Kapitel 7

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Vor mir schwebte ein kleines abscheuliches Wesen. Das Gesicht ähnelte einer Fledermaus, aus dem Mund ragten spitze Reißzähne, die Ohren waren lang und schmal wie die einer Elfe. Der Körper sah aus wie der einer Frau die in einem ganz Lederkostüm steckte, nur glänzte er nicht sondern war dunkelgrau mit pechschwarzen Symbolen darauf die eine Art Energie ausstrahlten. Das Gesicht war ebenfalls dunkelgrau und beim Mund herum war ein schwarzer Fleck. Außerdem hatte sie lange dunkelrote Haare die fast doppelt solang waren wie die ihrer Körpergröße. Das erschreckende an dem Wesen jedoch waren die zwei riesengroße Augen, die die gleiche Farbe hatten wie die meiner. Es grinste mich hämisch an, schon fast bösartig. Mein Körper bebte. "Was w-willst du v-von mir?", stotterte ich mühsam. Das Biest gab mir nur ein schönes kichern wieder. Wenigstens weiß ich von wem dieses lachen jetzt stammte. Vorsichtig wagte ich einen Schritt nach vorne um es zu berühren, aber es wich zurück und lachte wieder. "Wer bist du?", brachte ich diesmal etwas mutiger raus. "Ich bin hier um dir etwas zu zeigen", sagte das Wesen plötzlich. Ich zuckte zusammen. Ich dachte nicht eine Antwort zu bekommen. Die Stimme passte so gar nicht auf das äußerliche, sie war wunderschön wie die einer Sirene. Erst zögerte ich doch dann wagte ich es zu fragen: "Was willst du mir zeigen?" "Hehehe...komm einfach mit dann wirst du sehen." Es schwebte durch die Tür indem es sich in kleine schwarze Teilchen auflöste. Ich betrachtete das Schauspiel ein wenig doch dann setzte auch ich mich in Bewegung. Als ich im Flur war stockte ich einen kurzen Moment. "Wo war sie hin?", dacht ich. "Hier drüben du Dummkopf." Bei der Treppe blickten mich zwei große Augen an. Mein Körper schüttelte sich bei dem Anblick. Unheimlich. Sie schwebte die Treppe runter, dabei wehten ihre Haare weich nach hinten. Zögerlich folgte ich ihr bis zur Tür hinaus. Es war bereits Stockfinster, keiner hielt sich mehr auf den Straßen auf. Hatte ich solange gezockt? Sichtlich verwirrt lief ich dem eigenartigen Wesen nach. "Wohin führst du mich?", fragte ich als ich merkte, dass wir immer näher an den Wald kamen. "Das wirst du schon früh genug erkennen....hehehe." Als wir vor den großen Bäumen standen packten mich Zweifel. "Was sollen wir hier?", quengelte ich nervös wie ein Kleinkind das sein Eis haben möchte. "Teleportiere dich auf die andere Seite des Waldes", befahl das Biest mir. Ich war kurz darauf zu gehorchen als mir wieder einfiel was hinter dem Wald lag. "Hast du einen Knall? Niemals gehe ich ins Dunkelreich, das kannst du dir abschminken", sagte ich mit fester aber ruhiger Stimme. "Sei kein Weichei Sly. Ich bin bei dir, da kann nichts schief gehen", meinte es gelassen. Ihre Entspanntheit brachte mich zur Weißglut. "Du hast keine Ahnung was ich dank diesem Dreck schon durchmachen musste", zischte ich. Die Augen des Wesens verengten sich zu schmalen Strichen, anscheinend war es gereizt. Es fauchte:" Ich bin kein Dreck. Ich bin genauso ein normales Lebewesen wie du und diese erbärmlichen Bewohner deines lächerlichen Dorfes. Und jetzt sei still und mach was ich dir sage." Also war sie ein Wesen der Finsternis. Knurrend schloss ich die Augen und konzentrierte mich wieder auf die Dunkelheit bis ich mit ihr verschmolz und auf der anderen Seite im Dunkelreich landete. "Schön das du es geschafft hast und jetzt verrate ich dir was ich von dir möchte", kicherte sie. Inzwischen wurde mir auch klar dass es ein Mädchen war. "Ich bin ganz Ohr", sagte ich lässig. "Nun siehst du diesen Palast? In dem wohnt unser Möchtegernkönig Xiro. Er entriss dem wahren Herrscher den Thron. Was ich von dir möchte ist dass du mir hilfst an ihn ran zu kommen um ihn zu stürzen." Ungläubig starrte ich sie an. "Wie soll ich denn das machen? Und was hat dein Reich mit mir zu tun?" Sie grinste und rollte mit den Augen. "Ach du Dummerchen, haben dir deine kleinen Freunde denn nichts erzählt? Von der Legende des Drachens?" Nervös blickte ich umher. "Was labert sie?", dachte ich. Plötzlich wurde auch sie unsicher. Sie kam ganz nahe und roch an mir. Das ließ mich an Gina denken, sie hatte genau das gleiche getan. Was für seltsame Wesen. "Doch du bist der den ich gesucht hatte", sagte sie nachdenklich. Eine Stimme so furchtbar wie die des Dämon Lucifers tauchte hinter uns auf und unterbrach das geheimnisvolle Wesen. "Sieh an wen wir hier haben. Das sturste Mädchen des gesamten Königreichs. Was verschafft mir die Ehre für deinen Besuch meine Liebste?" Ich glaubte zu Träumen. Wieder einmal begegnete ich dieser skurrilen Gestalt, die in Jakes Haus eingebrochen war. Zufall glaub ich kaum. "Ist er der König?", fragte ich das weibliche Wesen der Finsternis. Er lachte herzlich und sagte dann schließlich:" Wer sollte sonst vor dir stehen du törichter Bengel?" Ich schluckte schwer. Allein der Gedanke, dass ein König dir drohte dich umzubringen brachte mir große Sorgen. Aber zum Glück schien er mich nicht zu wieder zuerkennen. Das glaubte ich jedenfalls. Beschämt schaute ich zu Boden und scharrte mit meinem Fuß die Blätter weg.. Meine Nervosität stieg mit jeder Sekunde. Meine Begleiterin knurrte:" Müsstest du jetzt nicht auf deinem Thron sitzen und dich von deiner Nutte von Schattenelfe bedienen lassen?" Der König lachte schelmisch:" Ach meine Süßes Ding. Du musst doch nicht auf Gina eifersüchtig sein." Nun schaute auch ich in die Augen des Herrschers. Dieses Gespräch wurde immer interessanter. Das Biest fauchte ihn regelrecht an:" Ich bin nicht Eifersüchtig." Das brachte Xiro nun komplett zum lachen. "Hör auf zu lachen", brüllte sie ihn an. "Reg dich nicht so auf, das bringt dir nichts. Lass uns abhauen", flüsterte ich ihr zu. Sofort beruhigte sie sich und teleportierte uns wieder in mein Haus.

"Wozu war dieser Ausflug jetzt nötig?", fragte ich als ich mich auf der Couch nieder ließ. Sie schwebte noch immer doch saß sie in der Luft als würde sie auf einem Stuhl sitzen. Traurig schaute sie auf mich herab und murmelte:" Ich wollte dass du ihn besiegst damit nichts schlimmes passiert. Doch erst als wir schon im Dunkelreich ankamen merkte ich dass du noch nicht dazu bereit bist." "Da du das endlich bemerkt hast könnest du mir vielleicht erklären was mit mir passiert. Ich verwandele mich immer mehr zu einem Wesen der Finsternis." Verwirrt schaute sie mich an. "Also hat dir Jake noch immer nichts erzählt?"

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