11. Weed and Blood

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Es ist mitten in der Nacht. Ich kann nicht schlafen. Vielleicht liegt es an dem Vollmond oder auch an meinen Gedanken, die nur noch um Berkshire oder Riddle kreisen. Sollte ich Lorenzo noch eine Chance geben? Ich finde keine Antwort auf diese Frage. Und ich finde auch keinen Schlaf. Eine Kippe würde jetzt gut tun. Schade, dass ich keine habe.

Aber Moment! Theodore hat doch heute gesagt, dass Riddle Alkohol und Gras für die Party besorgt hat. Wenn er schläft könnte ich mir vielleicht etwas davon borgen. Ich kann jetzt sowieso nicht schlafen und ohne Gras wird das eh nichts. Ich stehe auf und ziehe mir meinen Oversize Pulli über. Ich brauche keine Hose, da der Pulli wie ein Kleid sitzt.

Leise schleiche ich mich raus auf den Gang und überlege, wo Riddle sein Zimmer hat. Shit was mache ich gerade eigentlich? Ich breche gleich in das Zimmer von einem Riddle ein. Von einem arroganten Riddle. Hier auf dem Gang ist es mucksmäuschenstill, klar denn alle schlafen, aber ich brauche natürlich Gras. Seltsam, dass alles so still ist. Tagsüber sind diese Gänge immer so lebhaft und voll.

Aber es ist mir viel lieber wenn alles still ist.

Ich lese die Schilder vor jeder Türe an der Wand und laufe dabei immer weiter.
Astoria Greengrass. Daphne Greengrass. Draco Malfoy. Lorenzo Berkshire. Mattheo Riddle. Hier ist es. Was soll ich jetzt machen? Anklopfen und fragen, ob ich sein Gras, was für die Party ist, klauen darf? Vielleicht schaffe ich es mich an ihm vorbeizuschleichen, sodass er nicht aufwacht.

Vorsichtig drücke ich die Türklinke herunter und muss dabei feststellen, dass sie zugeschlossen ist. Zum Glück habe ich meinen Zauberstab dabei und halte ihn auf das verschlossene Schloss.
„Alohomora."
Flüstere ich so leise wie möglich und sofort klickt das Schloss und die Türe öffnet sich einen Spalt. Ich habe echt etwas Panik, wenn ich ehrlich bin, aber jetzt gibt es kein zurück mehr.

Ich trete schleichend ein und schaue mich um. Sein Zimmer ist so aufgebaut wie meins nur im Gegenteil zu mir ist alles aufgeräumt. Und wenn ich sage alles, dann meine ich wirklich ALLES. Nichts liegt auf dem Boden. Sein Schreibtisch sieht unbenutzt aus. Und sein Bett. Ist leer. Die Bettdecke liegt da, aber niemand schläft. Er ist nicht hier.

Was zum Teufel macht dieser Psycho um Zwei Uhr nachts draußen? Aber soll mir recht sein, jetzt habe ich genügend Zeit mein Zielobjekt zu finden. Zuerst gucke ich unter dem Bett nach, was irgendwie eine dumme Idee ist, weil wer versteckt unter seinem Bett Gras? Stattdessen fand ich Handschellen und ein paar Kondome. Doch genau diese Gegenstände, erinnern mich wieder an die Nacht mit ihm. Die beste Nacht meines Lebens.

Schnell vertreibe ich diesen Gedanken und beschließe im selben Moment Lorenzo noch eine Chance zu geben. Ich muss diese Nacht vergessen. Was ist da eine bessere Ablenkung, als eine Beziehung? Als nächstes schaue ich am Schreibtisch nach. Nichts. Bevor ich woanders weitersuche, mache ich noch eine kleine Schublade auf, aber darin ist nur ein schwarzes Buch. Ich verspüre einen Drang hineinzusehen, doch ich mache es nicht.

Ich schiebe die Schublade wieder zu und drehe mich jetzt zum Kleiderschrank. Das letzte Versteck, wo der Stoff sein kann. Ich öffne ihn und zu meiner Verblüffung sieht es in seinem Kleiderschrank alles andere als aufgeräumt aus. Seine Kleidung wurde einfach nur reingestopft und nicht mal richtig zusammengelegt. Ich wühle mich durch die Kleiderhaufen und finde außer einer Flasche Whiskey und einem Taschenmesser nichts.

Gerade will ich aufgeben, als ich plötzlich etwas spüre. Eine Plastiktüte. Oh mein Gott. Ich habe es! Ich kann mich nicht zurückhalten und mache Freudensprünge. Schnell lasse ich den Beutel in meiner Tasche verschwinden und mache dann alles so wie es vorher aussah. Ein letztes Mal scanne ich den Raum mit einem Kontrollblick und verlasse ihn dann.

Jetzt mache ich mich mit einem siegessicheren Lächeln auf den Weg zum Astronomieturm, dort kann man immer ungestört sein. Durch den leeren Gemeinschaftsraum und raus auf die dunklen Gänge. Wo ist Mattheo nur? Ist er gerade dabei einen Plan zu schmieden um mich umzubringen?

Ein einzelner qualvoller Schrei. Er zerstört die ruhige Atmosphäre in Hogwarts. Ein weiblicher Schrei nicht weit von mir entfernt. Shit. Sofort renne ich los in die Richtung des schmerzerfüllten Geräusches. Die Atmosphäre verändert sich und auf einmal wird es so kalt. Leichter Nebel liegt auf dem Boden und ich stolpere schon fast über meine Füße, da ich sie nicht mehr richtig sehe.

Schneller sprinte ich um weitere Ecken und lange Gänge entlang, aber nirgends entdecke ich jemanden von dem der Schrei hätte sein können. Habe ich mir das eingebildet? Nein. Dieser Schrei war so echt und angsterfüllt, dass er real sein muss. Ich werde immer langsamer und langsamer. Meine Beine können nicht mehr und mir geht die Luft aus. Mein Rachen brennt von dem vielen Sauerstoff, den ich eingeatmet habe und meine Seite schmerzt.

Plötzlich zieht mich von hinten etwas in einen Raum rein, der ganz dunkel ist und bevor ich schreien kann, legt die Person hinter mir, mir die Hand auf den Mund und presst so stark dagegen, dass ich nichts mehr machen kann. Ich falle nach hinten gegen jemanden und erst als die Türe zugeht und ich das Schloss klicken höre, dreht mich die Person zu ihr um.

Mattheo Riddle's starke Arme pressen mich gegen die eiskalte steinerne Wand und er drückt fest zu. Ich kann mich aber nicht wirklich auf ihn konzentrieren, denn das einzige was heraussticht ist sein weißes Shirt. Naja es war mal weiß. Jetzt ist es von Blutspritzern bedeckt und jeder Blinder würde erkennen, dass das nicht sein Blut ist. Auch sein Gesicht ist blutüberlaufen und seine Hände ebenfalls.

„Was machst du hier Potter?"
Fragt er monoton mit keinem einzigen Funken von menschlichen Emotionen. Er sieht blass aus. Ziemlich blass. Seine helle Farbe sticht sich mit dem knalligen Blut auf seinem ganzen Körper.
„Ich- ich-"
Stottere ich und fange mich danach aber direkt wieder.

„Es geht hier nicht um mich Riddle!"
Zische ich und starre an ihm herunter. Irgendwas muss ihn verraten. Hat er jemanden verletzt? Umgebracht? Gefoltert?
„Von wem kam der Schrei und welches Blut ist das an deinem Shirt?"
Aus dem nichts beginnt Mattheo zu lachen. Er löst sich von mir läuft ein paar Schritte zurück und lässt etwas aus der Hand fallen.

Ein Messer. Mit einem klirrenden Geräusch fällt es zu Boden und bleibt an Ort und Stelle liegen. Sein Psychohaftes Lachen hallt durch das dunkle Klassenzimmer, welches seit Generationen nicht mehr benutzt wird.
„Du solltest aufhören dich in Schwierigkeiten zu bringen Kleines."
Rät er mir, während er mich anlächelt und sich dann zu mir vorbeugt:
„Sonst könntest du die nächste sein."

My Biggest Mistake - Mattheo RiddleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt