„Du hast noch genau zwei Minuten." Ertönte Bones Stimme auf der anderen Seite der Badezimmertür und trieb mich zur Eile.
Vor wenigen Minuten hatte die Polizei meine Wohnung wieder frei gegeben. Dank meiner weisen Voraussicht, das Foto des Amuletts zu verbrennen, hatten sie keine Beweise gefunden. Kurz nach dem die Männer und Frauen verschwunden waren und Mister Friedmann sich ebenfalls verabschiedet hatte, stellte Bones mir ein zehn Minuten Limit, um alles Notwendige einzupacken. Wie sich herausstellte, hatte er zwar verstanden, dass Jona und ich seine Hilfe nicht wollten, aber er es nicht akzeptieren würde.
Bei seiner Ansage hatte sich sofort Widerstand in mir geregt. Doch mein Protest ersticke Bones bereits im Keim.
„Entweder du packst ein, was du magst, " meinte er, „oder ich werde deinen Kleiderschrank bestücken." Sein verschlagenes Grinsen reichte aus, damit ich schnell ein paar Klamotten aus dem Schrank zog und in meinen Koffer schmiss. Wer wusste schon, was er mir für Kleidung kaufen würde? Wahrscheinlich sehr waghalsige und aufreizende. Bei den Gedanken daran überlief mich ein kalter Schauer. Niemals würde ich so etwas tragen. Als ich schließlich glaubte, alles zu haben, verschwand ich ins Bad und ließ Bones im Sessel am Fenster zurück. Somit hatte ich endlich die Möglichkeit, mich nach einer Fluchtmöglichkeit umzusehen.
„Eine Minute." Rief er erneut und riss mich damit aus meinen Gedanken.
Verdammt, wie konnte ich jetzt nur vor mich hinträumen? Eilig beugte ich mich aus dem Fenster und schaute nach unten. Mist, zu hoch zum Springen. Auch keine Feuerleiter oder ein Abflussrohr und somit keine Fluchtmöglichkeiten. Verzweifelt sah ich mich weiter um. Es musste doch eine Möglichkeit geben. Irgendetwas, dass mir zur Flucht verhelfen konnte.
„Und was interessantes gefunden?"
Schuldbewusst fuhr ich herum und schaute auf in gelassene, blaugrüne Augen. „Ähm... wie... wie bist du hier reingekommen?"
„Darling, dein Schloss an der Badtür hält nicht mal den ungeschicktesten Spanner auf."
„Das ist immer noch kein Grund einfach reinzuplatzen. Ich hätte ja auch gerade Pinkeln können!"
„Hast du aber nicht. Und jetzt komm. Deine zehn Minuten sind um." Er fasste mich am Oberarm und dirigierte mich bestimmt nach draußen auf den kleinen Flur. Dabei ergriff er meine kleine Kosmetiktasche und stellte sie auf den Koffer, der bereits neben der Wohnungstür stand. Dann nahm er meine Jacke vom Hacken und legte diese sowie meine Handtasche noch oben auf den Stapel.
„Und was jetzt?" Fragte ich und streckte mein Kinn trotzig vor.
„Mein Auto steht unten."
„Na dann, tschüss." Versuchte ich ein letztes Mal aus der Sache raus zu kommen. Es war etwas unbeholfen, das konnte ich nicht leugnen.
Leise lachend öffnete Bones die Tür und schob mich hinaus. „Netter Versuch, Darling."
Trotz meiner in den Boden gestemmten Füße, hatte er keine Probleme mich durch den Flur zu schieben. In der einen Hand hatte er meine Sachen, mit der anderen führte er mich zum Treppenhaus.
Trotz meines stummen Protestes hatte Bones es viel zu schnell geschafft, uns beide zu seinem Auto zu bringen. Heute war es nicht der elegante, schnittiger Wagen von Freitag, sondern ein robuster weißer Transporter.
„Heute kein Chauffeur?" Konnte ich mir nicht verkneifen zu fragen. „Sag bloß, du kannst selbst fahren."
„Meine Leute haben besseres zu tun, als für dich Kutscher zu spielen." Er öffnete die Beifahrertür und hielt sie für mich auf. „Und daher musst du wohl oder übel mit mir vorliebnehmen. Also rein mit dir."
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Er will sie
Lãng mạnEr will sie? Als Pfand?! Liana ist entsetzt! Aber egal was sie tut, Bones lässt nicht locker. Er dringt in ihr Leben ein, stellt alles auf den Kopf und macht keine Anstalten, je wieder zu verschwinden. Stück für Stück kommt er Liana näher, überwind...