Wie reagierst du, wenn du statt der Stelle als Marketing Managerin lediglich die freie Stelle als persönliche Assistentin des arroganten Chefs bekommst?
Meriya Hazard ist zuerst geschockt, dann wütend. Was bildet sich dieser arrogante Italiener eige...
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Mist, Mist, Mist!
Warum hat dieser blöde Wecker nicht geklingelt? Ich bin mir sicher, dass ich ihn auf halb sieben gestellt habe. Ausgerechnet heute muss ich verschlafen. Heute, wo ich ein Vorstellungsgespräch bei OMEN Constructions habe. Dieser Tag sollte der Start in mein neues Leben sein und dieser verfluchte Wecker hat ihn schon so früh am Morgen ruiniert.
OMEN Constructions ist die Firma, die mein Bruder Evan gleich nach dem Studium mit seinen drei besten Freunden Owen Fisher, Noah Lawrence und Matteo Angelini gegründet hat. Trotz der Tatsache, dass ich Evans kleine Schwester bin, werde ich nicht bevorzugt behandelt. Wer hätte das gedacht? Ich bin überzeugt, dass Evan mich nicht zu einem gewöhnlichen Bewerbungsgespräch eingeladen hätte, immerhin kennt er mich gut genug, um zu wissen, wo meine Stärken und Schwächen liegen. Nein, Matteo hat auf dieses Prozedere bestanden. Dieser verflucht attraktive und ebenso arrogante Italiener, der auch getrost ein GQ-Model sein könnte und den sicher unzählige Frauen gern im Playgirl sehen würden. Er weiß genau, welchen Schlag er bei dem weiblichen Geschlecht hat und genießt sein Leben als Playboy. Wozu sich nur mit einer Frau begnügen, wenn man jede Woche – na gut, vielleicht nicht ganz so extrem – eine andere haben kann? Zugegeben, bisher habe ich es auch noch nicht geschafft, ihn wie Luft zu behandeln. Seine schokoladenbraunen Augen, diese vollen sinnlichen Lippen, die geradezu zum Küssen einladen, und dieser große athletische Körper, den ich nur zu gern ein mal splitterfasernackt sehen möchte, machen es einem auch verdammt schwer, ihm nicht wenigstens einen Blick zuzuwerfen.
Wie ein aufgeschrecktes Huhn verlasse ich das Bett und renne in das angrenzende Badezimmer, um mir schnell ein wenig Wasser ins Gesicht zu spritzen, denn zum Duschen fehlt mir die Zeit. Hastig trockne ich mich ab und bürste mein Haar, dass eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Vogelnest hat. Ein Blick in den Spiegel zeigt mir, dass ich alles andere als ausgeschlafen aussehe. Unter meinen Augen zeichnen sich dunkle Ringe ab und ich verfluche meine Unvernunft vom gestrigen Abend. Warum habe ich nur so eine Wein-Orgie mit den Mädels gefeiert? Die Strafe ist ein permanentes Pochen ganz hinten in meinem Kopf, welches mich daran erinnert, dass ich nicht so viel Rotwein vertrage. Ehe ich das Haus verlasse, sollte ich mir besser noch schnell eine Aspirin einwerfen.
Ausgerechnet heute, wo ich diesen eingebildeten Italiener beeindrucken muss, da kann ich mich nicht ordentlich herauszuputzen. Ein minimalistisches Make-Up ist alles, was ich in dem kurzen Zeitfenster zustande bringe.
Wahrscheinlich wird Matteo denken, dass ich die Sache nicht ernst nehme und auf die berühmt-berüchtigte Spritze Vitamin B setze, was natürlich nicht der Wahrheit entspricht. Mister Angelini und ich sind bisher noch nicht wirklich warm miteinander geworden – trotz all der Jahre, in denen er praktisch in unserem Haus ein und aus gegangen ist. Keine Ahnung, was ich ihm getan habe oder was er gegen mich hat. Vielleicht passt ihm meine Nase nicht oder womöglich erinnere ich ihn an eine Verflossene. Das alles sollte heute jedoch keine Rolle spielen und er muss seine Vorurteile oder Abneigung außen vorlassen. Bei diesem Gespräch zählt nur meine Qualifikation und die ist laut Aussage meines Bruders 1A.
