Taliban
Ich sah heute die Nachrichten- und ich konnte es nicht-. Was ist mit der Welt passiert? Mit der Welt, die ich sah mit weinenden Augen, als ich die Welt erblickte. Mein Bild von Männern hat sich geändert. Vor ein paar Jahren waren sie noch Superhelden, aber das war eine Illusion –wie auch die Welt, die ich mit meinen Augen sah, die mich täuschten-.
Was wusste man über Mullah Abdul Ghani Baradar ?
Ich suchte nach ihm. Und sah ihn. Seine Augen verrieten mir alles. Es sind dieselben wie die meines Onkels. Kalt und leer und dennoch voller Wut und Stolz. Er ist laut jagrantv 1968 geboren also 53 Jahre alt. Anscheinend ein Mann, der die Welt verändern will –genauso wie ich-. An ihm klebt Blut –tonnenweise-. Er hat durch seine Befehle, Menschen verängstigt und flüchten lassen. Aber vielleicht war es genau das was er wollte. Der Präsident Aschraf Ghani ist geflohen, wie ein Löwe, der von einer Schabrackenhyäne gejagt wird, weil der Löwe die Mahlzeit nicht teilen will. Er hat sein Volk verlassen um sich zu schützen, daran merkt man wie viel Korruption in dem Land herrscht. Ist Mullah Abdul Ghani Baradar wirklich der Feind?
Auch Adolf Hitler hat durch die Schwachstellen im System geschafft, ca. 50 Millionen Menschen das Leben zu nehmen. Sind wir nicht schuld an dieser Situation? Wir haben die Truppen abgezogen und vielleicht haben wir leben gerettet, aber die Leben die dort in Afghanistan nicht gerettet worden sind auch Frauen und Kinder, die nur leben wollen, so wie wir. Wir können wir im Glauben, dass 6453 km weiter Menschen um ihr Leben fürchten müssen und beten einen weiteren Tag oder auch gar keinen Morgen zu erleben?
Die Fahrt dauert nur 68 h und 43 min. In diesen Stunden sterben und fürchten sich mehr Menschen als die die sich um Corona fürchten. Man meinte zwar diese Krankheit brachte uns zusammen und auch ich war naiv und zu glauben jetzt ändert sich die Welt, da wir alle dasselbe erlebten aber erneut ließ ich mich beirren. Vielleicht bin ich naiv und vielleicht habe ich zu viel Hoffnung. Und vielleicht werde ich enttäuscht, weil ich immer daran festhalte, dass wir Menschen sind und stark sind um alles durchzustehen. Im Endeffekt ist es der Glaube der mich stark macht und da ist auch die einzige Gemeinsamkeit mit diesem Mann, die ich habe. Ich glaube mit meinen naiven Augen daran, dass sich die Welt verbessern wird. 160 Millionen Kinder sehen unsere Welt mit anderen Augen und sie werden enttäuscht und verlieren das Licht welches sie ausstrahlen. Diese Welt hat sich verändert. Ob nun zum positiven oder negativen. Aber wir sind nicht am Ende. Diese Coronapandemie hat uns zwar zusammengebracht aber tief in unserem Herzen ist Einsamkeit zusammen mit Wut und Schmerz. Wir sind immer noch alleine unter vielen Menschen. Denn wenn es anders wäre, hätte ich heute nicht die Bilder im Fernsehen gesehen, wie Menschen sich am Flugzeug klammern und um ihr Leben kämpfen. Auch wenn ich kein Blut sah, sah ich die Angst und den Schmerz. Wir sind blind geworden und selbstsüchtig. Ich habe weggesehen, weil ich nicht das fühlen wollte wie die Menschen im Fernsehen. Wieso haben diese Menschen kein Recht auf dieses Leben welches wir führen? Ich bin erschrocken darüber was in den letzten zwei Jahren passiert ist und ich möchte es nicht weiter miterleben. Ich will das wir alle versuchen diese Welt zu verändern. Es könnte einer unseren Kindern sein, welches jetzt stirbt. Es könnte unsere Mutter sein, die das erlebt was ich nicht auszusprechen vermag. Es könnte unser Vater sein, welcher vor unseren Augen erschossen wird. In unseren Händen klebt genauso viel Blut wie die von Mullah Abdul Ghani Baradar. Vielleicht ist er verrückt doch wir haben einen Verstand und wenn ich lüge, dann lasst uns weiter auf dieser einsamen und grauen Welt leben oder auch nicht leben, wie die meisten von uns die einen Nebel vor ihren Augen haben.

DU LIEST GERADE
The colors deep inside me
Short StoryIch schaue jeden Tag zurück zur Zeit, die mal war. Das Lächeln die Gefühle das Glück ,dass ich empfand ist jetzt erloschen. Du nahmst mir mein Feuer aus der Seele und immer noch stehst du da mit einem Feuerlöscher und sprühst die Stelle an. Es sc...