Endlich würde sich diese Stille in der Firma wieder legen. Obwohl es nur ein Tag war, an dem Andreas nicht da war, vermisste ich ihn schrecklich. Heute wurde er entlassen. Die bisschen Kopfschmerzen und die kleine Wunde, die er noch hatte, waren nicht sonderlich schlimm. Grundsätzlich sah es erstmal schlimmer aus, als es überhaupt war.
Ich sah, dass die Entlassungspapiere und die Medizin gegen Kopfschmerzen auf dem kleinen, verschiebbaren Beistelltisch lagen. Daneben ein ziemlich erholter Andreas, der mich zur Begrüßung in eine Umarmung zog. "Da kommt der Kleine mich schon wieder abholen", stellte er fest. Ich setzte mich neben ihm auf die Bettkante. "Lange hast du es aber nicht ohne mich ausgehalten", scherzte er und grinste. "Jaja. Wenn du magst, kannst du gerne noch hier bleiben", schlug ich vor und schmunzelte. "Bloß nicht. Die Pampe, die es hier zu futtern gibt, ist fürchterlich!", entgegnete Andreas mir. Ich lachte kurz und klopfte ihm auf die Schulter. "Komm jetzt". Dann stand ich auf. "Jetzt geht es nach Düsseldorf", verkündete ich enthusiastisch. Mein Bruder erhob sich ebenfalls. Bevor wir gingen, steckte sich Andreas die Medizin und die Papiere ein.
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Als ich näher an die Firma fuhr, konnte ich die Trucks sehen, die gerade mit dem Equipment und den Illusionen beladen wurden. Als gesehen wurde, dass mein Bruder und ich aussteigen wollten, eilte die Crew zu uns. Sie tuschelten irgendetwas. Bis Andreas seine Tür öffnete. Sie ließen Konfetti aus zwei Konfettikrachern auf ihn herunterprasseln. Dabei riefen einige: "Er ist heil zurück!" Was eine Begrüßung! Trotz der Schonfrist, die Andreas hatte, wollte er mithelfen die Trucks zu beladen. Ich ließ es zu, hatte dennoch ein wachsames Auge auf ihn.
Es dauerte nicht lange, bis die Frage kam, ob die Illusion, die bis jetzt immer schief gelaufen war, auch mitkommen sollte. Fragend sah ich Andreas an, der neben mir stand. Er sprach für mich: "Ich bestehe darauf" Etwas schockiert wandte ich ein, dass ich nicht noch einmal riskieren wollte, dass etwas passierte. Unsere Managerin erwiderte klar, dass sie auch nicht davon begeistert war, den Trick aufzuführen. Zumal er noch nie geklappt hatte. Aber Andreas winkte ab. "Bitte. Wir haben die Illusion extra für diese Show entwickelt. Jetzt ziehen wir das durch! Es wird nichts passieren. Das verspreche ich dir!", merkte mein Bruder fast flehend an. Ich gab nach. "Gut, ich will euch nicht daran hindern", erwiderte Anne und zuckte mit den Schultern. Es dauerte nicht lange, bis auch diese Illusion eingeladen war. Dann war alles bereit.Andreas und ich stiegen in ein Auto ein, welches uns zum Stadion fahren würde. Die Crew kam mit den LKWs und anderen Autos nach.
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Die ganze Fahrt über war ich, aus dem Fenster blickend, in Gedanken versunken. Mein Kopf lehnte an dem meines Bruders. Sein Arm lag auf meiner Schulter.
Es war ein atemberaubendes Gefühl dieses wahnsinnige Stadion von außen zu betrachten. Da drinnen würde wir eine grandiose Show abliefern.
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Die nächsten und letzten Tage vor der Show wurde fleißig aufgebaut - Auch wenn der Schlaf immer weniger wurde, je näher der große Tag rückte. Diese Gefühle, die in mir hochkamen, als ich daran dachte, dass dieses Stadion am nächsten Tag gefüllt sein würde... Glücksgefühle. Ja, das beschrieb es auf den Punkt genau. Und trotzdem bereitete mir eine Sache Kopfschmerzen. Wir hatten kaum, um nicht zu sagen gar nicht, geprobt. Den Text hatten wir endlich drauf. Den hatten wir die Zeit auswendig gelernt, in der die Crew aufbaute. Und die alten Illusionen, welche wir schon gefühlt tausend Mal vorgeführt hatten, auch. Aber morgen musste alles sitzen. Der Text, die Tricks, die Einsätze... Alles. Wir durften uns keine Patzer leisten. Nicht für diese Show. Allerdings bestand Andreas immer noch darauf, diese eine Illusion auch aufzuführen. Und das obwohl sie einfach nicht funktionieren wollte. Aber es musste morgen klappen. Es musste einfach.
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BUT I NEED YOU
FanfictionHierbei handelt es sich um eine Fanfiktion über die Ehrlich Brothers. Wie es ist, wenn die beste Freundin, deren Leben den Bach runter geht, plötzlich so ein merkwürdiges Gefühl empfindet? Alles andere als leicht, findet Chris, die jüngere Hälfte de...