POV Markus
Sprachlos stand ich nun vor meiner Mutter. Meine Wange schmerzte und hatte sich bestimmt mittlerweile rot verfärbt.
Meine Hände zitterten, ich merkte wie meine Augen sich mit Tränen füllten.
Ich unterdrückte es, denn ich wollte meiner Mutter nicht die Genugtuung geben.
Lina zog mich von Ort und Stelle in eine feste Umarmung. Mein Kopf dröhnte und in meinen Ohren klang alles verwaschen.POV Lina's Mum
Ich stand wie angewurzelt da, wie konnte eine Mutter ihr eigenes Fleisch undBlut schlagen? Seine Wange hat sich feuerrot verfärbt.
Markus zitterte am ganzen Körper und lag in den Armen meiner Tochter.
Ich stellte mich vor die Frau Von Theumer auf „Was fällt ihnen eigentlich ein?Das ist ihr Sohn!"
„Sohn? Ich habe keinen Sohn, alles was ich habe ist der da" und zeigte auf einenaufgelösten Jungen.
„Wie bitte?!" „Sie haben mich richtig gehört und ich nehme ihn jetzt mit, alsolos Markus pack deine Sachen, dein Vater kommt gleich von seiner Geschäftsreisezurück!" wendete sie sich später an Ihn.
„Er bleibt hier" sprach nun auch meine Tochter Lina.
„Das hat hier keiner zu entscheiden, außer ich." Sie drückte mich auf Seite undging einen Schritt auf die zwei zu „Was fällt dir eigentlich ein, so mit mir zusprechen? Ich bin Liliane Von Theumer. Keiner redet so mit mir" sie hob ihreNase nach oben.
Ihre Hände stämmte sie in ihre Hüfte. Jemand so arrogantes habe ich niegesehen. Erst jetzt verstand ich, warum Markus Nachts immer zu uns geflüchtetist.
Bevor ich mich versah, zog sie Markus aus der Umarmung und weg von Lina.
Ich ergriff Markus Arm und versuchte ihn zu mich zu ziehen „Er bleibt hier, hatmeine Tochter gesagt und das bleibt er auch. Ich lasse nicht zu, dass sie ihnmitnehmen!"
„Genau, sie wollen ihn doch nur weiter schmerzen zu fügen!" mischte sich Linawieder ein und hielt ebenfalls den Arm fest.
Markus fand weiter keine Worte, er war wie in einen Schock Zustand. Sein Blickewar leer und er starrte nur gerade aus.Ich wusste nicht, ob er das Geschehen hier mitverfolgt oder gar versteht.
„Lassen sie jetzt sofort den Arm los. Ich werde die Polizei alamieren!" FrauVon Theumer wurde immer wütender und packte immer fester zu.
„Machen sie das! Dann werde ich ihnen alles erzählen. Genau ich sagte ALLES. Ichwerde ihnen jeden blauen Fleck zeigen, jede Narbe und dann mal sehen, was diePolizei macht!" schrie Lina.
Jeden blauen Fleck? Jede Narbe? Sie haben mir einiges zu erklären, aber daskönnen sie später machen.
POV Markus Mutter
Ich löste meinen Griff von seinem Handgelenk. Mir gefiel die Situation nicht,aber ich wusste, dass sie es ernst meint.
„Ich komme wieder!" fauchte ich noch und verließ das Haus.
Niemand spricht so mit mir.
Ich bin immerhin Liliane Von Theumer.
Sie werden sehen, was sie davon haben.
Ich komme wieder.
POV Lina
Sie verließ gerade das Haus, man hörte noch das Knallen der Haustüre. MeineMutter ist extra mitgegangen, um zu schauen, ob sie wirklich geht.
Als meine Mutter wieder kam und sagte, dass sie weg sei, sah ich Markus nurnoch auf dem Boden zusammensacken.
Er kniete auf dem Boden und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.
Nun ließ er all seinen Tränen freien lauf.
Meine Mutter und ich knieten uns zu ihm. Ich nahm ihn feste in den Arm undstreichelte seinen Rücken. Meine Mutter machte es mir gleich, nur bei seinenArm.
Mittlerweile sind 2 Stunden seit dem Vorfall vergangen und Markus hatte sichfast beruhigt.
Sein Schock hielt jedoch weiter an.
Im Badezimmer hatte ich eine heiße Wanne, zur Entspannung vorbereitet.
Ich hatte Kerzen angezündet, Handtücher bereit gelegt und seineLieblingsmagazine bereit gelegt.
Nach dem alles, in meinen Augen, perfekt war, ging ich zurück ins Wohnzimmer.
Neben ihn saß meine Mutter.
Mein Freund starrte weiter stur geradeaus. Sein Blick war weiterhin leer.
Weitere Tränen liefen über seine Wangen
Ich nahm seine Hand und wendete seinen Blick auf mich „Komm mal mit" mit einemLächeln zog ich ihn von der Coach und führte ihn in die Richtung desBadezimmers.
Im Bad angekommen, konnte ich ein kurzes und leichtes Lächeln auf seinen Lippenerkennen.
„Du entspannst dich erstmal und dann schauen wir weiter" auf meine Aussage hinnickte er leicht und ich verließ das Bad.
Kaum hatte ich auf der Coach platz genommen fing meine Mutter direkt an nachzufragen.
„Was war das vorhin? Wie meintest du das mit den blauen Flecken und den Narben?Ihr seid mir eine Erklärung schuldig!"
Ich wusste, dass sie Recht hat aber ich wusste nicht, ob Markus es wollte.
„Ich habe Markus bereits gefragt, ob du es mir Erklären kannst" „Und?" „Er hatleicht genickt, also fang mal an zu erzählen"
Ich erzählte meiner Mutter alles. Von seinen damaligen Verschwinden, die ‚Einladung'seiner Eltern, die Gewalt, seine geplante Zukunft, seine Selbstverletzungphase,mein Verdacht der Essstörung und vieles mehr. Ich ließ nichts aus.
Sie hatte immer einen Rat auf Lager, sie wusste immer was zu tun sei.
„Warum tut sein Vater nichts?!" sie war geschockt und musste erstmal allesverdauen.
„Er liebt meine Mum, er liebt es, wenn er nach Hause kommt und wir beide sindda" plötzlich stand Markus neben der Coach.
„Er ist der Meinung, sie hätte sich verändert, dass sie eine Therapie macht. Erweiß nicht, dass sie die Therapie nie begonnen hat und das sie genau so ist wiefrüher."
„Dann sag es ihm!" redete sie auf ihn ein.
„Nein, ich kann das nicht. Er liebt sie. Wenn er das wüsste, dann könnte ernicht mehr auf Geschäftsreise oder ich müsste immer mitkommen, aber ich willhier nicht weg. Ich will nicht von dir weg." Beim letzten Satz sah er zu mirund ich konnte nicht anders als zu Lächeln.
„Wir können mit ihm reden, das du bei uns bleiben kannst. Er will doch auchnur, dass du glücklich bist. So wie ich das alles hier höre, liebt er dich."
Auf ihre Aussage hin nickte Markus.
„Er ist Anders als meine Mum. Er fragt nach meinem Tag, nach meinemWohlergehen, nach dem Fußballtraining, nach meinen Freunden oder nach Lina. Erschraubt mit mir zusammen an Motorrädern oder Autos." Bei seinen Erzählungenlächelte Markus, aber eine Träne floss aus seinem Gesicht, welche er direktwegstrich.
Er setzte sich auf den Sessel, welcher gegen über der Coach stand.
Ich setzte mich auf seinen Schoss und er legte seinen Kopf auf meine Schulter.
„Ich weiß, er fehlt dir" mit einem Nicken bestätigte er dies.
„Darf ich heute noch hier bleiben?" fragte er vorsichtig nach einer gewissenZeit.
Ich weiß, dass er das darf und er wusste es im Grunde genommen auch. Doch seineAngst, vor einer Ablehnung war enorm.
„So lange du willst" lächelte meine Mutter.
Ich drückte Markus einen Kuss auf die Lippen und gemeinsam schauten wir einenFilm.
Als der Film zuende war, zeigte die Uhr 21 Uhr an.
„So ich mache uns mal was zu Essen" sagte meine Mutter und stand von der Türauf.
„Nein, ich mach das." Sprachlos schauten wir zu Markus.
„Du kannst kochen?" fragten wir im Chor.
„Klar" erwiderte er und schob mich von seinem Schoss, um aufzustehen.
Ohne etwas zu sagen verschwand er in die Küche „Und wehe ihr stört!" rief eraus der Küche.
Daraufhin nahmen meine Mutter und ich platz auf der Coach und schauten ‚Take meOut'
Eine Stunde später öffnete sich die Küchentüre „Essen ist fertig" bis hierkonnten wir einen wunderbaren Duft wahrnehmen. Der Duft war so intensiv, dassuns bereits das Wasser im Mund zusammen lief.
In der Küche angekommen, war bereits der Tisch gedeckt.
Auf dem Tisch stand auch bereits das Essen: frischer Sauerbraten mit Knödel undRotkohl.
„Wow" kam es erneut im Chor „Wenn das so schmeckt, wie es riecht, dann ziehstdu hier ein und musst jeden Tag kochen!" sprach meine Mutter und setzte sichdirekt auf den ersten Stuhl.
Markus stand Lächelnd vor einem Stuhl,welchen er gerade vom Tisch zog.
Mit einer Handbewegung signalisierte er mir, dass ich platz nehmen soll. Wasich lächelnd auch tat.
Markus füllte die Teller und reichte jeden von uns einen. Die Gläser füllte ermit Cola.
Wir wünschten uns allen einen guten Appetit und nahmen direkt die erste Gabelzu uns.
„Du ziehst sowas von hier ein!" sprach meine Mutter voller Begeisterung,woraufhin Markus und ich lächelten.
„Woher kannst du so gut kochen?" hackte meine Mutter nach.
„Na ja, von Maja, das ist die Köchin meiner Eltern. Ab und zu habe ich ihrgeholfen und sie hat mir paar Rezepte und Tricks beigebracht.
„Ich bin seit einem halben Jahr mit dir zusammen, davor waren wir Freunde undich weiß trotzdem noch nicht alles über dich" lächelte ich ihn an.
„Sonst wird es doch zu langweilig" und wir fielen in ein Gelächter.
Als wir gegessen hatte, schaute meine Mutter Markus vorwurfsvoll an. SeinKörper spannte sich an „Was ist denn?" fragte er vorsichtig.
„Los essen, du hast mehr als die Hälfte noch auf deinem Teller!" forderte sieihn auf, doch Markus schüttelte nur den Kopf. „Keinen Hunger mehr"
Bevor wir was erwidern konnte, sprang er auf, räumte die Teller weg und brachteeinen Nachtisch – Tiramisu
Nach dem auch das verputzt war, klingelte Markus Handy.
Er nahm das Handy aus seiner Hosentasche, schaute kurz auf dem Display und gingauch direkt an.
Sein Blick verriet mir nichts Gutes. Nach dem er auf den Display geschauthatte, wurde sein Gesicht blass und seine Hände zitterten.-
Ich hoffe die Länge des Kapitels ist in Ordnung :)
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