Kapitel 3

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Immer noch wütend stampfte ich zur Jakes Bibliothek um dieses Buch der Schatten auffindig zu machen. Ich warf die Tür auf, sah erst auf dem Tisch dann in den Regalen nach. Moment! Mir fiel ein, dass er in einen anderen Abteil gesucht hatte. Die Regale waren beschriftet:
Menschenwesen
Magiekunde
Hexenbräuche
Dämonen

Doch ich fand nichts über das Dunkelreich. Verzweifelt setzte ich mich auf einen Stuhl und überlegte wo er dieses Buch versteckt hielt. Auf einmal sprang mir ein Buch ins Auge das ein wenig raustand. Sofort ging ich zum Regal, zog es raus und las den Titel des Buches: Drachenritter. Obwohl ich etwas anderes suchte, weckte sich ruckartig Interesse in mir auf. Schätze Jake hätte nichts daegegen wenn ich es mir ausliehen würde, also legte ich es vorerst auf den Tisch. Dann viel mir etwas anderes auf. Ein versteckter Schalter befand sich an der Stelle, an der ich das Buch rausgezogen hatte. Ich betätigte ihn. Das ganze Regal bewegte sich zur Seite und enttarnte eine steinernde Treppe, die in eine Art Kerker führte. Langsam betrat ich das Gemäuer. Es roch fürchterlich nach Moschus und Feuchtigkeit breitete sich über die Mauern. Ich nahm eine Fackel aus dem Eingang und durchleuchtete den Raum. Ich hielt inne als ich eine breite Person gegenüber mir sah. Magische Kraft umhüllte ihn, als er das Buch der Schatten in die Luft hielt, dann starrte er mich direkt an. Er hatte ein sehr seltsames Gesicht und schmale leuchtend gelbe Augen. "Ich habe dich bereits erwartet, Sly O'donnel": lachte er hämisch. "Gib mit das Buch!": schrie ich. "Es wird dir nicht helfen, die Verwandlung hat bereits angefangen. Schade, dass ich dich jetzt töten muss!" Fragend blickte ich ihn an und nuschelte:" Verwandlung?" Daurauf lachte die mächtige Gestalt und antwortete:"Du wirst eh nicht dazu kommen das zu verstehen." Er formte eine rot-schwarze Kugel, die nur vor Magie strotzte, in seinen Händen und warf sie auf mich. Ich schleuderte durch die Luft und knallte gegen die Steinmauer. Ich ächtze als ich versuchte aufzustehen. Noch einen Treffer würde ich nicht überleben! Die Zwielichtige Gestalt wiederholte den Angriff, wieder flog eine blitzende Kugel auf mich zu, doch diesmal eilten meine Freunde zur Hilfe. Jake zauberte ein Lichtkraftfeld vor mich und die Kugel schleuderte zurück auf den Angreifer. Flynn baute eine Eismauer um ihn herum während Zap Blitze von oben auf ihn herabschleudern ließ. Eine grelle Stimme kreischte:"Ich werde mir das Buch schnappen und diesen Jungen auch!" Danach war alles vorbei. Wir lächelten uns alle stolz an und spazierten wieder in die Bibliothek. Jake hielt das Buch unter seinem Arm als er fragte:"Was wolltest du hier eigentlich?" Die Wut von vorhin stieg wieder auf, ich zischte:"Ich weiß, du verheimlichst mir etwas." "Sly, du solltest jetzt nach hause gehen und dich ausruhen." Seine Stimme zitterte, auch Flynn und Zap machten einige Schritte rückwärts. Erst jetzt sah ich den schwarzen Nebel der um mich kreiste. Geschockt lief ich zur Tür und flüchtete in den Wald.

Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ ich mich auf den Boden fallen, meine Lungen brannten. Der Nebel war zum Glück verschwunden. Der Wind heulte leise und blies Äste zur Seite, so dass ich unter brennenden Sonnenstrahlen litt. Schnell rappelte ich mich auf und hielt mir schützend meine Hände vor mein Gesicht. Ich schaute umher und entdeckte Flynn der oben auf einer Baumspitze lauerte. Jake und Zap traten hinter einem breiten Baumstamm hervor und warfen mir kalte Blicke zu. Als sie sich nährten erkannte ich, dass dies nicht meine Freunde waren sondern Doppelgänger. Ich machte Schritte zur Seite, behielt die drei jedoch im Blickfeld. Angst machte sich in meinem Körper breit, doch ich versuchte es nicht zu zeigen. Die Doppelgänger traten immer näher zu mir und drängten mich gegen einen Baumstamm, gekonnt rutschte ich zur Seite und lief wieder Richtung Hylar. Ich drehte mich nochmal kurz, um nach zusehen ob die Kreaturen mir gefolgt wären. Waren sie nicht. Mit stechenden Seiten erreichte ich mein Dorf und ging auf die Straßen, weg vom Wald. Zum meinem Glück brach die Dämmerung bereits an und das Brennen hörte auf.
Zuhause zog ich die Schuhe aus, hängte meine Jacke auf und betrat das Wohnzimmer. Ich setzte mich auf meine Couch, mein Blick wanderte auf ein Buch das neben mir lag. Zögernd nahm ich es in die Hand und las laut vor:"Drachenritter." Als ich den Deckel aufschlug fiel ein kleiner Zettel auf meinen Schoß. Neugierig widmete ich mich jetzt dem kleinen Stück Papier:

'Ich glaube dies hattest du vergessen mitzunehmen.'

Ich lächelte, stand auf und ging rauf ins Bett.

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