Kapitel 32

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In meinem Kopf drehte sich alles und ich versuchte, gleichzeitig die Situation zu verstehen, als auch eine Lösung zu finden.

„JJ, nimm die Pistole runter", zischte ich ihm zu aber es schien als würde er mich nicht hören.

Er hielt sie weiter auf seinen Dad gerichtet, und schaute ihm starr ins Gesicht.

„JJ", flehte ich aber er bewegte sich immer noch nicht, drehte sich nicht einmal in meine Richtung.

„Was habt ihr vor?", fragte sein Dad zum dritten mal, und seine Stimme klang von dem Alkohol undeutlich.

„Das geht dich nichts an, Dad", antwortete JJ und spuckte ihm die Wörter quasi ins Gesicht, als wäre es eine Beleidigung, ihn Vater zu nennen.

„Ohhh", er legte den Kopf schief und schaute mich an. Am liebsten hätte ich JJ gepackt und wäre hier einfach rausgerannt, aber JJ's Vater in der Tür und meine Beine hatten beide nicht vor, sich zu bewegen.

„Ich weiß was ihr vorhabt", sagte er und klang so, als wäre ihm gerade alles klar geworden. Was wahrscheinlich auch so war.

„Ihr wollt euch das Geld zurückholen, was?", sagte er und lachte. Es war ein hässliches, kratziges Lachen, und ich fragte mich ob er auch rauchte.

„Ich hole mir nur was mir gehört", sagte JJ hart und bestimmt.

„Was dir gehört?", fragte sein Vater ungläubig. „Ich glaube nicht das dir etwas noch gehört, wenn du es jemand anderem geschenkt hast. Wurde dir das nicht beigebracht?", fragte er ironisch und ich fragte mich, wie es sein konnte das dieser Mann JJ's Vater war.

„Von dir wurde mir gar nichts beigebracht", zischte JJ zurück.

„Dank mir bist du überhaupt da, wo du jetzt bist", antwortete sein Dad und seine Stimme wurde lauter. „Ich habe alles für dich getan, und du undankbares, beschissenes Arschloch hast nichts besseres zu tun als mich zu bestehlen."

Mit jedem Wort was er sagte, wurde er lauter und aggressiver.

„Bestehlen?", fragte ich fassungslos. „Wissen sie eigentlich, was sie da reden? Wie viel Glück sie haben das ein Wixer wie sie so einen tollen Sohn hat? Nicht, das sie damit etwas zutun hätten, sie haben schließlich nichts besseres zu tun als sich zu betrinken und zu bekiffen, aber ziehen sie ihn da ja nicht mit rein", fauchte ich ihn an.

Ich wusste wie dumm es war, sich gegen seinen Dad zu wehren, wenn unser einziger Plan darin bestehen sollte, das Geld von hier weg zu bringen.

Aber genauso wenig konnte ich ertragen, wie er seinen Sohn behandelte.

JJ's Vater machte einen Schritt auf uns zu, und JJ stellte sich sofort weiter vor mich.

„Wer bist du? Irgendeine Schlampe, die denkt sie kann mir sagen wie ich mit meinen Sohn behandeln soll ?", schrie mich sein Dad fast an.

Bevor ich etwas erwidern konnte berührte JJ meine Hand. „Harley, beruhig dich, alles okay."

Ich wusste, wie wenig alles okay war, aber es würde die Lage verschlimmern wenn ich mich weiter mit seinem Dad anlegen würde.

„Ich will keinen Stress", fing JJ an. „Wir brauchen das Geld wieder, es hat sich was geändert und wenn ich das Geld nicht habe, dann..."

„Ist mir doch egal ob du Probleme bekommst", fuhr ihm sein Dad dazwischen. „Ich brauch das Geld selbst verdammt nochmal."

Ich zwang mich dazu für mich zu behalten das er das Geld nur für Alkohol und Drogen ausgeben würde. Stattdessen versuchte ich, ihn zu überreden.

„Wenn JJ das Geld nicht wiederbekommt, dann findet die Polizei das heraus. Was denken sie, woher er das Geld wohl hat? Und wenn die Polizei JJ findet, werden sie nach Ihnen suchen. Und dann haben sie viel größere Probleme als er", sagte ich und starrte an ihm vorbei.

Ich hörte JJ's Vater ausatmen. „Nimm erstmal die Scheiss Pistole runter", sagte sein Dad und JJ zögerte, bevor er die Hand jedoch senkte.

„Wenn du das Geld nimmst, und damit hier rausgehst, will ich dich nie wieder sehen", sagte sein Vater, und plötzlich wirkten seine Augen klar.

„Wenn ich dich noch einmal hier erwische bringe ich dich um."

Mir wurde schwindelig, als ich hörte was sein Vater ihm androhte. Ich wusste nicht, ob er es ernst meinte oder nicht, aber das ich es ihm zutrauen konnte reichte mir.

„Harley, wir gehen", sagte JJ und griff meinen Arm. Er zog mich mit und an seinem Dad vorbei. Als ich an ihm vorbeilief, roch ich den Gestank von Alkohol.

Ich schaute nicht zurück, aber auch so spürte ich seinen Blick in meinem Rücken. JJ zog mich ohne zu stoppen weiter und aus der Tür, vor der Kie wartete.

„Oh mein Gott", flüsterte sie und fiel mir um den Hals. „Ich hatte so Angst um euch, ich hab euch versucht zu warnen aber ihr habt mich nicht gehört, ich war kurz davor rein zu gehen", sprudelte es aus ihr heraus.

Ihr Blick fiel auf das Geld in JJ's und meinen Händen und sie quickte vor Freude. „Ihr habt's geschafft."

Die Worte von JJ"s Dad klangen immernoch in meinem Ohren. >Wenn ich dich noch einmal hier erwische, bring ich dich um<, hatte er gesagt.

Ich versuchte, seine Worte zu verdrängen, und mich darüber zu freuen das wir das Schwerste geschafft hatten.

Die Beziehung von JJ und seinem Dad war so oder so schon kaputt gewesen, kein Geld hätte das, was sein Dad ihm schon angetan hatte, rückgängig machen können.

„Los wir hauen hier ab", sagte JJ und rannte los. Kie und ich rannten sofort hinterher, bis wir wieder an den Rand der Wiese kamen, wo hinter den Bäumen der Weg nach Hause verlief.

Nach 3 Minuten blieb JJ stehen, und ich rannte fast in ihn rein.

Er drehte sich zu uns und lächelte mich an. Sein Lächeln wirkte halb glücklich, halb müde, und ich merkte das er versuchte sich nicht anmerken zu lassen, das sein Dad ihm wehgetan hatte.

„Hättest du ihn nicht überredet, hätten wir das Geld vergessen können.", sagte er.

Ich lächelte zurück. „War mir ein Vergnügen, dich davor zu bewahren, die Pistole zu nutzen", grinste ich.

„Danke", sagte er ernst während er meinen Kopf zwischen seine Hände nahm und mich vor Kie's geschockten Augen sanft küsste.

NEW CHAPTER !! ICH WILL MICH NOCHMAL FÜR EURE KOMPLIMENTE UND SÜSSEN NACHRICHTEN BEDANKEN, THEY MEAN THE WORLD TO ME <3 DANKE

 𝐉𝐉 𝐔𝐍𝐃 𝐇𝐀𝐑𝐋𝐄𝐘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt