Es klingelt, das heißt du bist da. Ich habe Angst, davor mit dir zu Reden über meine Probleme und über uns. Ich gehe zur Tür, davor bleibe ich nochmal kurz stehen und atme tief durch. Dann drücke ich die Klinke runter und ziehe die Tür auf.
Vor ihr stehst du, du atmest kurz und schwitzt wie nichts gutes. „Hey..", keuchst du und wischst dir die Haare aus dem Gesicht. „Hey. Bist du den ganzen Weg gerannt?", frage ich. Du nickst nur. „Komm rein. Willst du was trinken oder so?", du verneinst.
Bevor wir aber in mein Zimmer gehen hole ich aus der Küche trotzdem nochmal zwei Gläser und eine Flasche Wasser. In meinem Zimmer setzt du dich nicht neben mich auf mein Bett sondern auf meinen Schreibtischstuhl. Irritiert blicke ich dich an und klopfe mit meiner Hand auf die Matratze, als Zeichen dich neben mich zu setzen. Widerwillig kommst du zu mir und setzt dich mit Abstand hin.
„Also Minho, lass mich dir einfach erklären wieso ich in der Klinik war und so.", du nickst und nimmst meine Hand, dankend drücke ich sie. „Also du weißt ja das ich öfters in der Schule gefehlt habe, dass war weil es mir wirklich wirklich schlecht ging. Nicht unbedingt physisch sondern meistens psychisch. Irgendwann ging dann halt gar nichts mehr und ich hab mit Eomma geredet, beziehungsweise sie hat mich gezwungen mit ihr zu reden. Naja dann kam eins zum anderen. Sie hat bei der Psychiatrie angerufen und mich da angemeldet. Dann bin am Montag gleich darein gekommen. Ich schwöre ich hatte echt Hoffnung das es mir helfen würde aber dieser eine Monat war die Hölle. Ich bin froh wieder hier zu sein!", erzähle ich, still sitzt du neben mir und drückst meine Hand.
Als ich fertig bin schaust du mir tief in die Augen. „Wieso hast mir nie etwas davon erzählt?", fragst du und deine Stimme zittert. „Naja also die meisten Probleme kamen halt wegen dir. Also nicht wegen deines Umgangs mit mir, sondern weil ich seit mindestens sieben Jahren in dich verliebt bin. So jetzt ist es raus.", erkläre ich. Dein überforderter Blick ändert sich zu einem überraschten Lächeln. „Wieso hast du mir das nie gesagt?", „Naja ich wollte unsere Beziehung nicht kaputt machen und als du dann mit Hyunjin zusammengekommen bist kam es noch weniger in Frage für mich.", erklärte ich. „Och Jisungie.", du umarmst mich einmal fest, ich merke dass ich weine und greife nach einem Taschentuch.
Schnell wischt du mir meine Tränen mit deinem Daumen weg. „Also Jisungie du darfst mich gleich gerne schlagen, aber ich bin auch schon fünf Jahre lang oder so in dich verliebt. Ayo bevor du etwas sagst, ich war mit Hyunjin zusammen weil ich mir nicht eingestehen wollte, dass ich schwul bin. Ich hatte nie richtige Gefühle für Hyunjin, eigentlich nur für dich. Nachdem du dann auch oft nicht da warst und es dir merklich schlechter ging, konnte ich aber nicht mehr anders. Mir hat das alles so sehr wehgetan und der eine Monat wo niemand wusste was mit dir los war, war die Hölle, ständig hab ich mir ausgemalt was mit dir passiert sein könnte. Als du heute endlich wieder geschrieben hast fiel mir ein Stein vom Herzen. Ach verdammt Han Jisung ich liebe dich so sehr!", beendest du deine Rede. „Ich dich auch du Idiot.", grinse ich.
Unsere Gesichter kommen aufeinander zu, ich schließe meine Augen und warte auf das Gefühl deiner Lippen auf meinen. Es war noch besser als ich es mir jemals hätte vorstellen können. Ich bewege meine Lippen rhythmisch gegen deine und irgendwann lösen wir uns wieder.
„Wow also das war besser als ich je hätte träumen können...", flüsterst du und ich nicke nur zustimmend, denn ich will nur eins, wieder deine Lippen auf meinen spüren, deshalb küsse ich dich gleich nochmal und nochmal und nochmal, immer wieder finden unsere Lippen zusammen. Sie sind füreinander bestimmt, wir sind füreinander bestimmt!
Plötzlich kommt von meiner Tür ein Quitschen, dort im Türrahmen steht meine Mum und guckt uns an. „Endlich! Hat ja lange genug gedauert.", ruft sie und klatscht in die Hände, „Naja eigentlich wollte ich dir nur sagen, dass es Essen gibt Jisung.", meint sie und verschwindet wieder in Richtung Küche.
„Ich glaube ich sollte dann mal gehen.", sagst du. „Nein brauchst du nicht, du kannst hier mit essen.", „Ne ich glaube ich sollte nach Hause meine Mutter macht sich garantiert Sorgen. Aber vorher komm nochmal her.", ich krabbele auf deinen Schoß und kichere leicht als du mir einen kleinen Kuss auf die Nase gibst und dann mir durch die Haare streichst. „Wir sind jetzt ein Paar oder?", frage ich und du antwortest: „Klar wenn die willst. Denn ich liebe dich Jisung.", „Klar denn ich liebe dich auch mein Lieblingsidiot.", kichere ich und gebe dir nochmal einen Kuss.
~to be continued~
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𝐃𝐞𝐚𝐫 𝐃𝐢𝐚𝐫𝐲, 𝐈 𝐦𝐞𝐭 𝐚 𝐁𝐨𝐲 | ᴍɪɴsᴜɴɢ
Fanfic[ғɪɴɪsʜᴇᴅ] Jisung und Minho kennen sich seit sie denken können und sind immer noch eng befreundet. Doch Jisung fühlt mehr für Minho als er sollte, denn dieser hat eine Freundin. Seine Gefühle hält er in kleinen Briefen an Minho gerichtet fest, währe...