>> Und ? <<
>>Was und ?<< kritisch betrachtet ich meine Frisur im Spiegel, während mein Laptop neben mir auf dem Bett stand. Einen Großteil des Bildschirms zierte der Kopf einer jungen Frau, die etwas zu nah den Blick in die Kamera suchte, wie ich fand. Ich hatte ihr versprochen, mich noch am selben Tag meiner Ankunft bei ihr zu melden. Per Videochat, aus dessen Mikrofon nun ein genervtes Stöhnen drang.>>Nichts Und! Erzähl!<< forderte sie mich voller Enthusiasmus auf. Sie wirkte aufgeregter als ich, und dabei war ich diejenige, die im Urlaub war.
>>Wie ist das Hotel? Warst du schon im Meer? Wie sieht dein Zimmer, nein warte deine Suite aus?<< sie korrigierte sich selbst, während sie mir noch tausend weitere Fragen stellte, die ich geduldig beantwortete.
>>Es ist traumhaft, wie auf den Bildern die ich dir geschickt habe, nur noch schöner. Und das Zimmer, also die Suit, korrigierte auch ich mich um auf die Frage meine Schwester näher einzugehen, ist der absolute Wahnsinn. Mein Bett ist riesig, genau wie alles andere hier. << Ich griff nach dem Laptop und wendete ihn so, dass die Kamera nun auch diesen Teil meines Zimmers filmte.
>>Wow, dass echt alles nur für dich?<<
>>Ja, alles meins, für die nächsten acht Tage<< antwortete ich freudestrahlend. Es fiel mir schwer zu glauben, dass eine Fremde Person mir all das hier finanzierte, nur aufgrund ein paar richtig beantworteter Fragen in einer Klatschzeitschrift, die ich zum Zeitvertreib, während der Wartezeit, vor meinem letzten Zahnarzttermin ausgefüllt hatte.
>>Aber wenn du dass schon beeindruckend findest, warte was ich dir jetzt noch zeige.<<
Mit dem Laptop in der Hand lief ich auf den Balkon hinaus und stellte das silberfarbene Gerät vorsichtig auf die Brüstung, sodass meine Schwester, trotz einer eher mangelhaften Verbindung, einen der schönsten Sonnenuntergänge mit ansehen konnte.>>Das ist...wunderschön<< hörte ich sie mit ehelicher Bewunderung sagen. Eine Bewunderung die ich nur all zu gut nachvollziehen konnte, vor allem wenn man es unverpixelt sah. Eine melancholische Stimmung überkam mich. Nur zu gern, würde ich diesen Moment mit meiner Schwester an meiner Seite teilen. Also der echten und nicht der aus dem Laptop.
>>Ich wünschte du wärst hier, dann könnest wir das gemeinsam genießen<< Ich seufzte. Egal wie verschieden wir auch waren, mein Verhältnis zu Megan war stets innig gewesen, auch wenn ich sie seit bereits acht Monaten nicht mehr gesehen hatte.
>>Ja das wäre wirklich schön, aber nicht umsonst nennt sich das Single Reise. Das schließt nunmal eine zweite Persn als Reisebegleiter aus. Und Außerdem gönne ich dir den Urlaub von Herzen, schließlich bist du ständig nur am Arbeiten. Du hast dir das voll und ganz verdient, wenn du mich fragst<<
Megans liebevolle Worte zauberten mir mein Lächeln zurück ins Gesicht. Das war schon immer eines der Dinge, die ich an meiner Schwester so schätze, die gerade mehrer hundert Kilometer entfernt in der Wüste, vor einem veralteten Computer saß und mir einen Luxusurlaub gönnte, den ich am liebsten auf sie überschrieben hatte. Zwar arbeitete meine kleine Schwester in keinem festen Job, dafür lebte sie aber das stressige und durchaus, an die Grenzen bringende, Leben einer Hausfrau und dreifachen Mutter. Verheiratet mit Stevie Prescott, einem in die Jahre gekommenen Handwerker, der die meiste Zeit in seinem Beruf auf Montage quer durch das Land unterwegs war, da seine Firma, seltene Teile für Alarmanlagen und spezielle Sicherheitssysteme herstellte und installierte. Sie führte praktisch das Leben, dass sich unsere alt konservativen Eltern, für uns beide gewünscht hätten, wäre da nicht mein unstillbarer Drang, die Welt zu erkunden und eine erfolgreiche Karriere zu haben. Ohne Mann und ohne Kinder...
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Die Milliardären Tochter
Teen FictionUnter tropischem Himmel trifft Cora auf die reizende Jezebel, ohne auch nur ahnen zu können, dass sie Jez nur wenige Wochen später wieder begegnet wird. Diesmal jedoch als ihre Schülerin, denn Jezebel ist niemand anderes, als die Tochter einer milli...