm..nunja..", stotterte ich völlig überfordert. "Naja..eigentlich..mochte ich ihm am Anfang nicht. Doch dann lernte ich ihn von einer anderen Seite kennen. Dann wollte ich eigentlich immer in seiner Nähe sein und ich freute mich über jedes Bisschen von Aufmerksamkeit, die er mir schenkte."
Er sah wieder gedankenverloren nach draußen, sagte aber wieder nichts. Ich hob eine Augenbraue und fragte:
"Wer ist es?"
Geschockt sah er zu mir und ich sah, wie er ganz rot im Gesicht wurde.
"Ich hab doch nur so gefragt!"
Er sprang auf und entfernte sich einige Meter, doch ich sprang hinterher und legte ihn meinen Arm um die Schulter.
"Sag schon. Wer ist die Glückliche? Diese Christa? Die sieht echt freundlich aus. Oder Mikasa? Aber wenn es Armin oder Eren wäre, wäre es auch kein Problem!"
"Ach halt den Mund.", grummelte er. "Ich gehe frühstücken."
Ich grinste noch ein wenig und folgte ihm dann. Ich versuchte mich aber ein wenig zusammen zu reißen, schließlich erinnerte ich mich im Moment selber an Hanji und ich nerviges verhalten.
Wir gingen zusammen zur Essensausgabe und holten unser Frühstück. Seit der schweren 'Magen-Darm-Grippe' gab es keinen Haferbrei mehr, was ich wirklich schade fand.
Ich setzte mich auf meinen Platz und beobachtete, wie Carl zu seinen Freunden ging. Er setzte sich zwischen Eren und Sasha und stieg gleich in ein Gespräch mit dem Jungen ein.
Er lachte und klopfte Eren auf die Schulter, der über etwas laut zu schimpfen schien. Dann drehte sich Carl zu dem braunhaarigen Mädchen und schob ihr etwas von seinem Teller auf ihren. Sasha fing an zu strahlen und begann es gleich zu verdrücken und Carl grinste breit und wieder sah ich einen leichten Rotschimmer über seinem Gesicht.
AHA!
Plötzlich schoben sich zwei graue Augenpaare vor mein Gesicht und Levi setzte sich mir gegenüber.
"Hey!", beschwerte ich mich, da ich eigentlich gerne weiter Carl und Sasha beobachten würde.
"Du solltest wirklich weniger Zeit mit Hanji verbringen.", sagte Levi genervt.
"Wusstest du von den Beiden?",fragte ich ihn.
"Du meinst, dass Carl auf ältere steht?"
"Na so viel älter ist sie ja auch nicht."
"Ja, das wusste ich."
Ich versuchte noch einmal einen Blick auf sie zu erhaschen, doch Levis riss mich mit seinen Worten aus den Gedanken:
"Die nächste Expedition steht an."
Augenblicklich schenkte ich ihm meine Aufmerksamkeit.
"Wann?"
"In 3 Wochen."
Kaum hatte er es ausgesprochen schossen mir die Bilder meines Alptraums in den Kopf und eine unangenehmer Schauer lief mir über den Rücken.
"Wer kommt alles mit?"
"Mein Team, mit den bis dahin ausgebildeten Rekruten und Hanji mit ein paar ihrer Leute."
Sofort glitt mein Kopf zu dem Tisch, an dem Carl saß und ich sah, wie er sich immer noch mit Sasha unterhielt.
Nächste Woche war seine Prüfung und er wäre Soldat. Das heißt auch er würde an der Mission teilnehmen. Mich überkamen wieder die Ängste, doch ich versuchte sie zu unterdrücken. Ich vertraute Levi, dass er und Carl wieder heile zurück kommen würden.
"Es wird eine längere Mission.", riss er mich aus meinen Gedanken. Ich sah ihn irritiert an.
"Was heißt länger?"
"Ich kann es nicht ganz genau sagen, aber Erwin schätzt dass wir mehrere Wochen unterwegs sein würden. Vielleicht sogar Monate."
Ich nickte nur und starrte auf meinen Teller. Ich würde die gesamte Zeit hier bleiben und auf ihn warten müssen. Immer in Ungewissheit, ob es ihnen gut ginge und ob sie noch lebten. Vielleicht war das mein Schicksal. Zurück bleiben zu müssen und nichts unternehmen zu können."Ich muss noch mal ins Krankenzimmer.", nuschelte ich ehe ich aufsprang und aus dem Speisesaal flüchtete.
Meine Güte, ich wollte nicht schon wieder heulen, also kämpfte ich gegen meine Tränen und ging zügig zu meiner Abteilung.
Ich atmete noch ein paar Mal durch, bis ich eintrat.
Ich ging zu einem Patienten, der gestern Abend kam, weil er betrunken eine Schlägerei angezettelt hatte und dabei üble Blessuren erlitten hatte.Ich versorgte noch einmal seine Verletzungen, als die Tür aufging und Levi rein marschierte. Der Soldat salutierte, soweit es ihm möglich war und schüttete dabei beinahe meine Flasche Alkohol um.
Genervt stöhnte ich auf und sah zu Levi.
"Bald kriegst du Station Vebot. Jedes Mal passiert das.", grummelte ich.
Levi unterhielt sich mit dem Soldaten, während ich seine Wunden verband. Dann ging ich ins Badezimmer und wusch mir die Hände.
Ich trocknete sie ab und blieb dabei ungeschickt hängen, sodass mir eine kleine Box herunterfiel.
Wieder stöhnte ich genervt und hob die Box auf, ehe ich stockte. In der Box lagen kleine Tücher, die ich während meiner Periode nutzte.
Ich legte die Box zu Seite und ging an meinem Schreibtisch, an den auch Levi stand. Doch ich ignorierte ihn. Ich nahm mir meinen Kalender und blätterte ihn durch.
"Was ist los?", fragte Levi skeptisch.
"Wann war eure letzte Mission?", fragte ich gedankenverloren.
"Vor ca. vier Monaten, wieso?"
Ich rechnete weiter und langsam ging ich ins Schlafzimmer und stellte mich von einen Spiegel. Ich drehte mich zur Seite und schob mein Oberteil ein Stück hoch. Ich legte meine Hand auf meinen Bauch, ehe Levi zu mir trat.
"Kannst du mir mal erklären, was los ist?", fragte Levi genervt.
"Ich hatte meine Blutung nicht...", hauchte ich leise und noch immer war mein Blick auf meinen Bauch gerichtet. Konnte es wirklich sein?"Das...heißt, du bist..?"
Ich hatte Levi noch nie stottern gehört und ich drehte mich schmunzelnd zu ihm.
"Ich denke schon.", antwortete ich ihm und ich schenkte ihm ein schüchternes Lächeln. Sofort packte er mich und hob mich hoch.
Erschrocken quitschte ich leise auf, begann jedoch sofort zu lachen.
Er drückte mir einen Kuss auf meinen Mund und trug mich zum Bett, auf den er mich sinken ließ. Ich lachte immer noch, als er mir noch mehr Küsse aufdrückte.
"Ich werde zurück sein, bevor das Baby da ist. Das verspreche ich dir.", sagte er zwischen seinen Küssen.
Ich lachte immer noch und zog ihn zu mir herunter. Wir küssten uns wieder und der Kuss wurde leidenschaftlicher. Ich arbeitete sich irgendwann meinen Hals hinunter.
Danach schob er mein Oberteil ein Stück hoch und gab mir sanft einen Kuss unter meinen Bauchnabel.
Ich grinste, als ich ihn hauchen hörte:
"Wir freuen uns auf dich!" <3
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LEVI X READER // ~Ein neues Leben~ // ABGESCHLOSSEN//
FanficDu erwachst mit deinem Nachbarjungen in einem Kerker in einer anderen Welt auf. Zwei Männer machten dir ein Angebot: Entweder ihr arbeitet für die im Aufklärungstrupp oder ihr werdet der Mauergarnison übergeben. Da du keine Soldaten warst, kämpft du...