Kapitel 7.

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Der Rest der Woche zog vorüber und das Wochenende kam immer näher. Der Unterricht war eigentlich immer ziemlich langweilig, doch die Schüler übten einige Anschläge aus. Das war gut, so konnte ich meine Anschläge genauer planen und würde mehr über die Bewegungen von Koro-sensei, so wie seine Schwächen herausfinden. Mit dem Bericht für den General hatte ich zwar schon angefangen, aber noch nicht fertig geschrieben. Auch musste ich noch meinen Leutnant anrufen und fragen, ob ich vielleicht dort übernachten könnte, da ich nicht wusste, wie lange der General mit mir noch etwas besprechen möchte. Nach der Schule bin ich nicht wie die anderen noch zum Spezialtraining, sondern direkt zu meiner Wohnung gegangen. Dort angekommen schloss ich die Tür auf und zog mir wie immer etwas Gemütliches an, danach machte ich mir etwas zu essen und schrieb währenddessen den Bericht zu Ende. Als ich damit endlich fertig war, räumte ich meinen Teller weg und schnappe mir mein Handy. Vorher hatte ich nur die Nummern von meinem Leutnant und von meiner Einheit auf meinem Handy gespeichert, doch jetzt hatte ich die Nummer von allen aus der E-Klasse. So musste ich erstmal etwas suchen, bis ich die richtige Nummer gefunden hatte. „Kater." begrüßte mich die monotone Stimme meines Leutnants. Ich musste leicht schmunzeln, er hat wohl wieder nicht auf die Nummer geschaut. „Hallo, hier Suzuki." „Ah, hallo Kaya. Wie geht es dir? Warum rufst du an?" Im Hintergrund hörte ich leises Getuschel, sie müssen wohl gerade Training haben und die Einheit steht direkt daneben. Einen Blick auf die Uhr bestätigt meinen Verdacht. „Mir geht es gut, danke. Ich wollte sie etwas fragen, nämlich ob es möglich wäre das ich am Wochenende vielleicht in der Kaserne schlafen könnte." Es wurde kurz still, er überlegt wohl. „Ja klar, kannst du machen. Soll ich es den anderen sagen?" das letzte hat er geflüstert, ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. „Nein, es kann ja eine Überraschung sein." „Ist gut, dann bis bald." „Ja, bis bald." Dann legte er auf. Ich ging zu meinem Laptop und setzte mich davor, dann klappe ich ihn auf und suche mir einen Zug, sowie Bus heraus, der mich an mein Ziel bringt. Als ich das gemacht hatte lief ich in mein Zimmer und fing an ein paar Sachen in meinen Rucksack einzupacken. Ich schaute auf die Uhr und bemerkte das es schon kurz nach halb sechs war, ich konnte also jetzt noch eine Runde joggen gehen und danach in Ruhe duschen. Und so machte ich es auch. Doch als ich gerade an einem Wohnblock vorbeilief, kam Karasuma-sensei heraus und ich blieb ruckartig stehen. Er trug Sportklamotten, will wohl auch joggen gehen. Auch er hielt in seiner Bewegung inne, löste sich aber schnell wieder und kam auf mich zu. „Wollen wir zusammen joggen gehen, ich zeig dir eine Strecke, die du sicher noch nicht kennst." schlug er mir vor und ich willigte ein. Wir liefen jetzt schon neun Kilometer in einem relativ hohen Tempo, Karasuma kam neben mir schon recht ins Schwitzen und atmete auch etwas schwerer. Währenddessen atmete ich ruhig, doch auch ich kam ins Schwitzen. „Lass da vorne mal eine Pause machen." brachte Karasuma erschöpft hervor, ich stimmte leicht genervt zu. Während er sich auf eine Bank setzte dehnte ich mich und schaute mir die Umgebung an. „Sag mal, warum machst du so viel Sport?" fragte er mich und dich richte meine Aufmerksamkeit auf ihn. „Ich möchte halt in Form bleiben." gab ich schulterzuckend von mir, woraufhin Karasuma kurz belustigt auflacht. Ich runzle fragend die Stirn. „Was ist denn so lustig daran?" „Ach, nur das du einen Halb Marathon läufst, anstatt wie andere eine kleine Runde zu laufen." Jetzt musste ich anfangen zu grinsen. Wenn der nur wüsste. „Ich geh halt gerne laufen, das entspannt." Nach einer kurzen Pause liefen wir wieder zurück, ich verabschiede mich von ihm und laufe dann zu meiner Wohnung. Dort angekommen ging ich sofort duschen. Danach trocknete ich mich noch ab und föhnte mir meine Haare, anschließend ging ich in die Küche und machte mir noch etwas Leckeres zu essen. Um kurz vor neun ging ich, nachdem ich noch ein paar Sachen gepackt hatte ins Bett und schlief ein.

Samstag 05:55
Mein Handywecker riss mich exakt fünf Minuten vor sechs aus dem Schlaf, mit einem genervten Seufzer machte ich ihn aus und stand auf. Dann lief ich erst ins Bad und zog mich auch gleich um. Mein Outfit bestand diesmal aus einer schwarzen Jogginghose und einem Gemütlichen schwarzen Pulli, darunter trug ich wie immer noch ein T-Shirt, falls es mir mit dem Pulli zu warm wird. Ich mache sicher nicht noch einmal den Fehler mit dem kurzen Rock, das hatte mir Jones Reaktion beigebracht. Bein Frühstück checke ich noch kurz ob mein Bus und Zug keine Verspätung haben, was wohl nicht der Fall zu sein schien. Ich packte noch ein paar letzte Sachen ein und brachte schließlich meinen vollen Rucksack in den Flur, um mir meine Schuhe anzuziehen. Meine Hundemarke wanderte wieder unter meinem Pulli. Ich schulterte noch meinen Rucksack und verließ dann die Wohnung, nachdem ich sie abgeschlossen hatte verschwand der Schlüssel in meinem Rucksack und ich machte mich auf den Weg zum Bus, der mich zum Bahnhof bringen sollte. Es war jetzt kurz nach acht, als der Bus den Bahnhof erreichte. Mein Zug fährt um viertel vor neun, also hatte ich noch genug Zeit mir etwas zu essen zu besorgen. Anschließend machte ich mich mit meiner kleinen Verpflegung auf den Weg zu meinem Gleis, um dort die restliche Zeit zu verbringen, bis mein Zug kommt. Ich hatte Glück, denn der Zug stand schon dort und ich konnte einsteigen. Ich mache mich auf die Suche nach meinem Sitzplatz und als ich ihn dann gefunden hatte, machte ich es mir gemütlich und stecke mir meine Kopfhörer in die Ohren. Den Rest der Fahrt hörte ich Musik und schlief auch manchmal kurz ein. Am Zielbahnhof wartete schon der Fahrer, der mich zum Stützpunkt bringen soll, auf mich. Ich hatte dem Leutnant vorher noch meine Ankunftszeit geschickt, woraufhin er mir wohl einen Wagen geschickt hatte. Ich packte schnell meinen Rucksack in den Kofferraum und stieg dann ein. Nach einer Dreiviertelstunde kamen wir an und ich holte mein Gepäck wieder aus dem Kofferraum. Dann ging ich noch schnell in die Kaserne in mein Zimmer und packte einmal den Rucksack weg, es war jetzt kurz vor zwölf, also waren alle noch beim Training. Ich schnappe mir noch meinen Bericht für den General und mache mich dann auf den Weg zu seinem Büro. Am Eingang wollten mich zuerst ein paar Soldaten nicht vorbeilassen, doch als plötzlich Nakamura-san vorbeikam und ihnen gesagt hat das ich dorthin gehöre, haben sie mich auch vorbeigelassen. „Danke." „Ach, nichts zu danken. Ich freu mich dich zu sehen." Wir liefen zusammen durch die Gänge bis zu ihrem Schreibtisch, sie bedeutet mich zu setzten und fing an Kaffee zu machen. „Der General hat im Moment noch ein Gespräch, also setzt dich ruhig und trink den Kaffee. Wie hättest du ihn gerne?" „Schwarz." antworte ich knapp und setzte mich schließlich auf den mir angebotenen Platz. Nakamura-san runzelte bei meiner Antwort kurz die Stirn, machte dann aber schmunzelnd weiter. „Jetzt erzähl mal, wie ist es so an einer normalen Schule zu sein?" fragte sie mich schließlich und stellte den Kaffee vor mir ab und setzt sich mir gegenüber. „Es ist etwas komisch, aber sonst ganz entspannt." antwortete ich ihr und trank einen großen Schluck von meinem Kaffee. „Und ist jemand interessantes dabei?" bei der Frage wackelte sie mit den Augenbrauen, ich wusste sofort was sie meinte. Ich stelle meine Tasse ab und schüttle den Kopf. „Ach wie schade, ich dachte du erzählst mir jetzt hier ein paar Geschichten." Gab Nakamura-san nur enttäuscht von sich, worüber ich leicht schmunzeln musste. Wir unterhielten uns noch etwas, oder eher sie laberte und ich hörte zu. Das war eigentlich eine Strafe. Dann hörten wir die laute Stimme des Generals. „Naomi, wo bist du? Ist sie schon da?" Angesprochene riss die Augen auf und stand schnell auf und eilte anschließend zur Tür. „Ja, sie ist da." Dann stand ich auf und nehme mir den Bericht, den ich auf der Schreibtischplatte abgelegt hatte und trat dann auf den Flur. „Ah, hier entlang." Begrüßte er mich und deutete das ich in sein Büro kommen soll. Ich verabschiede mich noch kurz von Nakamura-san und betrat dann das Büro. Der General schloss die Tür und setzte sich dann hinter seinen Schreibtisch, während ich den Bericht vor ihn hinlegte. „Bevor ich mir den Bericht anschaue, möchte ich von dir wissen, wie es läuft. Gab es schon Fortschritte?" fing er an. „Nein, ich habe die erste Woche lediglich damit verbracht Informationen zu sammeln und das Zielobjekt, so wie die Klasse besser kennenzulernen." Er nickte daraufhin und schlug die Akte auf und begann zu lesen. Jetzt würde ich wohl eine Weile warten müssen, bis er wieder mit mir redet. So war es auch, ich stand eine Viertelstunde still da und lies den General in Ruhe meinen Bericht lesen. Als er dann fertig war, hatte er ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen und schlug die Akte zu. „Das war bis jetzt alles gut durchdacht und dein Bericht war schön ausführlich. Ich freue mich schon auf den nächsten." Ich nicke dankbar, hatte aber noch eine Frage, das hatte der General wohl bemerkt. „Frag ruhig." sagte er schließlich, worauf ich nicke und meine Frage stellte. „Wäre es möglich den Bericht per E-Mail zu schicken, da sich die Anreise immer etwas kompliziert gestaltet." Der General runzelte kurz die Stirn, nickte dann aber verständnisvoll. „Natürlich, dass versteh ich. Fragen kann man auch per Telefon klären." „Ich danke ihnen." Dann wurde ich entlassen und konnte gehen. Ich machte mich auf den Weg zur Kaserne und begab mich sofort in mein Zimmer, um mir Sportklamotten anzuziehen. Meine Einheit war gerade zu ihrer Laufrunde gestartet, davor hatte ich mich noch mit dem Leutnant getroffen und er hat mir erzählt, wo sie langlaufen. Ich beeilte mich mit umziehen und nahm dann eine Abkürzung, um die anderen abzufangen. Und ich hatte Glück, ich war schneller als die anderen. So platzierte ich mich in einem Gebüsch und wartete auf den passenden Zeitpunkt. Nach einer Weile konnte ich Personen hören, das müssen sie sein. Ich picke mir ein Opfer raus und meine Wahl fiel auf Jones, der auf meiner Seite außen lief. Ich hocke mich zum Sprung bereit hin und im richtigen Moment sprang ich dann aus dem Gebüsch und stürzte mich auf Jones, dabei schrie ich natürlich noch „ANGRIFF!!". Die anderen schreckten zusammen und fingen an sich hektisch umzugucken. Doch sie sahen nichts, keine Feinde, nur ein am Boden liegender Jones und eine lachende Kaya. Auch der Leutnant musste anfangen zu lachen. Die anderen waren noch viel zu perplex, um in irgendeiner Art zu reagieren, sie starrten einfach nur etwas ungläubig auf die junge Soldatin. Als ich mich dann wieder eingekriegt hatte richte ich mein Wort an Jones, der mich mit großen Augen ansah. „Du musst schneller reagieren, mein lieber." Grinse ich ihn an und half ihm auf die Beine. Die anderen hatten sich bereits aus ihrer starre gelöst und mussten über Jones verhalten grinsen. „Der sieht aus als hätte er einen Geist gesehen." sagte Jackson und musste anfangen zu lachen, auch die anderen fingen an zu lachen. „Hey Jones, hör auf so erstarrt hier herum zu stehen. Sie hat dich echt eiskalt erwischt." Brown schlug seinem Kameraden auf die Schulter, was ihn endlich ins hier und jetzt brachte. „Was machst du hier?" war das erste was er hervorbrachte. Auch die anderen waren gespannt auf die Antwort und schauten mich erwartungsvoll an. „Ich sollte wegen meines Einsatzes einen Bericht abgeben und da dachte ich das ich bei euch mal vorbeischauen könnte." antworte ich und lächle meine Einheit an. Jetzt meldete sich auch der Leutnant wieder lauthals zu Wort. „Wenn ihr euch jetzt nicht bewegt, dann laufen wir nochmal zehn Kilometer." Drohte er, das wollte niemand. Schnell stellten sie sich wieder in die Formation auf und liefen weiter, ich stellte mich nach hinten und lief mit. An der Kaserne angekommen zogen wir noch unser Training durch, was aus Dehnen, Workouts und kämpfen bestand. Um sechs hatten wir Schluss und gingen zusammen im Speisesaal essen. Alle stellten mir fragen, wie es denn so ist oder ob ich sie sehr vermisse und noch vieles mehr. Wir saßen noch bis spät abends zusammen und erzählten uns Geschichten und sie erzählten was in der Woche so bei ihnen passiert ist.

Die Soldatin- Assasination ClassroomWo Geschichten leben. Entdecke jetzt