Kapitel 1

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Müde stand ich auf und schaute die Wand mir gegenüber an. In 14 Jahren hatte ich es immer noch nicht geschafft aus diesem Loch zu kommen, demnach war ich mittlerweile schon 18 und wohnte immer noch Zuhause.

Ich ging durch den kleinen Flur rüber zur Küche die verlassen war, schätze mal meine Mutter ist auf dem Markt. Mein Vater ist schon seit über 18 Jahren tot, von einem Titanen gefressen, selber Schuld. Genervt hob ich das Futter für unsere Hühner an und ging raus in unseren kleinen Garten.

Die Tür schloss ich damit die Hühner nicht ins Haus laufen würden. Langsam ging ich die Treppen hinab. Währenddessen schaute ich nach unten um mich auf die einzelnen Stufen zu konzentrieren. Ich war mehr als oft diese runtergefallen. Als ich wieder aufschaute erschreckte ich mich ziemlich da Levi vor mir stand.

„Was willst du hier? Musst du nicht wieder deinem Selbstmordtrupp nachrennen?", fragte ich abwesend und ging weiter.

„Musst du nicht langsam mal ausziehen?", stellte er mir als Gegenfrage.

„Musst du nicht mal mehr wachsen?", fauchte ich zurück und er schaute mich mit einem angsteinflössenden Blick an.

„Noch bin ich größer als du", gab er genervt zurück. „Aha, also was willst du? Warst du nicht auf irgend so einer Erkundung oder wie ihr das nennt?", fragte ich während ich den Hühnern die Körner zuwarf. „Ja, wir haben aber mal wieder mehr Leute verloren als was bewirkt." Ich ersparte mir meinen Kommentar und nickte nur.

„Wann hast du deine nächste Erkundung?" Er überlegte kurz und seufzte dann. „Nächste Woche wahrscheinlich." Wieder nickte ich nur und stellte den Korb ab. „Was willst du eigentlich mit deinem Leben anfangen?" Überrascht schaute ich ihn an.

„Nun ja, ich werde auf den Richtigen warten und mich dann wie eine Hausfrau verhalten, auch wenn ich von diesem Prinzip nicht wirklich überzeugt bin. Früher oder später werde ich eh den Titanen zum Opfer fallen. Wenn's dumm kommt vor dem ganzen", antwortete ich wahrheitsgemäß. „Wo liegt das Problem? Wie ich gehört hab bist du ja nicht gerade ungewollt."

Und wenn ich mich nicht irrte hörte ich einen kleinen Funken Eifersucht. „Vielleicht aber entweder sie sind pervers, langweilig, aufgeblasen oder zu energiegeladen." Er überlegte kurz und schaute mich an. „Und in welche Gruppe würdest du mich ordnen?", fragte er und schaute mich durchdringend an. Ich schluckte schwer und merkte wie mir die Röte in mein Gesicht kroch.

„Zu... einem Mensch der sein Leben aufs Spiel setzt?" Ich griff wieder nach meinem Korb und wartete auf seine Reaktion. „Du hast die Frage nicht beantwortet." „D/N?", erklang es von drinnen und ich war froh, denn es war meine Mutter welche mich aus dieser peinlichen Situation rettete.

„Komme!", rief ich und blickte zu Levi, „willst du reinkommen?" Er nickte und folgte mir. Drinnen angekommen schloss er die Tür hinter uns und ich stellte den Korb neben dieser ab. „Also was ist Mutter?", fragte ich und schaute auf, leider, wohlgemerkt. „Ach.. hallo Chris", begrüßte ich ihn demotiviert. Er gehörte zu den Langweilern  und aufgeblasenen Idioten.

„Ich hab ihn zufällig auf dem Markt getroffen und als er mich fragte ob du Zuhause wärst hab ich ihn mitgenommen. Aber ich hab ja nicht gewusst das Levi hier ist", sagte sie und lächelte ihn an. Ich schaute Chris an zum Thema das er jetzt gehen könnte.

Ich warf einen flüchtigen Blick zu Levi welcher ihn nicht gerade freudig anstarrte. „Naja, ähm ich kann ja-" Bevor er weiter reden konnte schnitt ich ihm jedoch das Wort ab, „niemals wiederkommen? Gute Idee."

Verdutzt schaute er mich an und aus meinem Augenwinkeln konnte ich Levi's Grinsen wahrnehmen.

Childhoodfriends {Levixreader}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt