Kapitel 13

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"Sly!", brüllte Jake mit all seiner Kraft durch in den finsteren Wald. Bereits seit Stunden lief er quer durch das Gestrüpp, doch von Sly fehlte jede Spur. Seine Magie, die er zur Hilfe anwendete nutzte ihm jedoch auch nicht. Er war wie vom Erdboden verschluckt. Keine Fußspuren, keine Antwort und auch dessen Aura war nirgends zu spüren. Um ihn herum sah alles gleich aus. Der Nebel, die toten Bäume und die Schatten ließen alles gleich erscheinen. "Wie soll ich irgendetwas in diesem gottverlassenen Wald finden?", murmelte er während seine Augen die Umgebung analysierten. Und trotzdem verweigerte der Magier aufzugeben. "Wo steckt dieser dieser verdammte Drache?", schoss es ihm in den Kopf. Zweifel seinen Freund zu finden schlichen sich allmählich an ihn ran, als er dazu noch bemerkte, dass er komplett die Orientierung verloren hatte. Jake blieb stehen, drehte sich im Kreis und schaute herum um sich wiederzufinden. War er nicht gerade an diesem Baum vorbeigelaufen? Oder kam ihm das nur so vor, weil hier alle Bäume gleich aussahen? Er seuftzte und begann einfach weiterzulaufen. Er musste seinen Freund dringend finden.

"Shit!", zischte er als er seinen Arm an einem schroffen Ast aufriss. Fatal, wenn man im Reich der Dunkelheit herumspatzierte. Schattenwesen waren nähmlich in der Lage, den Geruch von Blut aus großen Entferungen aufzuspüren. Innerlich betete der Magier, dass er noch Zeit hatte seine Wunde zu heilen bevor er angegriffen werden würde. Eilig rollte er seinen Ärmel runter und drückte auf die Wunde um den Blutverlust so schnell wie möglich aufzuhalten. Zum Glück war sie nicht besonders tief und erhoffte sich, sie innerhalb weniger Minuten mit seiner Heilmagie zu schließen. Während Jake weiter lief, sammelte er das blau schimmernde Licht in seiner Hand und hielt sie über seine Verletzung, dabei achtete er stehts auf seine Umgebung. Der Magier stieß ein Seufzer der Erleichterung aus als er wusste, dass keine Gefahr eines potentiellen Gegners herrschte. Allerdings fiel ihm auf, dass seine Energie ihn schneller verließ als sonst, darum ließ er sich gegen den nächsten Stamm fallen um kurz durchzuatmen.

Seine schweren Atemzüge schallten durch den ganzen Wald und wurden von den Bäumen wieder zurück zu ihm geworfen. Eine eiskalte Schauer schlich seinen Rücken runter und er dachte daran wie unheimlich dieser Wald geworden ist. Blass wie ein Stück Kreide rieb er seine pochende Schläfen. Kopfschmerzen waren jetzt das Letzte was er bei seiner Suche nach Sly gebrauchen könnte. "Wo magst du nur stecken?", fluchte er in seinen Gedanken verloren. "Verfluchte Dämonen und ihr zum kotzen großes Ego.", flüsterte Jake als er an den Streit zurückdachte. "So viele verschiedene Wesen in Hylark und ich muss mit den zwei arrogantesten Trottel befreundet sein." Jake seufzte nocheinmal laut und stieß seinen Kopf, durch seine Wut, mehrmals gegen den Baumstamm, doch er hielt inne als er zwei rot-gelbe Glubschaugen, die ihn zu beobachten schienen, in der gegenüberstehenden Baumkrone endeckte. Nun hatte sich schlussendlich doch ein Dunkelwesen an ihn heran geschlichen. Innerlich verfluchte der Magier sich selbst wegen seiner eigenen Dummheit, doch sein Bauchgefühl verriet ihm, dass dieses Wesen keinen Angriff vorbereitete. Stadtdessen verharrte es dort nur, Augen nicht von ihm ablassend. Erschöpft drückte er sich vom Stamm und trat näher an das Geschöpf, um es besser betrachten zu können. Es hatte langes dunkelrotes Haar, das doppelt solang war als dessen Körper und das Gesicht eines Flughundes. Es strahlte eine gewisse Aura aus, welche den Magier sofort beruhigte. Jakes Augen huschten nervös von rechts nach links um sicher zu gehen, dass es sich nicht um eine Falle handelte, doch außer dem dichten Nebel der zwischen den Baumstämmen schwebte un seltsame Gestalten formte, erkannte er nichts außergewöhnliches was nach einem Überfall aus dem Hinterhalt aussah. Er konnte ebenfalls von Glück sprechen, dass er noch keiner giftigen Pflanze, die einen erblinden lassen konnten oder fleichfressende Insekten die von der weißen Schicht über dem Boden verdeckt wurden, entgegentrat.

"Kannst du sprechen?", fragte Jake das Wesen als er näher herantrat. "Nee, wir sind hier alle Idioten die nicht bis drei zählen können. Natürlich kann ich sprechen, du Holzkopf!", bemerkte es mit einem sarkastischen Unterton. Zu seiner Verwunderung hatte das Geschöpf eine helle und weibliche Stimme. "Du siehst überrascht aus! Wie hast du denn Gedacht, dass wir uns unterhalten?", kicherte es. "Ehum, keine Ahnung, ich dachte nur...ich habe schon lange kein Dunkelwesen mehr begegnet, das mir mit einem ordentlichen Satz geantwortet hat.", stammelte Jake, komplett überrumpelt von dieser Frage. Das Wesen jedoch änderte ihr Verhalten von einer Sekunde auf die andere und zischte:"Verschwinde von hier! Hier irgendwo tobt ein Biest das alles zerschmettert was ihm in die Quere kommt!" Ohne es zu wollen rutschte ihm dem Namen aus. "Sly!" "Ja, genau der. Ich habe versucht Vernunft in diesen Dickschädel einzureden doch der heult rum wegen irgenwelchen Dämonen. Erbärmlich.", plapperte des Dunkelwesen. Jake war von dem was er hörte überhaupt nicht erpicht und stieß ein geärgertes Schnauben aus. "Weißt du wo er hin ist?", fragte er. Seine Antwort war ein freches Grinsen von dem Biest. "Wenn du mir versprichst ihn zu beruhigen. Ich gehe davon aus, dass eine enge Freundschaft zwischen euch ist, ansonsten würdest du nicht hier sitzen und rumseufzen. Außerdem kannst du es mir verdanken, dass noch kein Dunkelwesen dich verspeist hat.", erwiderte es. Aus irgendeinem Grund kam ihm das Wesen vertraut vor. Die Art und Weise wie es sprach und die Mimiken des Biests erinnerte Jake an seine frühere fast Ehefrau, Melantha. Sein Herz schmerzte an dem Gedanken sie durch seine eigene Gier verloren zu haben, doch er bemühte sich ihm nichts anmerken zu lassen und entschloss:"Na gut. Ich gebe mein Bestes. Doch bevor ich das mache hole ich die beiden Hohlköpfe her, die für diesen Mist grundsätzlich verantwortlich sind. Und danke für deine Hilfe" Mit diesen Worten drehte er um und verließ er das Dunkelreich in Richtung Heimat. Dummerweise besaß er keine Fähigkeiten die ihm das Teleportieren ermöglichte also musste er den ganzen Weg zufuß laufen. Das kleine Dunkelwesen beobachtete den Magier bis er aus seiner Reichweite war und flüsterte etwas unverständliches, bevor es mit den Schatten der Umgebung verschmolz.


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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 04 ⏰

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