🔓Schwäche🔓

300 11 1
                                    

Ich stand stocksteif in der Tür vor Drakens angeblichem Zuhause. Den Schreck konnte man mir inzwischen klar vom Gesicht ablesen. Der ungewöhnlich süße Geruch, die Vorhänge...ich war in....einem Puff. Ich biss die Zähne zusammen und ging hinter Draken her, wobei ich versuchte nicht aufzugucken. Am Tresen angekommen blieb er stehen, und ich lief fast in ihm hinein. „Hey, das ist eine bekannte von mir und durch ein Missgeschick ist ihr vorhin ihr Rock gerissen. Haben wir was zum Ausleihen da?" Ich hob schnell den Kopf. „Ich zahle auch dafür!" Doch das Mädchen winkte nur müde ab und ging in ein Hinterzimmer. Kurze Zeit später kam sie mit einem Kleid zurück, das auch relativ normal aussah. „Röcke haben wir nicht, das ist das einzige was relativ normal aussieht. Da drüben kannst du es anprobieren." Das Mädchen deutete auf eine kleine Tür und ich schlüpfte hindurch. Der Stoff des Kleides war angenehm und es viel tatsächlich normal aus. Schließlich hatte ich anfangs ein noch kürzeres Teil erwartet als Hinas Rock. Im Endeffekt trug ich nun ein hellblaues Sommerkleid, im Nacken zusammengebunden. Der Ausschnitt war tief, aber noch vertretbar. In diesem Moment öffnete sich leise die Tür und ohne dass ich es bemerkte huschte eine Gestalt in den Raum. Ihr lief das Wasser im Mund zusammen, als er das schöne junge Mädchen mit dem tollen Körper beobachtete. Ihre Bewegungen ließen ihn sie nur noch mehr begehren. In diesem Moment griff der Mann nah meinen Armen, und ich schrie vor Schmerz und Überraschung kurz auf. „W-Wer sind sie? Lassen sie mich los!" Doch der Mann lächelte nur dreckig und strich über meine Wange. „So ein hübsches Mädchen...Wir können viel Spaß haben, ich zahl auch anständig. Wie viel?" Ich zitterte nur und brachte keine Antwort heraus. Ich kämpfte für gewöhnlich mit dem Überraschungsmuster. Bei frontalen Angriffen konnte ich mich selten währen, wenn ich einmal einen Fehler machte. Das war mir bisher auch nur ein einziges Mal passiert. Der Mann vor mir ca. 30 und widerte mich an. Ich war gerade dabei mir einen Plan zu überlegen, da trat von außen jemand so hart gegen die Tür, dass diese zurückknallte und dem Mann heftig gegen den Schädel donnerte. Er schrie vor Schmerz auf und hielt sich den Hinterkopf. „Was zum-...." Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter und sah erschrocken nach hinten. „Mikey...." Seine Miene war eisig, als er auf den Mann unter uns blickte. Langsam schob er mich hinter sich. „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass sie ja gesagt hat. Sie arbeitet hier nicht, verstanden? Du hast gerade fast jemanden vergewaltigt." Plötzlich holte er mit seinem Bein aus und trat dem Kerl in den Magen. Dieser schrie wieder. Damit war die Sache für Mikey geklärt. Sorge trat in sein Gesicht, als er sich mir zuwandte. „Geht es dir gut?" Ich nickte nur ernst. „Danke. Das war knapp." Ich konnte ihm dabei nicht in die Augen sehen. Ich fühlte mich schwach. Ohne eine Waffe oder meine Gang war ich schwach. Jetzt kamen auch Draken und Takemichi durch die Tür. Der Schock stand ihnen ins Gesicht geschrieben, mehr bei Takemichi als Draken. Dieser Entschuldigte sich bei mir. „Was da passiert ist tut mir leid. Ich nehme die Verantwortung auf mich." Doch ich winkte nur immer noch etwas unter Schock ab. „S-Schon gut. Du kannst nichts dafür. Die einzige die schuld ist bin ich selbst. Ich war zu stolz um Hilfe zu rufen. Ich sollte besser gehen." Und so nahm ich meine Tasche und flüchtete aus dem Lokal.
Schwach.
Hilflos.
Das hatte mir wieder einmal bewiesen wie wehrlos ich eigentlich war, wenn es darauf ankam. Draußen ging gerade die Sonne unter und ich atmete den Duft des Sommers ein. Wäre mein Leben anders, hätte es diesen Zwischenfall vor einigen Jahren nicht gegeben? Wäre ich dann vielleicht ein normales Mädchen, das süße Kleidung trägt und ihre Einser-Noten mit Leichtigkeit bekommt? Ich weiß es nicht. 

⛓Tokyo Revengers FF⛓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt