Kapitel 3 (Louis POV)

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Kapitel 3 (Louis POV)

Ich öffnete das Fenster und die kalte Luft der Londner Straßen traf auf meine glühende Haut. Ich wusste erlich gesagt nicht genau über was ich mit Harry reden wollte, aber es war mir wichtig jede Sekunde mit ihm zu verbringen, einfach um seine Nähe zu genießen. Ich schielte zu ihm und sah mit an, wie er lächeln musste als er den Kindersitz von Freddie auf meiner Rücksitzbank endeckte, doch so schnell wie sein lächeln kam wechselte es in eine traurige Mine. Ich wollte ihn fragen was los sei, doch als er meine Blicke bemerkte blickte er schnell aus dem Fenster und strich sich eine Träne aus dem Auge. „Und? Über was wolltest du mit mir sprechen?" fragte er mich und setzte ein gespieltes Lächeln auf, was traurig trainiert aussah. Es brach mir schier das Herz zu sehen, wie gut er darin war seine Gefühle zu verschleiern. Ich zögerte mit meiner Antwort und überlegte was ich ihm antworten wollte. Schließlich zwang ich mich dazu einfach die Wahrheit zu sagen um ihn nicht noch mehr zu verletzen.

„Hör zu Hazza" begann ich sanft „es tut mir leid was bei unserem letzten Treffen passiert war. Ich wollte dich nicht verletzten. Außerdem wollte ich dir schon lange sagen dass, die Vorwürfe die wir dir an den Kopf geschmissen haben natürlich nicht gerechtfertigt waren." ich blinzelte um die Tränen des Schuldbewustseins herunter zu schlucken. „Du warst mein bester Freund und ich wollte nie das es so mit uns endet, ich weiß erlich gesagt nicht warum wir beide uns so irrational benommen haben." Nun endlich blickte Harry mich wieder an und ich sah, im fahlen Licht der Straßenlaternen, wie stille Tränen über seine wunderschönen Wangen liefen. Er war, nein er ist so perfekt, und es brach mich das nun das alte Gefühl von Unwohlsein in mir hochkroch. Noch immer hatte ich mich davor gedrückt mich mit den Gefühlen die ich für Harry, für einen Mann, empfand auseinanderzusetzen. Ich könne nicht schwul sein. Das war es was ich mir immer wieder eingeredet hatte und das ich dann Briana geschwängert hatte, war nur ein verzweifelter Versuch mir das klar zu machen. So sehr ich Freddie liebte, wusste ich auch das er der Beweis dafür war das diese Aussage eine klägliche Lüge war. Es brach mir das Herz wie Harry nun stotternd versuchte einen graden Satz zu formen. „Ich ähm, ich weis." sagte er gekrängt und ich wusste es war etwas ganz anderes was er mir sagen wollte. Ich bog auf den Highway ab und wartete gespannt auf eine weitere Antwort seinerseits.

„Harry ich bitte dich, sei ehrlich zu mir und zu dir. Ich denke ich weiß was dir seit Jahren auf der Brust liegt." „Ach ja?" krächzte er, und ich war der Meinung Wut in seiner Stimme zu hören. „ACH JA!" schrie er nun. „Du denkst also du wüsstest was in mir vorging, du wüsstest warum ich mich laut euch seltsam drauf war, warum Niall mich heimlich ins Krankenhaus gebracht nach dem ich mir das..." er stockte und ein schluchzten entfloh seiner Kehle. „Was Harry?" blickte ich ihn so entsetzt an wie ich es in meinem Leben noch nie getan hatte. Nachdem er nicht antwortete sondern immer mehr begann zu schluchzen. Trat ich auf die Bremse und fuhr auf den Pannenstreifen des Highways und schaltete das Warnlicht ein. Dann betätigte die Handbremse und nach einem Blick in den Seitenspiegel stieg ich aus.

Verwirrt beobachtete Harry die gesamte Situation schaffte es jedoch nicht zwischen seinen schluchzenden Lauten etwas zu sagen. Ich riss die Beifahrer Tür auf und blickte ihn dominant an. Ich wollte nicht dominant wirken aber nun war es so. Als ich sah wie sehr er weinte verflog meine Wut und die Dominanz und ich kniete mich vor ihn und blickte ihn in seine schönen grünen Augen, legte dann vorsichtig meine Hände auf seinen Oberschenkel. Harry hatte sein Gesicht in seinen Händen vergraben und meine Berührung hatten es offensichtlich nur schlimmer gemacht. „Harry ich bitte dich, bitte beende deinen Satz. Was hast du getan? Was ist dir passiert?" Ich hab Ihm ein paar Minuten um sich etwas zu beruhigen, dann schüttelte er den Kopf. „Ich kann nicht." flüsterte er leise. Ich seufzte, doch beschloss ihn jetzt nicht unter Druck zu setzten. Auch strich ihm nochmal sanf über den Rücken und schloss dann seine Tür.
Gerade als ich das tat hörte ich wie auf dem, um 2Uhr nachts verlassenen Highway sich ein sehr schnell fahrendes Auto näherte. Ich dachte mir erst nichts dabei, doch als ich hochblickte um darauf zu warten wieder einsteigen zu können sah ich wie die Scheinwerfer auf mich zu rasten. Ich warf mich in letzter Sekunde hinter die Leitplanke, genau 2 Sekunden bevor das Auto in meines Krachte.

Der erste Gedanke der in mir aufkam, als ich wieder zu mir kam, war HARRY! Schmerzend, von dem harten Sturz in den doch etwas tieferen Graben, versuchte ich mich aufzurappeln. Panik, pure Panik kroch in mir hoch als ich über die Leitplanke blicken konnte, und das ganze Ausmaß der Tragödie betrachten konnte. Mein Auto war gegen die Leitplanke gedrückt worden und es war nicht mehr viel, von dem hinteren Teil des Autos übrig. Das andere Auto scheint sich überschlagen zu haben und lag einige hundert Meter vor dem Audi der einst mal mein ganzer Stolz gewesen war. Zitternd und mit laufenden Tränen lief ich in Richtung des Fracks was an der Leitplanke klebte. Ich wurde immer schneller und schneller.„HARRY? HARRY?" schrie ich mit all meiner Kraft und all der Verzweiflung die ich spürte. Als ich am Auto ankam und Harry erblickte spürte ich einen Schmerz wie nie zuvor.

Blutüberströmt hing er auf dem Airbag und bewegte sich nicht. Atmet er noch? Woher kommt das ganze Blut? Wo ist mein Handy? Panisch blickte ich mich um und suchte all meine Taschen ab. Ich konnte es nicht finden und vor lauter Frust fing ich an zu schreien. Wie von einem Engel geschickt hielt nun ein Wagen hinter mir und ein junger Mann stieg aus. Als er mich erkannte entgleisten ihm etwas die Gesichtszüge „Mister Tomlinson, ist alles in Ordnung bei Ihnen? Kann ich ihnen helfen?" Dankbar sah ich ihn an und bat ihn den Notruf zu rufen und sich nach dem anderen Fahrer zu erkunden. Als der junge Mann nickte stürzte ich zurück zu Harry. Ich rüttelte verzweifelt an der Tür doch bekam sie nicht auf, wie auf sie war völlig zertrümmert. „Harry, Hazza" schluchzte ich in der Hoffnung eine Antwort zu bekommen. Vergebens, nun lief ihm sogar Blut aus der Nase und ich brach neben der Tür zusammen und begann zu weinen wie ich es im meinem Leben noch nie getan hatte. Es war meine Schuld, ich hätte nicht halten sollen, schwirrte es durch meinem Kopf. Als ich dort zusammengekauert lag fiel mir wieder ein das mein Handy sich in der Brusttasche meiner Jeansjacke befand. Zitternd zog ich es heraus und war erleichtert als ich sah das es legendlich einen Kratzer hatte. Als ich die Sirenen hörte drückte ich zitternd auf Liams Namen und hielt mir das Handy ans Ohr. Nach dem 6 Versuch ging Liam ans Handy „Louis was zur Hölle, ich versuche zu schlafen" jammerte er. Ich schluchzte so erleichtert seine Stimme zu hören. Ich konnte hören wie Liam begann panisch zu werden und er bat mich ihm zu sagen was passiert sei. „Unfall, Highway, Hazza" mehr bekam ich nicht hervor weil meine Panikattacke mich noch voll im Griff hatte. Mit den Worten „Bin sofort da" legte Liam auf. Und ich lies mein Handy sinken.

Als ich kurz später Liams Audi schnurren hörte und auch die Sirenen näher kamen lies ich mich erleichtert in das schwarze Loch fallen das mich verfolgte und ich schloss meine Augen.

We'll be Alright~Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt