When History Is Rewritten.

42.

Wie ein Baby rollte ich mich in dem Bett ein. Es war  bereits der nächste Morgen, jedoch war die Nacht alles andere als angenehm. Zu Beginn war ich wütend, dann traurig und dann hatte ich Bammel vor dem was kommen wird. Gellert wird sich diese Aktion nicht gefallen lassen. Allein sein Temperament weiß das zu verhindern. Demnach lag ich die ganze Nacht auf der Lauer. Die letzten Stunden muss ich dann doch eingeschlafen sein. Fazit: Ich fühlte mich wie vom Hogwarts-Express überrollt. Hin- und Rückzug. Fluchend drückte ich mein Gesicht ins Kopfkissen. „Merlin hilf mir beim sterben"
Ein plötzliches Klopfen riss mich aus dem Selbstmitleid. Nicht mal das konnte man hier in Ruhe machen... „Ja bitte?" Ein kleiner knorriger Kopf wurde durch den Türspalt geschoben, angeführt von einer langen, spitzen Nase. Wenn ich mich recht erinnere war dies die Elfe, die mir zu Beginn meiner Zeit in Nurmengard das Essen gebracht hatte. „Sir, Master Grindelwald meinte Sie haben noch kein Frühstück gegessen." Die Stimme war nicht mehr als ein Piepsen. Frühstück? Verflucht, war es wirklich schon so spät?! „Mh, hab ich wohl verschlafen." Empört riss die Elfe ihre Augen auf. Himmel, wie groß wurden die noch. „Sir! Master Grindelwald war mehr als besorgt. Er sagte das Sir Dumbledore sehr dünn wurde und wenn er weiter so macht nur noch ein Strich in der Landschaft ist!" Jup, dass könnten wirklich seine Worte gewesen sein. Die Elfe vor mir zitterte. Ob es vor Wut, Besorgnis oder was weiß ich war, wusste ich nicht. „Der Master hat gesagt das Sie essen sollen. Er ist wirklich sehr besorgt um Ihr Wohl, Sir." Der Duft von Essen erfüllte plötzlich den Raum. Morgana, es klang ja so als sei ich kurz vorm verhungern. „Winky soll sich gut um Sir Dumbledore kümmern, sonst ist Master Grindelwald sehr unzufrieden mit Winky." Zittrig folgte die kleine dem Tablett, welches gerade in mein Zimmer geflogen kam. Ihr Unbehagen war verständlich. Ich wollte Gellert auch nicht gegenüber stehen wenn er mal wieder eine seiner Launen hatte. „Sag ihm ich esse wann immer mir danach ist. Er soll nicht so tun als würde ich jeden Moment auseinander brechen." Eigentlich war dies nur als Ironie gedacht, jedoch füllten sich die Augen der Elfe mit Panik. Als könnte mir genau dies passieren, betrachtete sie mich von oben bis unten. „Master wird nicht erfreut sein.. Master wird sehr sauer auf Winky sein! Sir Dumbledore darf nicht auseinander brechen! Winky ist unfähig, Winky ist eine böse Elfe, Winky muss bestraft werden!" Heulend sah sie sich in meinem Zimmer um, bevor ihr Blick am Fensterbrett hängen blieb. „Oh nein, denk erst gar nicht daran!" Sie machte bereits einen Sprung auf das Fensterbrett zu, als ich sie an der Taille packte und zurück zog. „Ich esse ja, versprochen, aber hör auf dir weh zu tun!" Verstört blickten die glubschigen Augen zu mir hoch. Tränen liefen ihr unaufhaltsam über die Wange. Merlin, das war echt kein schöner Anblick. „Sir..Sir wird essen?" Ungläubig starrte sie zwischen dem Essen und mir hin und her. Seufzend ließ ich sie los und platzierte meinen Körper auf dem Bett. „Ja, ja ich werde essen." Dieser Bastard. Es war gewiss Absicht mir die Elfe auf den Hals zu hetzen, da er genau wusste was passieren würde wenn diese Elfe Zweifel hegte. Grummelnd schaufelte ich mir die erste Gabel in den Mund. Überrascht sah ich auf den Teller. Erst jetzt bemerkte ich, was es überhaupt zum essen gab. Es waren Pancakes. An sich war das nichts schlimmes, ich liebe süße Dinge wie Waffeln oder eben Pancakes, jedoch brachte das geschriebene auf eben diesem mein Blut zum kochen. In Liebe, GG . Aufgebracht wollte ich den Teller von mir stoßen, als mir die Elfe wieder einfiel. Eben besagte schien meinen Stimmungswechsel genau bemerkt zu haben. Damn it. Wenn ich das Essen jetzt von mir schob, würde sie sich wirklich was antun. Grummelnd verschwand also ein Pancake nach dem anderen, die kunstvolle Schrift ignorierend. Dieser Idiot hat den Sirup so verhext, dass tatsächlich auf jedem Pancake etwas stand!
„Sag mal, hat er dir aufgetragen das zu schreiben?" Strahlend sammelte die Elfe das Geschirr auf. „Aber nein. So talentiert ist Winky nicht. Master Grindelwald hat sich wirklich Mühe gegeben und sogar etwas sehr aufmerksames geschrieben. Er dachte Sir Dumbledore freut sich darüber." Gellert hat was?? Niemals. Den hab ich noch nie innerhalb einer Küche gesehen. Seine Tange hat sogar bezweifelt das er überhaupt weiß das es sowas gibt. „Du machst Witze." Empört hielt Winky inne. „Winky macht nie Witze über den Master!" Brr, ihre Ernsthaftigkeit war erschreckend. Beschwichtigend hob ich die Hände. „Natürlich, Verzeihung." Bevor Winky die Tür erreichte, drehte sie sich erneut zu mir um. „Master ist auf einem Termin, jedoch wird er zum Mittag zurück sein. Er erhofft sich die Gesellschaft von Sir Dumbledore." Schon klar.. Zuckerbrot und Peitsche oder was...? „Er meinte er will sich bei Sir Dumbledore für gestern Abend entschuldigen." „Pff!" Hustend röchelte ich nach Luft. Mein Wasser flog durch die Luft und Tränen schossen mir in die Augen. Unbeholfen beobachtete die Elfe das Geschehen. Jappsend beruhigte ich mich. So böse hatte ich mich noch nie verschluckt. Ich hatte schon Angst das mein Wunsch von vorhin in Erfüllung geht. „Er will was?" Sicherheitshalber fand das Glas mit dem kleinen Schluck Wasser seinen Platz auf dem Nachtschränkchen. „Sich entschuldigen. Er sagte er hat Sir Dumbledore wütend gemacht, daher hat er sich heute auch so viel Mühe bei dem Frühstück gegeben."
Fassungslosigkeit machte sich in mir breit. Das klang ganz und gar nicht nach Gellert. Er entschuldigte sich nie bis selten. Ich selber habe es nur ein einziges Mal mitbekommen. Das war nach Ariana's Tod... Seine Tante meinte auch, dass er bevor er verschwand, anders war und etwas von Verzeihung murmelte. Sie verstand dort natürlich nicht was er meinte... Keiner konnte ahnen das er am Nächsten Morgen nicht mehr da war. „Wenn du ihn vor mir siehst dann sag ihm das ich es mir überlegen werde." Strahlend nickte sie und versprach eifrig, es ihm auszurichten. Meine Güte war diese Elfe motiviert.
Jetzt hieß es also warten bis zum Mittag.