Kapitel 28

6.2K 177 56
                                    



Ich schaute von meinem Buch auf und neben mich. Sofort musste ich lächeln.

JJ lag direkt neben mir auf einem Handtuch und schlief. Er hatte seinen Kopf zu mir gedreht, und sah so glücklich aus das ich unwillkürlich grinste.

Nachdem wir geredet hatten, hatte er darauf bestanden den Rest des Tages weiter am Strand zu verbringen.

Zu erklären das ich doch nichts vorhatte war nicht einmal nötig gewesen, entweder er hatte es vergessen oder ihm war klar gewesen das ich ihm ausweichen wollte.

Ich strich ihm über sein Haar und lächelte. Die Sonne schien ihm auf das Gesicht und ließ sein Haar und seine Augen glänzen. Sein Rücken war gerötet, obwohl er sich vorher eingecremt hatte.

Mit der Sonnencreme die ich mitbekommen hatte, er hatte natürlich nicht daran gedacht.

Ich musste daran denken was JJ gesagt hatte. Das es Gerüchte über Topper gab, die ihm anscheinend Sorgen machten. Etwas, was sich nicht wiederholen sollte.

JJ hatte auch von sich behauptet er habe Dinge getan auf die er nicht stolz war, und ich fragte mich ob das zusammenhing.

Kurz zog ich in Erwägung, ihn einfach danach zu fragen, aber ich wusste wie er war. Er würde nicht darüber reden wollen. Nicht über Topper und schon gar nicht über sich selbst.

Ich wusste trotzdem, das ich es nicht darauf beruhen lassen wollte. Wenn JJ und ich zusammensein wollten, dann war mir Ehrlichkeit wichtig. Ich wollte keine Geheimnisse die zwischen uns standen, ob ich es von ihm erfahren würde oder von jemand anderem.

Plötzlich musste ich an Troy denken. Einer der guten Dinge an unserer Beziehung früher war gewesen, das wir uns nie angelogen oder etwas verschwiegen hatten. Trotzdem fragte ich mich langsam, ob das daran gelegen hatte das wir uns innerlich eher als Freunde, anstatt Partner gesehen hatten.

Einer der schlechten Dinge war gewesen, das ich mich bei ihm nie so gefühlt hatte. Nicht wie bei JJ. Ich hatte Troy sehr gemocht, sonst wäre ich keine Beziehung eingegangen, aber sobald der Vergleich mit JJ da war merkte ich was für ein Unterschied dazwischen lag.

Nie hatte ich Troy angeschaut, und dem Drang wiederstehen zu versucht, ihn zu küssen. Nie hatte ich mich so verletzt gefühlt, sobald er etwas gesagt hatte was fragwürdig war. Und nö hatte ich so viel an ihn gedacht wie an JJ.

Dieser drehte sich um, und dann plötzlich zu mir zurück.

„Hey", sagte er mit rauer Stimme vom Schlafen und kniff die Augen vor der Sonne zusammen, die ihn blendete.

„Hey", sagte ich zurück und lächelte ihn an.

„Wie lang hab ich geschlafen?"

„Ich glaub eine Stunde."

„Geht ja noch", sagte er und rutschte näher an mich heran so dass er einen Arm über meinen Bauch legen konnte.

„Was hast du währenddessen gemacht?"

„Gelesen", sagte ich und hob das Buch neben mir hoch.

„Ich wollte dich was fragen", sagte ich und er nickte aufmerksam.

„Wegen deinem...Dad...bei wem schläfst du jetzt?", fragte ich und hoffte er würde nicht gleich sagen auf der Straße.

„Bei Kie", sagte er und streichelte mit seinem Daumen meine Hüfte. „Sie hatte sofort angeboten das ich bei ihr schlafen kann, nachdem wir sie angerufen hatten. Ist natürlich keine Lösung für immer aber wenn ich bald 18 bin werd ich sowieso ausziehen."

„Ahh", sagte ich und versuchte es nicht an mich ranzulassen, das er bei einem anderen Mädchen schlief. Ich mochte Kie, aber ich wusste nicht wie sehr sie ihn mochte.

„Wir sind schon so lange befreundet, da musst du dir echt keine Sorgen machen", sagte JJ und ich merkte das ich wohl ein bisschen zu angestrengt geschaut hatte.

„Nein,alles gut", sagte ich schnell. Ich wollte nicht, dass er dachte ich würde ihm nicht vertrauen.

„Wär sie meine Ex würd ich's dir sagen", lachte er und schüttelte den Kopf.

Dann strich er mir über die Wange. „Außerdem brauch ich kein anderes Mädchen wenn ich dich hab."

Ich versuchte mir so wenig wie möglich anmerken zu lassen wie sehr seine Worte mein Herz schneller schlugen ließen.

Sobald er sagte wie wichtig ich ihm war, spürte ich meinen Herzschlag im Hals, als würde ich gleich nicht mehr atmen können. Oder als würde mein Puls über 200 steigen. Was wahrscheinlich auch so war, dachte ich.

„Und was ist mit dir?", fragte JJ. „Irgendwelche Ex um die ich mir Sorgen machen muss?", fragte er und grinste.

Ich verzog das Gesicht. „Müssen wir dieses Gespräch führen?", antwortete ich rhetorisch und hoffte er würde nicht weiter nachfragen.

Natürlich musste er sich um niemanden Sorgen machen, aber über Clay zu reden fand ich auch nicht das angenehmste Gesprächsthema. Vorallem weil wir noch befreundet waren.

„Komm schon, ich bin neugierig", sagte er und schaute mich fordernd an.

„Einen. Nein, niemand über den du dir Gedanken machen musst, aber es gibt einen Ex", antwortete ich schließlich.

„Sieht er besser aus als ich?", fragte JJ frech und ich stieß ihn lachend an.

„Natürlich nicht", grinste ich.

„Dann mache ich mir keine Sorgen", antwortete er und legte sich wieder hin.

Ich mochte es, wie locker JJ darüber redete, und mir nicht das Gefühl gab als wäre es ein Fehler gewesen, mit jemandem vor ihm zusammen zu sein.

Schon wieder überlegte ich, ihn zu fragen was er mit seinen Andeutungen gemeint hatte. Ich wusste nicht, wieso ich an so Momenten immer wieder daran denken musste, aber es ging mir nicht aus dem Kopf.

Hör auf, dir so einen Kopf zu machen, und genieß lieber die Gegenwart, wies ich mich selbst zurecht.

„Ich bin froh dich zu haben", sagte er und küsste sanft meine Schulter.

„Ich bin auch froh, dich zu haben", sagte ich und ignorierte das ungute Gefühl in meinem Bauch.

VIELEN VIELEN DANK FÜR 50K READS. DAS GEHT SO SCHNELL UND ICH KANN MEINE FREUDE GAR NICHT GENUG ZEIGEN.

 𝐉𝐉 𝐔𝐍𝐃 𝐇𝐀𝐑𝐋𝐄𝐘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt