66. Uncertainty

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„Liebe Schülerinnen und liebe Schüler Hogwarts."
Ertönte die raue alte Stimme unseres Schulleiters, der sich am anderen Ende der großen Halle von seinem Platz erhoben hat und nun eine Ansprache hält.

Es war seltsam, denn es standen keine besonderen Vorkommnisse an in nächster Zeit, deswegen hörte ich nur mit halbem Ohr zu und widmete mich meinem Essen.

Es war wahrscheinlich einfach nur eine nebensächliche Information über irgendwas noch Nebensächlicheres.

Pansy hatte sich mir gegenüber gesetzt und auch sie schenkte Dumbledore keine Aufmerksamkeit. Das einzige was sie tut ist, dass sie mit einer Gabel in ihrem Essen rumstochert und dabei wie gebannt auf den Porzellanteller vor ihr schaut.

Ich starre ebenfalls auf meinen schon leeren Teller und war in tiefen Gedanken. Mir ging es gut. Wirklich gut.

Das Gespräch mit Pansy hatte Wunder bewirkt und mich von den dunklen Gedanken an London befreit. Außerdem war ich ziemlich erleichtert, als sie mir noch erzählte, dass sich Lorenzo nur eine harmlose Erkältung eingefangen hatte.

Ein ganz kleines bisschen hatte ich mich nach dieser Neuigkeit schlecht gefühlt, weil ich wirklich darüber nachgedacht hatte, ob Mattheo ihm wehgetan hat.

Mir ging es also gut.
Jedoch gab es noch eine Sache, die mich ziemlich beschäftigte und mich einfach nicht los ließ.

Es war Mattheo.

Ich hatte ihn seitdem wir uns im Klassenzimmer gestritten haben nicht mehr gesehen und auch kein Lebenszeichen von ihm erhalten.

Ich habe wirklich versucht es einfach zu vergessen, doch wir waren in den letzten Wochen so viel zusammen, dass ich einfach nicht damit aufhören kann. Obwohl ich auch sauer auf ihn bin, muss ich zugeben, dass ich seine dauerhafte Nähe vermisse.

Ich vermisse es seine Blicke auf mir zu spüren, wenn ich durch die Kerker laufe, wenn ich im Slytherin Gemeinschaftsraum tanze oder wenn ich vertieft in einem Klassenzimmer sitze und er mir von der Seite dabei zuschaut und mich angrinst.

Aber wenn er wieder kommt dann wird er sich erstmal alles von mir anhören müssen. Denn ich bin verletzt. Es hat mich so unglaublich unsicher gemacht, dass er in so einem wichtigen Gespräch einfach gegangen ist, noch viel schlimmer, mir sogar gedroht hat.

Ich wollte mir eigentlich weiterhin überlegen, ob ich Mattheo überhaupt sehen will und mit ihm reden möchte, doch plötzlich wurde alles ganz still.

Niemand sprach und die vollkommene Aufmerksamkeit der Schüler lag bei Dumbledore. Selbst meine. Jedoch unfreiwillig.

Er schaffte es immer wieder uns dazu zubringen ihm zuzuhören, auch wenn er diese Aufmerksamkeit wahrscheinlich nur durch Magie erlangte. Dann scheint es also doch wichtig zu sein, was er uns zu sagen hat.

Sein Räuspern erklang in der kompletten Halle und nach einer kurzen stillen Pause begann er zu sprechen:
„Jetzt, wo ich die Aufmerksamkeit von allen habe-"

Ich weiß nicht, ob ich mir das nur einbildete, aber nach diesem Satz blickte er kurz zu uns rüber an den Slytherin Tisch, lächelte sanft und widmete sich wieder seiner Rede.

„Es ist mir ein Anliegen Ihnen etwas zu verkünden. Denn in der letzten Nacht haben sich grausame Dinge angespielt."
Sprach Dumbledore mit wirklich sehr ernster Miene.

„Ich muss schon einmal vorweg sagen, dass ich gezwungen bin diese Schule zu schließen, wenn es nochmal zu solch grausamen Dingen kommt in der Zauberwelt."
Mein Herz raste, denn es schien echt schlimm zu sein, wenn sogar Hogwarts, eines der sichersten Orte, geschlossen werden muss.

My Biggest Mistake - Mattheo RiddleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt