Leise surrte der in die Jahre gekommene Backofen vor sich hin. Aus ihm zog allmählich der köstliche Duft nach knuspriger Pizza durch die gesamte Wohnung. Nach kürzestem Weg, die Wohnung bestand nur aus zweieinhalb Zimmern, erreichte er auch schließlich die Nasen der beiden Bewohner. Diese sogen den herrlichsten Geruch, welchen ein Tiefkühlessen überhaupt verbreiten konnte, gierig ein und drehten die Köpfe in Richtung Küche.
"Drück mal auf Pause Alter. Ich glaub unser Futter ist endlich soweit." meinte der Brünette an seinen Mitbewohner gewandt, legte den PS Controller auf der Couch ab und stapfte zum Backofen. "Ey Kiba? Bring mir bitte auch nochmal ne Fanta mit! Dankeee!" rief nun der im Wohnzimmer verbliebene Naruto seinem besten Freund hinterher. Als Antwort bekam er lediglich das knallen der Kühlschranktür, welches ihm verriet, dass Kiba soeben eine neue Dose Fanta aus diesem entnommen hatte.
So war Kiba nun mal, die wortgewandte Höflichkeit in Person. Schon oft in seinem Leben war Narutos Freund dank dieser liebenswerten Eigenschaft bei anderen angeeckt. Sei es in der Schule gewesen, oder bei den Mädels, oder jetzt halt im Job. Schule war eh nie so Kibas Ding gewesen. Der Brünette war sehr praktisch veranlagt, weniger der Theoretiker. Was letztendlich dazu geführt hatte, dass sein Oberschulzeugnis nicht unbedingt die allerbesten Noten aufwies. Für einen guten Ausbildungsplatz reichten sie dennoch.
Es war schon immer klar gewesen das Kiba irgendetwas mit Tieren machen würde, waren die doch seine inoffizielle große Liebe und tatsächlich sicherte sich der Brünette mit etwas Glück eine Ausbildung zum Tierpfleger. Nach erfolgreichem Abschluss seiner Ausbildung wurde er sogar direkt vom Tierheim in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen. Der Job war gut und machte ihm auch riesig Spaß, nur verdiente man in dem Bereich nicht gerade das große Geld. Es reichte um die monatlichen Fixkosten zu decken und sich bei sparsamer Lebensweise ab und an etwas gönnen zu gönnen.
Jedoch brauchte Naruto beim Thema Geld das Maul auch nicht allzu weit aufzureißen. Sein aktuelles Gehalt belief sich auf kaum 3000 Yen mehr als das seines Mitbewohners. Der Blondschopf wusste damals nach der Schule nichts mit sich anzufangen. Er hatte keinen Traumberuf oder kein bestimmtes Ziel dass er innerhalb von fünf Jahren erreichen wollte. Er hatte bis dahin einfach in den Tag hinein gelebt und alles auf sich zukommen lassen. Bis heute hat sich daran nicht besonders viel geändert, bis auf die Tatsache, dass er sich über den Beruf keine Gedanken mehr machen musste. Diese Entscheidung hatte ihm sein Patenonkel abgenommen, Jirayia. Er besaß nämlich in der Innenstadt von Konoha einen eigenen kleinen Buchladen, dort hatte Naruto auch seine Ausbildung zum Buchhändler absolviert und war dann aus Bequemlichkeit einfach dort geblieben.
"Kannst du vielleicht mal den Tisch frei räumen?" Vollbeladen stand Kiba im Türrahmen und glotzte Naruto mit hochgezogener Augenbraue an. In beiden Händen trug er jeweils ein großes Pizzateller, unterm Kinn war die bestellte Dose Fanta eingeklemmt und aus seiner Hosentasche ragte der Hals einer frisch geöffneten Bierflasche. Eilig schob der Blondschopf leere Dosen, Flaschen und Chipstüten unachtsam an den Rand des Tisches und schaffte damit gerade genügend Platz um die Teller dort abzustellen. Sie mussten hier dringend mal wieder aufräumen. Wirklich dringend, nur nicht heute. Kiba beugte sich nach vorne, stellte einen Teller an seinem Platz ab und platzierte das anderes direkt vor Naruto. "Sooo, bitteschön! Einmal Fanta und dazu Geschmacksverirrung auf Pizzaboden."
"Das ist keine Geschmacksverirrung" protestierte der Blonde schmunzelnd, "Das ist eine Delikatesse!" Kopfschüttelnd erwiderte Kiba "Du hast doch mal absolut keine Ahnung was eine Delikatesse ist du Banause! Aber hey, ich bin positiv überrascht, dass du das Wort überhaupt kennst." fügte er grinsend hinzu. "Klappe Köter! Ich bin Buchhändler. Ich kenne viele Fachbegriffe! Einige zumindestens... Mehr als du auf jeden Fall!" schmollte der Uzumaki und biss sogleich ein gewaltiges Stück von seiner Hawaiipizza ab. Kibas Augen waren dem Stück Geschmacksverirrung in Narutos Hand bis zu dessen Mund gefolgt. Nun konnte er nur noch angewidert das Gesicht verziehen. "Bäh Alter! Ernsthaft Bäh! Wie kannst du dir so etwas widerliches nur reinstopfen?" "Mir schmeckts! Ich stehe eben nunmal auf süße Sachen." Unbeeindruckt zuckte der Blondschopf mit den Schultern und schob den nächsten Bissen Pizza sofort hinterher.
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Simply complicated
FanfictieGegensätze ziehen sich an. Oder vielleicht doch nicht? Seit er auf Sasuke Uchiha getroffen ist beschäftigt sich Naruto mit dieser Frage. Denn unterschiedlicher als sie, könnten zwei Personen gar nicht sein. Ob diese Unterschiede sie letztendlich au...