»... und damit erkläre ich die COVID-19-Pandemie für beendet.«
Felix schaltet den Fernseher aus und macht sich bettfertig. Es ist Sonntagabend. Morgen beginnt die neue Arbeitswoche. Nach fünf Jahren im Homeoffice soll er nun wieder zurück ins Büro. Fünf Jahre lang hat er seine Kollegen nur in Videokonferenzen auf dem Bildschirm gesehen. Fünf Jahre lang verließ er nur zum Wocheneinkauf im Supermarkt die Wohnung.
In den letzten fünf Jahren ist viel passiert, privat sowie auch beruflich. Es gab Kollegen, die die Firma verlassen haben. Andere kamen neu hinzu. Diese hat er noch nie in Person gesehen. Es gehen ihm viele Fragen durch den Kopf. Wie sieht das Büro jetzt aus? Wer wird wo sitzen? Was wird das erste Gespräch sein - mit den alten Kollegen und mit den neuen? Wie wird das sein, morgens wieder zur Arbeit zu fahren mitten im Berufsverkehr? Wie wird es sich anfühlen, nach fünf Jahren Einschränkungen des öffentlichen Lebens wieder in einer überfüllten S-Bahn ohne Maske und Abstand zu sitzen? Welche Veränderungen gab es in der Innenstadt? Welche Läden haben die Pandemie nicht überlebt? Welche sind neu dazugekommen?
Felix leidet an einer sozialen Angststörung. Schon als Kind war er sehr zurückhaltend und wurde lieber von anderen angesprochen als von sich aus ein Gespräch anzufangen. Irgendwie hat er es jedoch durch die Schulzeit geschafft. Auch wenn er in der Oberstufe vom Gymnasium auf eine Fachoberschule wechselte, weil auf dem Gymnasium der Druck auf die mündliche Mitarbeit zu groß war. Sein Studium hat er mit Bestnoten abgeschlossen und mit seinem Arbeitgeber ist er äußerst zufrieden.
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Neustart ins Leben
General FictionFünf Jahre lang wurde das Weltgeschehen von einer Pandemie überschattet. Ausgangssperren, Masken und Homeoffice waren an der Tagesordnung. Im Fernsehen nur noch Berichte über Neuinfektionen, überfüllte Krankenhäuser, Todesfälle und weitere Einschrän...