Kapitel 10

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Ich flog zusammen mit anderen geflügelten Wesen, unter anderem auch der braune Drache, am Nachthimmel. Unter uns lag das Dunkelreich, dessen Boden durch den dichten weißen Nebel bedeckt war. Es lag etwas bedrohliches in der Luft, der Krieg war gerade dabei anzufangen. Vor uns kamen andere Dunkelwesen auf uns zugeflogen, unter anderem auch die Schattenelfe. In ihren Augen spiegelte sich purer Hass als sie mich in der Dunkelheit erblickte. Mir entfuhr ein bedrohliches Knurren, daurafhin hörte ich eine Stimme hinter mir  flüsteren:" Ruhig Großer du bekommst deine Chance sie zu zerfetzen." Kleine Hände klopften auf meinen Hals. Es war das kleine Fledermausartige Tier. Ihre großen Augen fixierten den König der Schatten der auf einem Phoenix saß. Sein Grinsen ließ mich fast würgen. Er sah sie an als würde er sie am liebsten gleich vergewaltigen. Mein Körper schüttelte sich vor ekel. Von irgendwo her hörte ich Jake schreien:"Jetzt!"

Von drei Stimmen wurde ich aus dem Schlaf gezogen. "Verflucht nochmal! Nächstes mal reiß ich dieser kleinen Hure den Mund ab!", knurrte Zap. "Nenn sie noch einmal Schlampe und du dienst zukünftig als Getränkeabkühler!",fauchte Flynn ihn an. "RUHE! ALLE BEIDE! ODER IHR BEIDE SEHT DAS TAGESLICHT NIE WIEDER!", brüllte Jake aus kleiner Entfernung, " Entweder reißt ihr euch jetzt am Riemen und hört auf euch anzuzicken, denn dieser Zauberspruch benötigt viel Konzentration. Auch nur der kleinste Fehler und Sly ist nur noch ein Häufchen Asche. Vor allem müssen wir jetzt dafür sorgen, dass er wieder seine Menschengestalt animmt und seinen inneren Drachen wegsperren. Keiner soll erfahren, dass Sly der Drache ist von der Rose rumerzählt. Helft mir oder zieht leine." Ich war empört über diese Aussage. Endlich habe ich mich verwandelt und jetzt wollen sie mir meine Fähigkeit wieder entnehmen? Nicht mit mir! Schlagartig öffnete ich meine Augen und sah sofort die beiden Streithähne vor mir stehen. Jake befand sich ein paar Meter hinter ihnen, mit dem Rücken zu mir gedreht. Flynn und Zap schrien laut auf und starrten mich an, vollkommen bewegungsunfähig. Langsam hob ich meinen Kopf und stieß Rauch durch meine Nasenlöcher aus. "J-J-Jake!", stotterte Zap. Dieser drehte sich stöhnend um. "Was?!" Er erstarrte ebenfalls was ich zu meinem Vorteil nutzte. Ich streckte meine Flügel aus und hob ab. "Sly, nicht! Haltet ihn auf, er darf uns nicht entwichen. Er ist nicht er selbst!", orderte der Zauberer. Zap feuerte Blitzgeschosse auf mich und Flynn versuchte mich mit einem Eisstrahl zu fangen, doch ich weichte beiden Angriffen aus. Die Wut packte mich, grollend wirbelte ich die Luft auf welche alle drei zurück stoßte. Na endlich etwas für zwischen die Zähne. Hoch oben visierte ich mein Ziel an, zog meine Flügel zusammen und ging in den Sturzflug. "Vorsicht!", schrie Zap den Eisdämon an. Ich öffnete meine Krallen, bereit mein Opfer zu greifen doch irgentetwas krachte von der Seite auf mich ein. Zusammen, mit was auch immer mich gestoßen hatte, klatschten wir in einen Felsen. Blitzschnell rappelte ich mich auf und stieß mich von der Felswand ab. Sie schon wieder! Der braune Drache gab mir diesmal keine Warnung sondern griff sofort an. Sie packte mich mit ihren Klauen als ich wieder versuchte auf meine Beute zu stürzen. Flynn, Zap und der Drache versuchten mich abzulenken während Jake irgendetwas murmelte und eine Lichtkugel in seinen Händen formte.
Alles passierte so schnell. Die Kugel traf mich am Kopf und ich spürte wie das Licht die Dunkelheit in meinem Herzen verdrängte. Mein Körper schrumpfte wieder auf meine Menschengestalt und ich lag hustend am Waldboden. "Alles ok bei dir?", fragte mein bester Freund und hielt mir die Hand hin. Flynn und Zap standen in einem gewissen Abstand zu mir. Ich nickte nahm Jakes Hand und entschuldigte mich mehrmals bei ihnen. Es dauerte eine Weile bis die beiden wieder näher traten. Wir umarmten uns herzlich, lachten und sprachen über das was geschehen war.
Wir wurden durch ein Grollen hinter uns gestört. Der braune Drache stand immer noch dort mit weit geöffneten Augen. Jake schubste mich zu ihr und flüsterte: "Ich denke du hast was zu klären." Dann passierte es. Bilder von dem Mädchen an Tiaras Zelt schossen mir in den Kopf. "Silitha?", murmelte ich und der Drache nickte. Sie verwandelte sich jedoch nicht, stattdessen flog sie einfach davon und ließ uns drei zurück.

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