Zu erst versuchte ich seine Haare vorsichtig durchzubürsten, danach fing ich an diese beim Bürsten zu föhnen. Mikey wollte mir währenddessen irgendetwas erzählen, aber dadurch, dass es so laut war, verstand ich kein Wort, somit gab ich ihm auch keine Antwort. Als er bemerkte, dass ich ihm keine Antwort gab, guckte er mich an und versuchte meinen Blick von seinen Haaren auf seine Augen zu leiten, was ihm auch recht schnell gelang. Er nahm seine Hand und umschloss mit dieser den Föhn, ohne seinen Blick einmal abzuwenden.
Ich zuckte leicht zusammen, da Mikey nicht nur den Föhn gegriffen hatte, sondern auch meine Hand. Als mir dies bewusst geworden war, wurde ich schlagartig rot und wandte meinen Blick von ihm weg, er wiederrum schaltete den Föhn aus und fing wieder an zu reden: "Sag mal, warum bist du so?", fragte er. "Wie meinst du das?", stellte ich ihm eine gegen frage. "Naja so kalt und dennoch so nett aber dann doch wieder so, als ob du alles und jeden verabscheust. So wirklich lachen habe ich dich auch noch nicht gesehen, bis auf dieses kleine Grinsen, war da absolut nichts.", wurde Mikey aufeinmal ernst. "Du fragst mich die gleichen Sachen wie Takemichi. Hat er dir gesagt, dass du mich fragen sollst oder was?", meinte ich und meine Laune ging wieder bergab.
"Hää, er hat dich das auch gefragt? Wann? Und nein ich frage das nicht, weil er mir das gesagt hat, sondern weil es mir von Anfang an ab dem ersten Tag aufgefallen ist. Als wir dir geholfen hatten wegen diesem komischen Typen.", rechtfertigte er sich. "Ja er hat mich das auch gefragt und zwar vorhin am Schrein.". Auf den Rest antwortete ich nicht und ließ es dabei stehen. Also fing ich wieder an seine Haare zu föhnen, doch nach nicht mal fünf Minuten schaltete ich den Föhn wieder aus, weswegen mich Mikey fraglich musterte. "Wenn ich dir die Haare fertig geföhnt habe, darf ich dir die Haare wieder zu einem Zopf machen?", fragte ich leise und vorsichtig, weshalb er anfing zu lachen. "Klar", kam es nur von dem Blondschopf und deswegen fing ich wieder an zu reden. "Dann erzähle ich dir auch, wieso ich so bin, wie ich jetzt bin". er guckte mich wieder ernster an und nickte als Einverständnis, also hatte ich jetzt wieder bessere Laune und föhnte ihm nun die Haare zu Ende.
Danach legte ich den Föhn an die Seite und ging auf das Bett, um mich hinter Mikey zu setzten, damit ich ihm seinen gewohnten Zopf wieder machen konnte. "Also als ich noch klein war, war ich das komplette Gegenteil von dem, was ich jetzt bin. Ich hatte ein paar Freunde, hab viel gelacht, hatte Spaß am leben und Träume, die mich motiviert haben. Vor knapp 10 Jahren kam dann mein kleiner Bruder auf die Welt und ich habe mich riesig gefreut die große Schwester sein zu können, aber leider hat meine Mutter meinen kleinen Bruder immer mehr in den Vordergrund gezogen und mich eher von sich weggestoßen, sodass es jeden Tag nur noch Streit gab. Entweder zwischen meinen Eltern oder zwischen mir und meiner Mutter. Durch den Schulwechsel auf die Mittelschule hatte ich auch keine Freunde mehr, da ich immer gemieden wurde, weil ich anders als andere bin. Dadurch habe ich auch mittlerweile das Interesse verloren Freundschaften zu bilden."
Ich erzählte ihm in Ruhe von meiner Vergangenheit und er nur saß dort, schaute mich an und hörte mir ruhig zu. Nach einer kurzen Pause begann ich wieder weiterzuerzählen. "Weil ich keine Freunde hatte, fing ich an mich mit dem Skaten auseinanderzusetzen und ich habe gemerkt, dass es mir echt viel Spaß macht und als ich noch auf der anderen Mittelschule war, kam Yuu in meine Klasse. Er war genauso wie ich alleine und hatte niemanden. Er kam auf mich zu und wir fingen an uns wirklich gut zu verstehen. Ich fand heraus, dass er auch skatet. Nach einiger Zeit hat er eine kleine Gang gegründet, und eigentlich wollte ich damit nichts zu tun haben, da ich ehrlich gesagt keine Lust hatte mich mit anderen zu treffen, zu prügeln oder ähnliches. Also bin ich nie zu den Treffen gegangen und hab mich auch nicht wirklich an irgendetwas beteiligt, dennoch wurde ich als Mitglied von Yuu angesehen, da er nicht wollte, dass ich wieder alleine war. Naja und dann haben meine Eltern mich raus geworfen, was du ja schon bemerkt hast und ich musste die Schule wechseln, wo ich euch getroffen hab."
Während ich ihm den Rest erzählte, kullerte mir die ein oder andere Träne die Wange herunter. Mikey bemerkte es und wischte mir die Tränen weg, was es aber nicht wirklich besser machte, weswegen er mich in den Arm nahm und einfach nur für mich da war. Nach einer gefühlten Ewigkeit beruhigte ich mich wieder und atmete ruhig ein und aus. Mikey ließ mich wieder los aber er blieb vor meinem Gesicht stehen. Wir schauten uns tief in die Augen und er kam mir mittlerweile immer näher. Sein Blick wechselte zwischen meinen Augen und meinen Lippen. Es fehlten nur noch wenige Zentimeter, welche ich grade überwinden wollte, als wir durch das Klingeln der Tür unterbrochen wurden. Wir erschreckten uns und ich stand reflexartig auf, um die Tür zu öffnen. Als ich diese Öffnete, stand Draken davor und guckte mich nur komisch an. "Heyy sag mal, hast du Fieber?", fragte er mich und jetzt schaute ich ihn komisch an. "Nee warum?", gab ich eine Gegenfrage. "Naja du bist so rot", lachte er und ich gab ihm darauf keine Antwort sondern schaute nur zur Seite.
"Mikey komm, wir müssen noch mit Mitsuya und den anderen reden", rief Draken. Mikey kam aus dem Zimmer und war genauso rot wie ich, weswegen Draken wieder anfing zu lachen. Draken ging schon mal die Treppen runter vors Gebäude, während Mikey noch bei mir war. Er kam mir wieder näher und gab mir einen Kuss auf die Wange, danach winkte er mir noch zu und ging.
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Der Tag, Der Alles Veränderte {Mikey X Reader}
FanfictionDein Alltag ist langweilig wie immer, Stress zwischen den Eltern, die Schule nervt und du willst dich einfach nur in dein Zimmer verkriechen und Musik hören. Aber was ist, wenn deine Eltern etwas beschließen, was deinen Alltag auf den Kopf stellt un...