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"Dario, wir haben einen Tipp zu dem Mörder Ihres Vaters erhalten", sagte Luigi. Er war Vaters engster Berater und so wurde er auch seiner. Er hatte schon immer ein wachendes Auge über ihn gehabt. War da als seine Eltern es nicht konnten.

"Und dieser wäre?" frage Dario ungeduldig.

Die engsten Vertrauten seines Vaters und er saßen an einem riesigen Glastisch in einem Konferenzraum  in einer seiner Firmen. Dario taxierte ihn mit einem fragenden Blick. Er räusperte sich kurz bevor er zu sprechen begann, "Die Spuren führen in die Bratva."

"Diese versoffenen Idioten. Sie haben nicht ernsthaft meinen Vater umgebracht. So dämlich sind selbst die Vietnamesen nicht, den Kopf der verfeindeten Organisation umzubringen." Dario schlägt mit seiner linken Faust auf den Tisch, was die Gläser zum Klirren bringt. Schnell steht er auf und rauft seine dunklen Haare.

Das konnte nicht wahr sein. Sie hatten die wichtigste ungeschriebene Regel gebrochen. Und was das Bedeutet wussten sie alle: Krieg.

Krieg bis der letzte von ihnen am Leben ist. Bis nur noch eine Familie existiert. 

Er musste den Mörder seines Vaters richten auch wenn es Sachar Kalaschow ist und Dario am Ende sein Leben lassen wird.

Es waren Monate der akribischen Planung um den Tod von Matteo Messina Denaro zu rächen. Nur die Mitglieder des Inneren Zirkels waren in die Pläne eingeweiht. Nur sie wissen wie gefährlich es werden würde wenn nur einer von ihnen etwas erzählen würde. Es würde ein Lauffeuer entfachen welches den kompletten Erdball in Brand setzten würde.

Heute fünf Monate nach dem Mord an Matteo wurde der Plan durchgeführt. Ein großes Fest zu Ehren Darios wurde in Sizilien gegeben. Aber das Fest war nur eine Täuschung um Sachar Kalaschow um zu bringen. Die Festivitäten fanden im Prunksaal der Cosa Nostra statt, dort wo Dario offiziell zum Boss ernannt wurde.

Dieser Tag würde in die Geschichte eingehen, heute wird sich entscheiden ob der Pan Früchte trägt.

Dario stand, wie immer wenn etwas wichtiges anstand, vor den bodentiefen Fenstern und blickte Hinaus auf die Straße von Messina. Die Sonne tauchte langsam am Horizont unter und hüllte alles in goldenes Licht. Ein friedlicher Anblick, zu friedlich.

Als die Kirchenglocken zur vollen Stunde schlugen löste sich Dario von dem Anblick um von seinem Schreibtisch die restlichen Utensilien für diesen Abend zu nehmen. Das Messer seines Vaters und einen Revolver, sie werden die Tat heute ausführen, würden Sacharans Leben endgültig auslöschen um den Tod Matteos zu rächen.

Die blanke Wut und der pure Hass pumpten mit der bitteren Rachlust durch seine Adern. Sein ganzer Körper funktionierte nur mit dem puren, ätzenden Gemisch dieser Gefühle. In seinen Augen loderte die Lust des Mordens. Nichts konnte ihn heute von seinem Plan abhalten. Es war an der Zeit den Tod seines Vaters zu rächen.

Langsam schritt Dario die Treppe aus weißem Marmor hinunter. Mit jeder Stufe kam er seinem Opfer näher. Mit jeder Stufe kam er der Vervollständigung seines Planes näher. Stufe für Stufe bis er am Fuße der Treppe ankam.

Mit einem versteinerten Lächeln begrüßte er seine Gäste, bot Ihnen den edelsten Champagner an. Der prächtige Saal war nur mit den hochrangigsten seiner Branche gefüllt. Manche von Ihnen hatten Begleitungen dabei. Blutjunge Mädchen, die keine Ahnung haben in welche gefährliche Welt sie sich begeben hatte. Die bittere Galle stieß Dario hoch, bei dem Gedanken was diese Männer wohl mit Ihnen anstellen würden und wo sie diese aufgetrieben hatten.

Das Fest war in vollem Gange, es wurde getanzt, gelacht, gegessen, Verträge geschlossen. Alle wirkten etwas losgelöster, dies war es der Mischung aus Alkohol und Drogen geschuldet. DIe Massen konsumiert wurden. Alles verlief nach Plan, ein zufriedenes Lächeln machte sich auf Darios Gesicht bemerkbar. Den ganzen Abend über hatte er sein Opfer nicht aus den Augen gelassen. Sacharan konnte nicht ahnen das er gerade die letzten Stunden seines Lebens erlebt.

Die Stunden und Minuten verstrichen bis einer von Darios Handlagern ein unauffälliges Zeichen. Die meisten Gäste waren schon gegangen, es war drei Uhr morgens. Es war an der Zeit für Gerechtigkeit.

Dario erhob sich von seinem Stuhl um langsam und bedacht auf Sacharan zu zugehen. Auf dem Weg nahm er sich zwei Gläser Champagner, eines war mit Polonium-210 präpariert worden.

Sacharan drehte sich erfreut zu Dario um, als er seine Anwesenheit bemerkte. Die Männer mit denen sich Sacharan unterhalten hatte verabschiedeten sich kurz und höfflich. Dario drückte ihm das Champagnerglas in die Hand und setzte en zufriedenes Lächeln auf. "Auf unsere gute Zusammenarbeit. Nastrovje!" sagte ich. "Salute!" sagte Sacharan erfreut und wir zwinkerten uns verräterisch zu.

Wenige Stunden nach der Einahme des Polonium-210 fing Sacharan an sich zu den Bauch zu halten. Heftige Hustanfälle plagten seinen Körper. Ein Hustenanfall führt dazu das er Blut ausspuckte, seine sturmgrauen Augen blickten standhaft in ein grünes Paar. Er wusste wer für seinen nahenden Tod verantwortlich war. Dario.

Sacharan sackte auf den weißen Marmorboden und blickte mit trüben Blick an die Glasdecke des Saales. Schwarz spannte sich das Firmament über ihn. Vereinzelt waren Sterne zu Erkennen. Sein Körper fühlte sich langsam taub an. Er wollte ihm nicht mehr gehorchen. Dario trat in sein Blickfeld, er bückte sich zu ihm hinunter und zischte "ty razocharoval nas". Erschrocken über die Worte weiteten sich Sacharans Augen ein letztes Mal bevor Dario einen Dolch hervorzog und seinem Leben ein Ende bereitete.

Zufrieden erhebt sich Dario mit dem blutigen Dolch.

Er hatte endgültig den Krieg begonnen.

Ein Krieg zwischen zwei Familien.

Ein Krieg zwischen Bratva und Cosa Nostra.

Ein Krieg zwischen Victoria Tatjana Sacharna Kalaschowna und Dario Alessandro Matteo Denaro.

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