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chapter 1

hooded boyfriend

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Mein Schlüssel fiel auf die Schale aus Mamor, auf welche ich ihn zu den anderen tausend Schlüsseln geworfen hatte, die ich besaß. Das Klirren des aufkommendem Metalls signalisierte, dass ich zu Hause war, was auch ein wuschelig, weiches, unheimlich niedliches Wesen zu realisieren schien.

Innerhalb einer Sekunde schoss das Fellknäul um die Ecke. Schwanzwedelnd beschnüffelte er meine Beine, die feuchte Nase gegen meine nackte Haut stoßend. Ein ziepen kam aus seinem Mund, die Ohren gespitzt.

Breit lächelnd beugte ich mich hinunter, um den Husky mit ausgebreiteten Armen zu begrüßen. "Hi, baby!"

Lachend fiel ich auf meinen Hintern, als seine Zunge mein Gesicht attackierte und seine Pfoten sich gegen mich stemmten. Glücklich sprang er von mir herab und um mich herum, während ich nur versuchte mit meinen Fingern durch sein helles, weiches Fell zu fahren.

Sein wedelnder Schwanz traf mich im Gesicht, als seine Aufmerksamkeit in die entgegengesetzte Richtung von mir gezogen wurde.

"Taco", vernahm ich die tiefe Stimme mahnend, die unseren Hund zurückrief.

Ich setzte mich auf die Knie, als die große, breite Gestalt im Türrahmen zum Flur auftauchte. Die dunklen Haare lagen wirr auf seinem Kopf, die markanten Gesichtszüge zierte ein winziger Bart, den er sich heute morgen eigentlich rasieren wollte, und die grünen Augen fuhren amüsiert hinab zu meinen Körper.

Ich verdrehte schmunzelnd meine Augen, als ich mich aus meiner Jacke schälte und er sich in den Türrahmen lehnte, die Arme vor der Brust verschränkt. Da die Ärmel seines Sweatshirts hochgekrempelt waren, kam das neue Tattoo sehr gut zur Geltung, zu welchem er sich überreden lassen hat.

Eine einfache Rose schlängelte sich um seinen Unterarm und verlor ein paar Blätter auf dem Weg. In einem dieser Blätter war ein einziger Buchstabe zu sehen; R.

Ich wollte meinen Kopf schütteln, als ich an das Theater dachte, als er sich auch ein O in eines der Blätter tätowieren lassen wollte. Danach hatten wir einen ganzen Tag nicht miteinander gesprochen, da ich ihm davon abgehalten hatte und er es ganz falsch aufnahm.
Mittlerweile meinte er, dass er es sich irgendwann heimlich stechen lassen würde.

"Hey", drang die Stimme zu mir durch, die ich mir jeden Tag durchgehend anhören konnte.

Ich faltete meine Jacke in meinen Händen und ließ meine Schultern erleichtert fallen. "Hey."

Als ich zu ihm hoch sah begegnete ich seinem belustigten Blick. Mit schief gelegtem Kopf betrachtete er mich und zog seine Schultern an. "So schlimm?"

Ich seufzte dramatisch und streckte meine Hände nach ihm aus. "Schrecklich."

Leicht auflachend stieß er sich ab und zögerte nicht lange, bevor er meine Hände ergriff und mich hochzog. Statt mich einfach gehenzulassen schlang er seine Arme um meine Taille und legte seinen Kopf in meine Halsbeuge. Automatisch schlossen sich meine Arme um seinen Nacken, weshalb ich leicht über dem Boden schwebte und meine Füße baumelten, als er sich aufrichtete.

Ich wurde noch fester an seine Brust gedrückt, bevor er mich wieder gehenließ, seine Hände jedoch nicht von mir ließ. Stattdessen legten sie sich um mein kühles Gesicht, welches noch immer rötlich von der draußen herrschenden Kälte war.

Vorsichtig platzierte er seine warmen, weichen Lippen auf meinem Haaransatz und drückte mir einen Kuss darauf. Dann wanderte er zu meiner Wange und schließlich zu meinem Mundwinkel. Vor meinen Lippen stoppte er, den Mund zu einem gerissenen Grinsen verzogen.

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