maybe in another life

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Der Tag war gekommen an dem sich das Schicksal Victoria und Dario wieder zusammenführt. Heute würde sich entscheiden um Victoria den richtigen Mörder ihres Vaters richten kann.

Der Ball fand in einem Schloss in Frankreich statt. Ein Sympathisant hatte eingeladen um die verschiedenen Mafia-Familien zusammen zu bringen. Sie sollten die Beziehungen zu einander pflegen, Allianzen schmieden aber in erster Linie sollten sie reichlich Spaß haben. Deshalb wurde die Festivität als Maskenball gefeiert. Niemand soll wissen mit wem er sprach oder tanzte. Um Mitternacht aber sollten die Hüllen fallen.

Der Saal war rund riesig, er ging über zwei Etagen. Über eine imposante Treppe kam man nach unten zur Tanzfläche. In der höheren Etage war eine Galerie die, die kompletten Wände einnahm und von dieser hatte man einen idealen Blick auf die Festivitäten unten. Über den ganzen Saal war eine gläserne Kuppel gespannt. Von der Tanzfläche hatte man durch mehrere Ausgänge die Möglichkeit in den imposanten Schlossgarten zu gelangen der in der Nacht von Fackeln beleuchtet wurde.

Der Abend war noch jung und Dario traf als einer der ersten ein. Er trug einen schwarzen Smoking und eine seidene schwarze Maske die am Hinterkopf durch ein schwarzes Band zusammengehalten wurde. Er nahm sich ein Glas Champagner und stellte sich an den Rand der Tanzfläche mit Blick auf die imposante Treppe.

Der Saal füllte sich langsam mit den zahlreichen Gästen als sich Dario von seinem Gesprächspartner abwand und wie hypnotisiert auf die junge Frau starrte die am Anfang der Treppe stand.

Seidig schwarze Haare fielen in Locken um Ihre Arme das imposante Ballkleid unterstrich Ihre Aura.

Alle Blicke waren auf Sie gerichtet. Sie war die Königin in diesem Raum. Sie strahlte die pure Macht aus.

Das Ballkleid war schwarz und hatte einen ausgestellten Rock. Sobald das Licht auf das schwarze Kleid fiel begann es zu glitzern. Nicht nur das Kleid waren der Grund wieso Darios Blick auf die Person gezogen wurde, es war wie ein unsichtbares Band was sie zwei verband. "Weißt du Dario, eines Tages wirst du der Liebe deines Lebens finden. Ihr werdet euch begegnen wenn du es am wenigsten erwartest. Ihr werdet euch gegenüber stehen, euch in die Augen sehen und du wirst in deinem Herzen wissen das ihr füreinander bestimmt seid.", hört er auf einmal die Stimme seiner Mutter. Es war genauso wie seine Mutter es gesagt hatte. Er würde es wissen wen sich ihre Blicke begegnen würden und genauso war es. Diese Unbekannte Frau war seine Seelenverwandte.

Langsam schritten Victoria und Dario aufeinander zu, gaben der Anziehung nach. Sie warfen sich Blicke voller Liebe und Leidenschaft zu. Sie wussten beide das sie füreinander bestimmt waren. Was sie aber nicht wussten das sie beide die Richter des anderen werden würden. Das sie beide den Vater des jeweils anderen umgebracht hatten.

Als sie in der Mitte des Saales voreinander stehen blieben verbeugte sich Dario und blickte intensiv in Victorias Augen. Grün traf auf Grau.

Smaragde auf Diamanten.

"Willst du mit mir tanzen?" fragt Dario Victoria. Diese machte bei ihrem Spielchen mit und knickste vor ihm um dann einzuwilligen und seine einladende Hand zu greifen. Blitze durchzuckten beide Körper und es fühlte sich an als würden beide in Feuer aufgehen. Dario und Victoria gingen in die Grundstellung und begannen einen Wiener Walzer zu tanzen. Beide verloren sich ineinander. Die Welt um sie herum verschwamm langsam und es gab nur noch sie beide. Die Luft zwischen ihnen begann zu knistern.

"Weißt du wir alle hier sind Monster, die Bösewichte. Geschaffen aus den Schicksalsschlägen die wir erlebt. Geschaffen von Menschen die dachten das sie uns brechen können. Aber eigentlich haben wir uns selber geschaffen. Wir waren schon von Anfang an Monster. Waren dazu bestimmt die Bösen zu sein. Aber wer bestimmt wer gut und wer böse ist?", sagte Victoria zu Dario. "Du hast Recht wir alle sind Monster, haben das Blut unserer Feinde an den Finger kleben. Das Alles nur um die Plätze unserer Väter einzunehmen. Doch dafür müssen wir die Personen gehen lassen die uns am wichtigsten sind. ", sagte Dario bedacht. Victoria begann zu ahnen wenn sie vor sich hatte, ließ sich aber davon nichts anmerken. Versucht stattdessen die Grenzen ein wenig auszureizen. "Oder sie werden kaltblütig ermordet. Der Verlust von geliebten Menschen ist das was uns stätig begleiten wird und doch werden wir immer Menschen in unser Herz lassen um nicht Alleine zu sein. Obwohl wir eine riesige Familie haben.", erwiderte Victoria. Sie ließ sich noch einmal von Dario um die eigene Achse drehen bis die Musik verstummt. Ein klingeln ertönte und alle drehten sich zum Gastgeber um der auf der Treppe stand. "In wenigen Minuten ist es soweit. Ihr könnt eure Masken fallen lassen und werdet sehen wer die wahre Person die vor euch steht.", sagte er und verschwörerisch zwinkerte er Victoria und Dario zu. Verwirrt sahen sich beide an. Der Countdown begann und alle begannen sich auf den Moment vorzubereiten.

Zehn. Neun Acht. Sieben. Sechs. Fünf. Vier. Drei. Zwei. Eins.

Alle lösten ihre Masken und schauten amüsiert in die Gesichter ihres Gegenübers. Nur als Victoria und Dario sich anschließend in die Augen sahen. Traf sie die Erkenntnis wie einen Schlag in die Magengrube.

Sie waren Todesfeinde. Victoria blickte in die Augen des Mannes den sie vor ein paar Monaten getötet hatte und Dario in die Augen des Mannes den er getötet hatte.

Sie waren die Mörder der Väter.

Sie hatten beide einen Krieg angefangen.

Kurz standen sie erstaunt voreinander bis die Realität sie wieder einholte.

Schnell ging Victoria einige Schritte zurück um genügend Abstand zu gewinnen. Sie raffte ihre Röcke und begann zu rennen. Wie Cinderella als die Turmuhr zwölf schlug. Sie rannte durch eine der Türen hinaus in den Garten. Sie wollte zum Irrgarten, sich so sehr verlaufen das er sie nicht finden würde. Sie rannte über den Kiesboden, verlor wie Cinderella ihre Schuhe. Aber es gab keinen Prinzen der sie finden und heiraten würde. Victoria hatte eigenhändig ihr Monster erschaffen. Ihre Füße trugen sie so schnell sie konnte zu dem Irrgarten. Die Schritte hinter ihr waren leiser geworden. Flink schlich sie durch den Irrgarten darauf bedacht, nicht zu viele Geräusche zu machen. Bloß nicht ihre Position verraten.

Victoria kam in die Mitte des Labyrinths dort plätscherte ein kleiner Brunnen. Früher war dieser Ort bestimmt Treffpunkt von heimlichen Liebhabern gewesen. Doch in dieser Nacht sollte er nur Victoria Schutz bieten.

Langsam und leise zog Victoria den Rock ihres Kleides aus. Darunter hatte sie noch eine kurze Hose an und ein Doch und eine Pistole waren ihre treusten Begleiter. Die Pistole zog sie aus dem Halfter und drehte sich immer wieder von einem Ausgang zu einem Anderen um auf alles gefasst zu sein.

Leise Schritte waren nach wenigen Minuten zu hören. Victoria dreht sich zu dem Geräusch und erkannte Dario der ihr jetzt gegenüber stand. "Schade eigentlich, aber wir müssen beide diesen Krieg beenden. ", sagte er. "Aber der Krieg ist erst zu Ende wenn einer von uns Tod ist", vervollständigte Victoria seinen Satz. Dario wollte zu einem vernichtenden Schlag ausholen doch Victoria wich ihm aus. Versuchte mit dem Griff ihrer Waffe Dario in das Land der Träume zu verfrachten. Dario schnappte sich ihr Handgelenk und riss sie zu Boden. Victoria aber krallte sich in seinem Sakko fest so fielen Beide zu Boden. Victoria stöhnte kurz auf, da Darios Gewicht sie zu zerquetschen drohte. Flink dreht sie sich und Dario damit sie auf ihm saß. Sie wollte mit ihrem Dolch das Herz ihres Feindes aufspießen doch Dario war schneller und schlug das Messer aus ihrer Hand schnell stand Victoria auf um ihre Pistole zu holen. Dario tat es ihr gleich. Sie drehten dem Feind den Rücken zu. Das war ihr größter Fehler.

Sein Messer, an ihrem Rücken.

Ihre Pistole, an seinem Kopf.

Starr standen beide da unfähig zu bewegen. Sie waren Feinde und doch waren sie miteinander verbunden.

Vielleicht waren sie Seelenverwandte in einem anderen Leben.

In diesem Leben hatten sie keine Chance.

"Vielleicht in einem anderen Leben?!" wisperte Victoria ihm zu.