Kapitel 4

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Das folgende Kapitel wurde von IlyesSparkle geschrieben! (:

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Melissas Sicht:

Endlich war es so weit, heute würden wir, wie geplant, zur Burg Schreckenstein fahren. Leider mussten wir dafür erst mal mit dem Bus dort hinfahren und das dauerte nicht gerade kurz. Somit saß ich, nachdem unser ganzes Gepäck verstaut wurde, mit meiner Besten Freundin Marleen und dem Rest unserer Klasse im Bus. Da diese gerade aber mehr mit ihrem Handy beschäftigt war kramte ich mein Buch hervor und begann zu lesen. Ich war so sehr in mein Buch vertieft, dass ich gar nicht bemerkte wie lange wir bereits unterwegs waren, erst als Marleen mich antippte blickte ich von meinem Buch auf und sah aus dem Fenster. Mittlerweile waren wir nicht mehr von großen Gebäuden, oder Industriegebieten umgeben, stattdessen blickte ich auf ellenlange Felder, die gar nicht mehr zu enden schienen. Begeistert von dem Anblick drehte ich mich wieder zu Marleen, die mich genauso freudig anschaute. Wir fuhren noch eine weitere Stunde, bis die Straße vor uns immer enger und kurviger wurde. Um uns herum befand sich nichts als Wald, nur ein paar Sonnenstrahlen fielen durch die Baumkronen auf uns hinunter. Ich sah aus dem Fenster, wahrscheinlich in der Hoffnung irgendetwas zwischen den Bäumen zu erkennen und tatsächlich sah ich etwas Graues etwas weiter den Hügel hinauf. Wir fuhren immer näher darauf zu, bis wir endlich erkannten was es war. Burg Schreckenstein. Ich musste zugeben, der Anblick war wirklich atemberaubend. Langsam kam der Bus zum Halt und wir stiegen aus. Wir befanden uns ein Stück vor der Burg, vermutlich, weil es zu umständlich gewesen wäre den ganzen Reisebus durch die Tore der Burg zu bekommen. Also liefen wir durch die Tore in Richtung Hinterhof. Die Jungs nahmen ihr Gepäck mit, während wir Mädchen unseres im Stauraum des Busses ließen, der anschließend nach Rosenfels fahren würde, um unser Gepäck dort abzugeben. Im Burghof angekommen standen auch schon zwei Personen, die offensichtlich auf uns warteten, ein Mann mit blonden Haaren und einem Kinnbart, als auch einem Schnurbart und ein weiterer mit dunklem Haar und ebenfalls einem Schnurbart. Beide machten einen netten Eindruck, nur der Mann mit dunklen Haaren schien etwas schlechter gelaunt zu sein. Dieser Gedanke verschwand allerdings relativ bald, als beide Männer breit lächelnd auf uns zu kamen. „Herzlich Willkommen auf Burg Schreckenstein, ich bin Herr Mayer und das ist mein Gefährte Jean. Wir freuen uns sehr über euren Aufenthalt hier, wenn ihr uns nun alle einmal folgen würdet, das Essen wird bereits zubereitet und sollte in nächster Zeit für euch bereitstehen.", rief Herr Mayer über unsere Köpfe hinweg und dann marschierte gemeinsam mit Jean in Richtung Eingang. Gemütlich trotteten wir hinterher und sahen dabei gespannt in den Innenräumen der Burg um. Vieles war altmodisch gestaltet und manches war bereits etwas staubig, dass ließ das Ganze allerdings nur verführerischer wirken. Mittlerweile waren wir in einem großen Raum angelangt, der voll mit Tischen und Stühlen war. Jeder suchte sich einen Platz, ich natürlich mit Marleen an meiner Seite. Herr Mayer begann eine Eröffnungsrede zu starten, hielt damit aber nur wenige Sekunden mein Interesse, bis ich mich wieder dem Raum zu Wand und alles genauestens begutachtete. Auch dieser Raum war sehr altmodisch eingerichtet, was mich wie zuvor nicht wunderte. Gerade wollte ich mich wieder der Rede von Herrn Mayer zu wenden, als wie aus dem nichts die Tür des Saals aufflog. Hervor kam ein älterer Mann mit weißer Kleidung und einer Schürze, also vermutlich der Koch der Burg. „Mir reichts! Ich kündige!", rief der Mann und ehe Herr Mayer sich versah landete die Schürze direkt vor seinen Füßen. Verdutzt sah ich die Gruppe an Jugendlichen an, die mit dem Koch den Raum betreten hatten. Diese schienen erst jetzt unsere Anwesenheit zu bemerken, was ihnen sichtlich unangenehm zu sein schien. Hastig lief Herr Mayer auf das Grüppchen zu und murmelte ihnen etwas zu, begeistert sah er dabei jedoch nicht aus. Anschließend wendete er seine Aufmerksamkeit wieder auf uns. „Verzeihung, wenn Sie uns kurz entschuldigen würden?", doch er wartete erst keine Antwort ab, sondern schob die Gruppe vor sich hin und aus dem Raum. Gemurmel brach aus, sobald die Tür ins Schloss viel, schnell blickte ich zu Marleen die mich verdutzt und amüsiert gleichzeitig anschaute. „Was war das denn?", fragte ich ebenfalls verwirrt und starrte sie an. „Keine Ahnung, aber hast du den einen Jungen gesehen? Mann, sah der gut aus!", antwortete sie und schaute mich begeistert an. „Mann Marleen, wir sind gerade mal eine halbe Stunde hier und du hast schon wieder irgendeinen Typen im Visier. Wir kennen die doch noch gar nicht!", typisch Marleen, egal wo, wie, oder wann, sie fand immer einen Jungen, über den sie mir die Ohren vollquasseln konnte. Belustigt sah sie mich an. „Na dann muss ich den wohl erst recht kennenlernen.", genervt und belustigt zugleich verdrehte ich die Augen. In etwa eine halbe Stunde später, rief uns anschließend Herr Mayer und führte uns zu einem relativ kleinen Buffet an Essen. Dort stand niemand anderes als die Gruppe an Teenagern, die vorhin den mir nun sogenannt bekannten Rittersaal gestürmt hatten. Naja, zumindest ein Teil davon. Erblicken konnte ich allerdings nur das Mädchen und den relativen kleinen Jungen.                                                           Die Schlange zum Essen war bereits ziemlich lang und wurde immer und immer länger. Glücklicherweise hatten Marleen und ich uns noch einen guten Platz gesichert, weshalb wir sehr weit vorne in der Schlange standen. „Ist der Eintopf zu empfehlen?", hörte ich eine all zu bekannte Stimme vor mir, die eindeutig zu Max gehörte. Grinsend sah er das Mädchen an, die ihn nicht einmal wirklich zu beachten schien. „Schmeckt schlimmer als er aussieht.", antwortete sie woraufhin Max grinsen musste. „Ich dachte Schreckenstein ist ein reines Jungeninternat?", meinte er amüsiert, was ihm nur ein aufgesetztes Lächeln des Mädchens entlockte. „Normalerweise schon.", antwortete sie und ich spürte förmlich, wie unangenehm ihr diese Situation zu sein schien. Also tat ich was jeder vernünftige Mensch getan hätte, bevor er noch weitere dämliche Fragen stellen konnte, unterbrach ich ihn. „Ich bin übrigens Max-", schon mischte ich mich ein. „Bist du dann fertig mit flirten? Du behinderst den Verkehr.", sein arrogantes Lächeln verschwand, bevor er sich seinen Teller nahm und abzischte. Dankbar sah mich das Mädchen an, während sie mir Gulasch und Püree auf den Teller lud. „Du gehst nicht auf Rosenfels zur Schule, oder?", verneinend schüttelte ich den Kopf. „Nope, ich bin übrigens Melissa.", stellte ich mich vor und lächelte sie an. „Emma.", meinte sie nur und lächelte zurück. Ich musste schon sagen, sie kam mir direkt sympathisch rüber. Ich wartete noch auf Marleen, bevor wir uns einen freien Platz suchten und zu essen begannen. Wer weiß, vielleicht würde die Zeit hier doch noch interessanter werden als ich es mir vorgestellt hatte?

Burg Schreckenstein 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt