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Die Fußstapfen die sein Vater hinterlassen hat, waren riesig. Er versuchte sie auszufüllen und seine eigenen zu hinterlassen. Darios Mutter versuchte währenddessen jemanden zu finden die seiner Position würdig war. Neben den alltäglichen Aufgaben die die Cosa Nostra mit sich brachte fühlte sich sein Zuhause wie ein Hotel an. Überall waren junge Frauen und sie alle waren nicht das was er wollte. Sie alle waren oberflächlich, hatten nur Geld und Macht im Kopf. Niemand von ihnen war sich der zukünftigen Position bewusst.

Dario hatte besseres zu tun als sich mit diesen Frauen herum zuschlagen. Es war im Umfeld der Bratva zu ruhig geworden. Es gab keine Indizien das sie zu einem Gegenschlag ausholten. Deshalb mussten sie umso mehr auf der Hut sein. Eine Brautschau zu veranstalten war also mehr als nur Leichtsinnig. Etwas was er seiner Mutter immer wieder versuchte zu erklären. Sie aber hatte sich in diese Sache verrannt. Aber ihm reichte es jetzt.

"Luigi, bitte löse diese alberne Veranstaltung meiner Mummia auf. Ich brauche jetzt noch keine Frau. Wir haben wichtigeres zu tun." sage er zu Luigi der mit mir im Arbeitszimmer stand. Unter ihren Füßen war der Garten des Hauses. Die jungen Frauen räkelten sich am Pool um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Aber es brachte nichts. Sie alle waren nicht das was er von seiner Frau erwartete. Er wollte jemanden auf Augenhöhe, jemanden der etwas im Kopf hatte, jemand der ihn verstand.

Vielleicht konnte er eine von ihnen mit auf den Ball nehmen der ein Bekannter von ihm ausrichtete. Der Ball wurde zu Ehren aller Mafia-Familien gegeben. Die perfekte Möglichkeit um alte Allianzen wieder aufzufrischen und alte Feindschaften zu begraben.

Nach wenigen Tagen war seine Mutter nach der Auflösung ihrer vermeintlich guten Idee nicht mehr sauer. "Weißt du Mummia. Ich hätte lieber jemanden wie dich an meiner Seite als eine von diesen Barbies.", sagte ich zu seiner Mama. Beide waren auf einer ihrer Yachten und hatten kurz vor der sizilianischen Küste geankert. Es war ein schöner Spätsommertag, die Temperaturen waren ideal. Das Wasser war noch angenehm warm vom Sommer. Dieser Tag war wie ein Stückchen Urlaub.

"Ich weiß", erwidert seine Mutter. Erstaunt richtete er sich auf und blickte seine Mutter über den Rand der Sonnenbrille an. "Wie du weißt es?", frage er verwirrt. Ein schelmisches Lächeln stahl sich über die Lippen seiner Mutter. "Ich weiß das keine dieser jungen Frauen deinem Geschmack entspricht. Ich wollte nur testen ob ich mit meiner Vermutung richtig lag. " sagte sie zu ihm und blickte stolz grinsend in die Sonne. Erstaunt über ihre Aussage richtete er sich wieder auf. "Du hast es faustdick hinter den Ohren" sage er schunzelnd. Er liebte es mit seiner Mutter Zeit zu verbringen. Doch eine Person wurde jeden Tag schmerzlich vermisst. Sein Vater. Sein Platz wird wohl für immer leer bleiben obwohl die beiden dies nicht wahrhaben wollen.

Dario lag sich seufzend neben seine Mutter und ließ weiter die spätsommerliche Sonne auf seinen Bauch scheinen, döste ein wenig vor sich hin.

"Weißt du Dario, eines Tages wirst du der Liebe deines Lebens finden. Ihr werdet euch begenen wenn du es am wenigsten erwartest. Ihr werdet euch gegenüber stehen, euch in die Augen sehen und du wirst in deinem Herzen wissen das ihr füreinander bestimmt seid.", sagte seine Mutter. "Woher hast du gewusst das es Papa war? Wie hat sich dieses Gefühl angefühlt?", frage er seine Mutter. "Ich kann es nicht beschreiben wie es sich genau angefühlt hat aber es war als hätte ich ein Stück von mir gefunden. Obwohl ich nie nach diesem Stück gesucht habe. Auf einmal habe ich mich komplett gefühlt.", verträumt schaute seine Mutter in den blauen Himmel.

"Eines Tages werde ich wohl auch komplett sein, oder?", frage er sie erneut.

"Ja", antwortete Sie mit einem traurigen Lächeln "und wenn du es am wenigsten erwartest wird dir dein größtes Glück genommen und du wirst dich unvollständig und alleine fühlen."

maybe in another lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt