Pov. Maiko
Im Sommer war es in Tokyo heiß. Es war genauer gesagt eine Sauna und so warm, dass man dieses gewisse Flimmern über den Straßen sah. Mit einer fließenden Bewegung wischte ich mir langsam das Blut von der Wange und sah auf mein Opfer, das unter mir lag. Es war ein Mann Ende 20, groß und bullig bebaut. „Wehe du fasst noch einmal eine meiner Kolleginnen an. Dann kann ich für nichts mehr garantieren! Wenn du Spaß haben willst, geh in eine Bar und besauf dich!" Ich hasste diesen metallischen Geschmack. Ekelhaft. Wie manche Menschen das gut finden konnten war mir ein Rätsel. „D-Danke, Maiko-san." Ich stand auf und legte dem Mädchen eine Hand auf die Schulter. Mit meinem niedlichsten Lächeln zog ich sie in eine Umarmung. „Nichts zu danken, Aya-san. Aber.....oh mann, wieso muss es im Sommer so heiß sein? Damit kann ich nicht umgehen!" Seufzend verschränkte ich die Hände hinter dem Rücken und trat aus der schmalen Gasse hinaus auf die Straße. „Hast du Lust auf Eis?" Lächelnd drehte ich mich zu dem kurzhaarigen Mädchen um. „Klar. Warum nicht?" Aya Shimiko. Eine meiner Klassenkameradinnen. Mein Name ist Maiko. Maiko Keisuke. Und ich bin eine ganz normale Schülerin mit etwas ausgeprägtem Kampfgeist und guten Genen. Doch ich bin wohl die Einzige, die das so sieht. Auch sonst würde ich das, was andere hübsch nennen eher als normal bezeichnen. Meine Haut ist blass, wie auch meine Augen. Sie sind hellgrün, aber in der Sonne wirken sie golden. Ansonsten hat mich Gott nicht mit Größe gesegnet. Tatsächlich bin ich gerade mal 1,57 m groß, aber trotzdem relativ gut gebaut. Vielleicht habe ich das von meiner Mutter? Wer weiß. Mein Bruder und ich haben beide Angst vor ihr. Obwohl ich im Gegensatz zu ihm noch schlau bin. Das ist die einzige Sache, auf die ich mir etwas einbilde. Ich bin Platz 1 der Schulrangliste und wurde dieses Jahr zur stellvertretenden Schulsprecherin gewählt. Das ist es was ich tue. Ich lerne. Ich will nicht kämpfen. Und dennoch - kann ich einfach nicht wegsehen. Aya und ich gingen die Straße direkt hinunter, als wir plötzlich aus dem Inneren eines Gebäudes laute Stimmen hörten. Keine Ahnung wer dort sprach, aber die nächsten Sätze kamen ganz klar von meinem Bruder. „Mikey ist gefährlich. Sehr gefährlich. Ich will es nicht unbedingt zugeben, aber es stimmt...." Die nächsten Worte waren wieder unscharf und ich begann das Gebäude zu betrachten. Ehrlich gesagt sah es aus, als würde es jede Sekunde zusammenbrechen. „Aya-san?" Das Mädchen sah mich verwirrt an. Sie wusste wohl nicht, wieso ich stehen geblieben war. „Kannst du heute ohne mich nach Hause gehen. Ich sollte auf meinen Bruder warten. Auch wenn er dann wohl die Krise bekommen wird." Sie nickte nur etwas enttäuscht und lief die Straße weiter nach unten, bis sie um eine Ecke verschwand. Seufzend ließ ich mich an der spröden Wand nach unten gleiten, bis ich auf dem Asphalt saß und kramte mein Handy aus den Tiefen meiner Tasche hervor. Ich saß jetzt genau unter dem kopflosen Engel. Ein hässliches Ding. 3378. Mein PIN. 3 verpasste Anrufe. 5 Nachrichten. Ich öffnete mit einem Kopfschütteln Line.Bro : Geh heute nach der Schule direkt nach Hause.
Bro : Wenn du wieder bei Valhallah aufkreuzt wird das mordsmäßigen Ärger geben, Maiko-chan.
Bro : Und obwohl ich weiß, dass du eh nicht auf mich hören wirst - Solltest du kommen, warte gefälligst draußen.
Bro: Die Typen sind gefährlich.Die letzte Nachricht hatte er vor 5 min geschrieben.
Bro: Du bist schon da, oder?
Mit etwas Kraft erhob ich mich vom Boden und trat durch die alte verrostete Tür. Circa dreißig Augenpaare musterten mich. „Was will die Kleine hier, Boss?" Ein Typ, der auf einem seltsamen Stuhl saß blickte auf mich herab. „Verpiss dich, Kleines. Sonst gibts Ärger." Ich scannte mit meinen Augen den Raum. „Wird's bald?" Fragte einer der Jungen und trat aus den Reihen hervor. Noch bevor er meinen Arm überhaupt berühren konnte, hatte er mein Knie zwischen seinen Beinen und meinen Ellenbogen in seinen Rippen. „Lass das." Meinte ich nur, während der Kerl zu Boden fiel wie ein nasser Sack. „MAIKO!? WAS SOLL DER SCHEISS?!?" In diesem Moment kam mein Bruder nach vorn gestürmt und zog mich an einer Hand nach unten. „Ich entschuldige mich für sie." Meinte er zwischen zusammengebissenen Zähnen und sah mich scharf an. Unbeeindruckt sah ich den Kerl vor mir an. „Komm jetzt, Onii-chan. Sonst macht Mutter sich Sorgen." Meinte ich nur und spazierte zwischen den Jungs nach draußen. „Fürchtet sich die Kleine denn überhaupt nicht?" Hörte ich ein paar von ihnen flüstern. „Unmöglich. Und sie hat Baji-kun Onii-chan genannt. Mann ich würd echt alles dafür geben, dass ein Mädchen mich so nennt." Ich warf dem Typen einen scharfen Blick zu. „Halt den Mund. So wie du aussiehst sagt das nie eine zu dir." Im Geiste schlug ich mir gegen die Strin. Wieso? Wieso bist du immer so blöd, Maiko? Aber hier stand ich nun. Fast hätte Baji es geschafft mich aus der Affäre zu ziehen. Aber auch nur fast. „Wie war das du Miststück!?" Schrie der Junge jetzt und kam wütend auf mich zu. „Ich werd dir zeigen, was..." Doch weiter kam er nicht, denn mein Bruder schob mich hinter sich und versperrte dem bulligen Jungen den Weg. „Niemand schlägt meine Schwester, kapiert? Lass gut sein, sie ist doch nicht wichtig für unsere Sache, oder?" Nach einigem Zögern ließ der Typ mich tatsächlich in Ruhe und Baji und ich stiegen auf sein Motorrad. Ich hätte zwar auch eins gehabt, aber das wartete leider erst zu Hause auf mich. Aber damit musste ich wohl klarkommen.
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⛓Tokyo Revengers FF⛓
FanfictionIm Tokyo der Vergangenheit existierte neben der Tokyo-Manjiro-Gang und Valhallah noch eine weitere, für unsere Geschichte wichtige Gang - die Hanaka-Gang. Eine rein weibliche Gruppe, angeführt von Maiko Keisuke, die auch „Katana-Mädchen" genannt wi...