Kapitel 26

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Es war wie ein Schlag ins Gesicht.

Ich drehte mich um und lief ohne Zögern zurück an den Tisch zu den anderen, ließ JJ hinter mir stehen ohne sich noch einmal umzudrehen.

>Meinetwegen kannst du sie haben.<, lief in meinem Kopf auf Dauerschleife und ließ meine Augen brennen.

Ich war nicht so das ich oft weinte, geschweige wegen einem Jungen. Ich würde auch nicht wegen JJ weinen, nicht wegen jemandem der es nicht wert war.

Innerlich hoffte ich, etwas falsch verstanden zu haben, nicht alles mitgehört zu haben und das es ein Missverständnis war, aber ich wusste was ich gehört hatte.

Er hatte nicht zugegeben was zwischen uns war, und hatte so getan als wäre ich ihm nichts wert. Nie im Leben wäre mir das in den Sinn gekommen, würde mich jemand nach JJ fragen, könnte ich meine Reaktion schon genau vor mir sehen.

Ich wäre rot geworden und hätte gegrinst, und mit einem >vielleicht<, geantwortet.

Aber nicht so kalt, so unbedeutend, wie er es tat.

Es war egal das es Topper gewesen war, mit dem er geredet hatte. Ich zweifelte daran das es anders gelaufen wäre, hätte er mit John B geredet. John B hatte nicht mal gewusst das ich surfte, was höchstwahrscheinlich daran lag das JJ nicht über mich redete.

Ich wackelte auf meinem Stuhl herum, und versuchte mir nicht anmerken zu lassen wie ich mich fühlte. Wie gerne ich hier weg wollte, um das ganze zu vergessen.

Nein, ich würde mir nicht wegen ihm den ganzen Nachmittag verderben lassen. Ich konnte auch Spaß ohne JJ haben, versuchte mein Verstand mich zu ermutigen.

Ich lehnte mich vor, und beteiligte mich an einem Gespräch mit Kiara und Sarah, die gerade darüber diskutierten, ob man Shampoo mit Mikroplastik kaufen sollte oder nicht.

„Wären nicht alle Shampoos, die so gut für meine Haare sind, mit Mikroplastik, würde ich natürlich darauf achten", jammerte Sarah und fuhr sich durch ihre glänzenden Haare.

„Es gibt genügend Alternativen, schau mich an, ich schaffs auch mit Shampoo ohne Plastik", antwortete Kiara.

„Sieht man deinen Haaren dafür aber auch an", neckte Sarah sie ironisch und Kiara lachte.

„Eyyy, wag es ja nicht einen Kommentar"—, wollte Kiara erwidern, wurde jedoch unterbrochen.

Ohne mich zur Seite zu drehen wusste ich schon wer an den Tisch gekommen war.

„Das Essen kommt gleich", sagte er und ich hörte schon an seiner Stimme das etwas nicht stimmte.

„Hoffentlich", sagte John B und grinste mich an.

Ich lächelte zurück und hoffte das mein Lächeln nicht so gezwungen aussah wie es sich anfühlte.

Ich wusste wie nett alle waren und das sie versuchten mich mit einzubeziehen aber in dem Moment fühlte ich mich so unwohl wie schon lange nicht mehr.

„Nummer 25", sagte Kiara's Vater plötzlich und stellte einen Teller vor John B. Während das Essen verteilt wurde fühlte ich mich als müsste ich mich übergeben.

Ich hatte keinen Hunger mehr, das einzige an das ich denken konnte war er.

„Harley", hörte ich plötzlich seine Stimme und ich zuckte unmerklich zusammen.

„Das ist deins", sagte JJ und stellte meinen Teller vor mir ab.

Ich nickte nur und schaute ihn nicht einmal an sondern schaute starr nach vorne.

„Harley bitte, können wir nachher reden?", fragte er und seine Stimme klang so leidend das ich ihm fast sofort wieder verziehen hätte.

Aber was hatte ich zu verzeihen? Das er nicht an mir interessiert war? Ich konnte ihn schließlich nicht dazu zwingen das zu fühlen was ich dachte würde er über mich denken.

Was ich über ihn dachte.

„Ich hab nachher was vor", sagte ich und betete er würde nicht fragen was, da es nichts gab.

Ich hörte ihn neben mir ausatmen, und konnte nicht unterscheiden ob er genervt oder verzweifelt war. Wahrscheinlich beides.

„2 Minuten?", fragte er.

„Okay", antwortete ich leise und drehte mich wieder zu den anderen, die gerade über die Kooks und deren neuestes Drama redeten.

Anscheinend war aus dem Haus eines Freundes von Rafe, Troy Claffey, der Tresor ausgeraubt worden, erzählte Sarah.

„Er hat Rafe mitten in der Nacht angerufen und gefragt ob er vorbeikommen kann, um zu helfen alles zu regeln weil seine Eltern nicht da waren." „Als wär mein Bruder dazu fähig irgendetwas zu regeln was nicht mit Drogen zu tuen hat", fügte sie hinzu und lachte verächtlich.

„Und das weißt du woher?", fragte Pope.

„Ich hab ihn belauscht", gab Sarah mit einem verschmitzten Lächeln zu und zuckte die Schultern. „Hätte auch'n Mord sein können, den er plant."

Als Sarah erwähnte, dass sie heimlich zugehört hatte, glitt mein Blick zu JJ. In dem Moment schaute auch er mich von der Seite an und ich wusste was er dachte.

Den Rest des Gesprächs beteiligte ich mich und redete vorallem viel mit Kiara und Pope, die mir nach zwei mal ihren Namen nennen anbot, sie Kie zu nennen.

„Ich hab leider gleich noch Training", sagte Sarah und schaute uns entschuldigend an.

„Du meinst 300$ Training, was dir dein Dad bezahlt", brachte JJ sich das erste Mal ins Gespräch ein.

„Und wenn schon", sagte sie und schaute ein bisschen beleidigt.

JJ war genervt, das war offensichtlich. Die anderen dachten vielleicht es wäre Sarkasmus gewesen aber ich wusste wieso er so drauf war. Und ich fragte mich, ob das für unser Gespräch besonders hilfreich war.

„Dann würd ich sagen gehen wir auch", sagte John B und stand ebenfalls auf.

„Klar", antwortete ich und wir legten jeder das Geld für die Hälfte des normalen Preises auf den Tisch. Kie's Vater hatte uns davor gewarnt würde er von einem von uns den ganzen Preis gezahlt bekommen, würden wir Hausverbot bekommen.

„Wir schreiben", sagte Sarah zu uns und lächelte mir zu.

„Danke fürs Einladen", sagte ich und Kiara unterbrach mich.

„Sag noch einmal Danke fürs einladen. Du gehörst jetzt zu uns."

Ich lachte und hob entschuldigend die Arme, und das erste Mal seit des Essens war mein Lachen echt. Was sie gesagt hatte freute mich wirklich, vorallem weil ich alle außer JJ erst so kurz kannte.

Wir umarmten uns und liefen alle zusammen aus dem Restaurant, wo sich unsere Wege teilten. Ich drehte mich um und lief um das Restaurant herum um den Weg nach Hause zu nehmen, als mich jemand an der Schulter festhielt.

„Können wir jetzt reden?", fragte JJ bittend und ich merkte das er darauf die ganze Zeit gewartet hatte.

„2 Minuten? Bitte."

„2 Minuten."

NEXT CHAPTER IST OUT !! DANKE FÜR EUREN SUPPORT !! 30K READS DANKEE <3

 𝐉𝐉 𝐔𝐍𝐃 𝐇𝐀𝐑𝐋𝐄𝐘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt