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Der Film nahm so seinen Lauf. Bei der ersten Hauserkundung im Film machte Vani große Augen, denn überall waren Leichenteile zu sehen. Als kurz danach eine Szene kam, wo ein Mensch zerstückelt wird, rutschte sie zu mir und klammerte sich in meinen Arm. „Wieso gucken wir das?“ sagte sie gequält und vergrub ihr Gesicht an meinem Oberarm. „So schlimm ist der doch gar nicht.“ Lachte ich. „Marco!“ jammerte sie. Ich kicherte, zog meinen Arm aus ihrem Griff und legte ihn um ihre Schulter. „Es ist nur ein Film!“ sagte ich leise. Wir sahen weiter den Film. Als es an der Tür klingelte, schrie sie los. Ok, ich war nah an einem Herzinfarkt! „Das ist nur die Pizza!“ lachte ich wieder und machte den Film auf Pause. Dann holte ich die Pizza. Ich wollte gerade wieder auf Play drücken, da zog sie den Schalter weg. „Wenn der Film läuft während wir essen, hast du die Pizza überall an Decke und Wänden kleben.“ Sagte sie ziemlich ernst. Ich hob abwehrend die Hände. Nach dem Essen, durfte ich den Film allerdings wieder laufen lassen. Ich glaube den Großteil des Films hat sie sich ihre Handflächen angesehen, die vor ihren Augen waren. „Der Film ist zu Ende.“ Sagte ich und sie nahm ihre Hände von den Augen. Sie atmete erleichtert aus und ich nahm die DVD aus dem Player. „Hier, das ist noch ein Horrorfilm, aber der ist laut Beschreibung lange nicht so schlimm.“ Ich zeigte ihr die DVD Hülle von Cabin of the Dead. „Das Bild sagt aber was anderes.“ Sagte sie mit zittriger Stimme. „Der ist aber nicht so schlimm.“ Sagte ich und setzte mich in ihre Sofaecke, worauf sie mich beleidigt ansah. Ich breitete die Arme aus und sofort rutschte sie zu mir als der Film begann. Auch dieser nahm seinen etwas blutigen und widerlichen Verlauf. „Du sagtest der ist nicht so schlimm!“ jammerte sie während sie ihr Gesicht in meiner Schulter vergrub. Ich schlang meine Arme um sie. Irgendwie fand ich es ja niedlich wie sie sich fürchtete und versteckte. Ab und zu sah sie zum Fernseher, dann aber sofort wieder weg.

„Ich werde nie wieder schlafen können!“ murmelte sie als ich den Film wieder ausmachte. Ich setzte mich wieder zu ihr. „Doch kannst du. Wir warten jetzt, bis du eingeschlafen bist.“ Sagte ich und zog sie wieder in meine Arme. Ein paar Minuten saßen wir so auf dem Sofa, als auf der Terrasse etwas raschelte. Sie zuckte und schrak hoch. „Sag jetzt bitte nicht, das waren die Zombies!“ sagte ich und sah sie ernst an. „Hatte ich nicht vor, aber wenn das was anderes war? Das tötet uns!“ Ihre Augen wurden immer größer. „Das waren doch nur Filme. Ist doch nichts Wahres dran, Zombies gibt es auch nicht und da draußen ist auch keiner der uns tötet.“ Sagte ich. Sie sah weiter nach draußen. Als ich sie an der Schulter berührte, zuckte sie zusammen und erschrak. „Erschreck … mich … nicht … so!“ sagte sie und schlug mir mehrmals auf die Brust. Ich griff ihre Handgelenke, damit sie aufhört mich zu schlagen. „Das ist deine Schuld dass ich jetzt nicht schlafen kann!“ jammerte sie. „Ich wusste doch nicht dass du so große Angst bekommst.“ Lachte ich. Sie sah mich grimmig an. Ihre Handgelenke hatte ich immer noch im Griff. Ich sah die ganze Zeit zu ihr. Keine Ahnung was es war, aber ich konnte meinen Blick nicht von ihr abwenden. Ich setzte mich auf. „Was?“ nuschelte sie grimmig. „Nichts.“ Ich schüttelte den Kopf, aber sah ihr weiter in die Augen. Auch sie sah mir in die Augen. Sie sah kurz auf meine Lippen und dann wieder in meine Augen. Langsam näherten sich unsere Gesichter. Nachdem sich schon unsere Nasenspitzen berührten ging alles ganz schnell und ich spürte ihre Lippen auf meinen.

In Love with my best Friend (Marco Reus) BEENDETWo Geschichten leben. Entdecke jetzt