Kapitel 30

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Sich spät abends aus dem Haus zu schleichen erwies sich als einfacher als gedacht.

Ich hatte mir nur noch schnell eine Jogginghose und Top angezogen und gehofft, dabei so leise wie möglich gewesen zu sein.

Dann nahm ich mein Handy in die Hand und lief die Treppen herunter, immer an der Seite entlang um das Knarzen der Stufen zu vermeiden.

Als ich die Tür leise hinter mir zumachte, merkte ich das ich keinen Schlüssel mitgenommen hatte.

Scheisse. Dann musste ich wohl später auf ein offenes Fenster hoffen, andererseits hatte ich ein Problem.

Ich öffnete Google Maps und lief los. Eigentlich kannte ich mich in Outer Banks gut aus, deswegen wusste ich aber auch, dass Kie in einer Gegend lebte, in der ich nicht oft war.

Ich wusste, es war vielleicht nicht die beste Idee, im Dunkeln alleine durch die Stadt zu laufen, aber meine Gedanken waren bei JJ.

Ich meinte mich zu erinnern, das sein Dad schon, als ich JJ quasi vor ihm gerettet hatte, nach Geld gefragt hatte.

Ich konnte einfach nicht nachvollziehen, wieso JJ sich für seinen Dad zu so etwas hinleiten ließ. Andererseits ließ es mich auch zweifeln.

War jemand, der dazu fähig war, ohne Nachzudenken einen Einbruch und Diebstahl zu begehen, auch jemand, den ich in meinem Leben haben wollte?

Es tat weh, allein schon darüber nachzudenken, aber ich wusste das ich mich dieser Frage früher oder später stellen musste.

Wohl eher später, denn ich war angekommen. Kurz blieb ich vor Kies Haus stehen, was mich ironischerweise an das Restaurant ihrer Eltern erinnerte. Es hatte den selben Baustil, und stand in einer Reihe voll Häusern, die hinunter bis zu dem Strand führte.

Während ich vor Kies Haus stand, stellten sich mir so viele Fragen. Ob JJ Kiara schon davon erzählt hatte ? Ob die anderen schon da waren? Wie viel Geld er geklaut hatte-und bei dieser Frage betete ich wirklich-das sich die Summe in Grenzen hielt.

Wobei es für Freunde von Rafe wahrscheinlich keinen Unterschied machte, ob 10 oder Tausend Dollar geklaut wurden.

Ich öffnete JJ's und meinen Chat und schrieb ihm.

Eine Minute später wurde die Tür geöffnet.
Bevor ich etwas sagen konnte legte JJ die Finger auf die lippen, und bedeutete mir damit, leise zu sein.

Ich nickte. Es war komisch, nicht zu wissen wie ich mich JJ gegenüber verhalten sollte. Verdammt wie sollte man sich überhaupt in so einer Situation verhalten?

Ich wusste das ich mich, wenn ich JJ half, zu einem Mittäter machte. Andererseits zeigte das nur, wie wichtig es deswegen war, das Ganze geregelt zu bekommen.

Ich folgte JJ die Treppe hoch und in ein Zimmer, was meinem überraschend ähnelte. Auf dem Bett saß Kie und ihr Gesichtsausdruck zeigte, dass sie Bescheid wusste.

„Hey", sagte sie und umarmte mich. Ich nickte ihr zu und JJ setzte sich kleinlaut neben uns.

„Harley hat gesagt sie hat einen Plan", fing JJ an.

„Von einem Plan hab ich nie geredet", fiel ich ihm ins Wort und er schien sofort zu merken das nicht alles okay zwischen uns war.

„Ich hab gesagt wir helfen dir, und deswegen bin ich auch hier."

„Dabei bleibt es auch, die anderen 3 machen eine Bootstour auf der anderen Seite des Cuts, die erreichen wir heute nicht", sagte Kie und ich sackte in mich zusammen.

Scheisse. Ich hatte mich auf die Hilfe von ihnen verlassen, und jetzt saßen wir zu dritt auf Kies Bett und mussten so schnell wie möglich eine Lösung finden.

Sonst würde JJ im Gefängnis landen. Oder wir alle 3.

Er stütze den Kopf in die Hände und rieb sich das Gesicht.

„Wieviel?", fragte ich und er hob den Kopf.

„Müssen wir das wirklich—?"

„Wie. Viel. JJ?", wiederholte Kie und ihre Stimme lies keinen Wiederspruch zu.

„34 tausend", sagte er und verzog das Gesicht.

„Scheisse", antwortete Kie. „Das ist mehr als ich erwartet habe."

„Ich hab nichts davon behalten", verteidigte sich JJ sofort. „Mein Dad...hat alles."

„Ach ja und wie viel denkst du ist davon noch übrig?", fuhr ich ihn an.

Für einen kurzen Moment sah er geschockt aus, dann senkte er den Kopf. „Ich weiß es nicht ich hab seitdem nicht mehr mit ihm geredet."

„Toll, du begehst für deinen Vater einen Einbruch und erwartest nicht das sich danach etwas bessert?", fragte ich rhetorisch.

„Du stellst das so dar als wäre das meine Entscheidung gewesen", sagte JJ genervt.

„Oh ich sehe hier niemanden, der dich dazu gezwungen hat", schoss ich zurück.

Er funkelte mich an, und ich hasste diesen Blick.

Ich stand auf und lief im Zimmer herum.

„Was machst du?", fragte JJ.

„Weißt du was ich nicht verstehe?, überging ich seine Frage.
Du machst dir Gedanken, was Topper über dich, oder mich denkt, und dann bestiehlst du einen seiner Freunde? Was denkst du wird er tuen, wenn er rausfindet das du das warst?", fragte ich ihn.

„Seit wann machst du dir Gedanken über Topper?", fuhr Kiara dazwischen und ich biss mir auf die Lippe.

Scheisse das Ganze wurde wirklich nicht besser.

„Ich habs verbockt, okay?", ignorierte JJ Kie und schaute mich an.

Ich antworte nicht, weil ich nicht wusste was ich sagen sollte.

„Aber ich bekomm das wieder hin", fügte er hinzu als er merkte das weder ich, noch Kie etwas sagen würden.

„Ich bring es einfach zurück", sagte JJ und es klang als würde er mehr sich als uns versuchen zu beruhigen."Ich werde alles, was noch bei meinem Vater ist, zurücknehmen, und dann zu Troy zurückbringen. Niemand wird je erfahren das ich es war."

„Und du denkst dein Dad wird nichts dagegen haben, wenn du 34 tausend Dollar wieder zurückverlangst? Weiß dein Dad überhaupt das du das Geld...entwendet hast?", fragte ich ungläubig.

„Du darfst ruhig aussprechen, das ich es gestohlen habe", sagte JJ und ich wusste nicht ob ich lachen oder weinen sollte.

Die ganze Situation war so beschissen das ich sauer auf JJ war, das er sich selbst da reingebracht hat, und anderseits sauer auf mich selbst war, das mir keine Lösung einfiel.

„Die Polizei wird die Ermittlungen ja wohl aber nicht einstellen, selbst wenn das Geld wieder da ist", fügte Kie hinzu.

JJ zuckte mit den Schultern. „Einen Versuch ist es immerhin wert."

„Also du willst das wirklich machen?", fragte ich und zweifelte daran, je schonmal einen schlechteren Plan gehabt zu haben.

„Hab ich überhaupt eine Wahl?", fragte er.

WEIL EINIGE MICH GEFRAGT HABEN, WIE VIELE KAPITEL DIESE GESCHICHTE HABEN WIRD, ICH DENKE NICHT DAS ICH ÜBER 40 GEHEN WERDE, WEIL ICH NICHT MÖCHTE, DAS SIE ZU LANGE WIRD, WAS JEDOCH AUCH DAVON ABHÄNGT, OB ICH BIS DAHIN EIN GUTES ENDE GEFUNDEN HABE <3

 𝐉𝐉 𝐔𝐍𝐃 𝐇𝐀𝐑𝐋𝐄𝐘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt