(48) Das hässliche Gesicht der Wirklichkeit

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Eleonora

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Eleonora

Der Zugang des Unterschlupfes „der Bruderschaft", wie Aiden sie nannte, lag direkt vor uns.

Ein Tor, speerangelweit geöffnet und mächtig. Massiv und aus Stein.
Dieses musste augenscheinlich der Eingang eines Verlieses sein. Dennoch war es ein weitaus schönerer Anblick, im Hinblick auf den düsteren Tunnel und dessen schlangenhaften Bewohner.

Trotzdem geriet mein Atem unausweichlich ins Stocken, als wir das Tor passierten und das Innere betraten.
Das hier war also die Zuflucht der „schwarzen Bruderschaft". Kaum konnte ich es fassen.

Der Unterweltler in Schlangenform und Isabella Underwood hatten mich überzeugt und an grauenvoll dunkle Räume, umgeben von dicken Metallstäben glauben lassen. An rasselnden Ketten und Fesseln hatte ich gedacht.
Doch entgegen meiner bösen Erwartungen empfing uns hier eine majestätische Einrichtung.
Ein zwar dunkles, jedoch wohlhabendes Mobiliar, welches wohl auch einem Adelshauses gerecht werden würde. Aber zumindest war es ein Innen-Inventar, wie man es kannte. Mithin war es wie als würde man in eine Blase düsterer Atmosphäre tauchen.

Palastartig flossen zwei Treppen in tintenartigen Kurven rechts und links von uns in ihre Höhen, welche in Mitte der nächsten Ebene wieder zusammenfanden. Der Anblick des wundervoll verarbeiteten Dunkel-Marmors unseres Wegs und den der vielen Portraits zu unseren Seiten ließ mich geräuschvoll aufschlucken.

Doch Aiden schien nicht großartig davon beeindruckt. So gefasst mochte wohl jeder sein, der jeden Tag entlang dieser majestätischen Treppe ging und solche Räumlichkeiten sein zu Hause nannte. Halt, - Es war doch sein zu Hause, oder?

Plötzlich fiel mir auf, dass er diese bereits von mir gestellte Frage zuvor gar nicht beantwortet hatte.

Mit kalter Miene ging Aiden weiterhin voran und führte mich durch die Mitte der Aufgänge. Sie mündete in einen nahezu gigantischen Saal, welcher aufgrund der Größe nur eine Empfangshalle sein konnte.

Zu beiden Seiten reihten sich mehrere Säulen auf, welche die Decke, die ewig weit weg zu sein schien, stemmten. Über uns küssten sich hohe Gewölbebögen ähnlich dem Innenleben einer Kathedrale und von ihnen herab hingen mächtige Kronleuchter. Die Kerzen der Beleuchtung ließ das Strahlen dessen geschätzter tausend glitzernden Steine aufleuchten. Dort teilte sich wiederum das Licht und verwandelte den dunklen Saal in einen doch Helleren.
Es reflektierte an allen Wänden wieder.

Ein dunkler Ort voller Sternenlicht, säuselte eine Stimme in mir.

Wir liefen auf dem marmorierten Boden, bis wir auf dessen Mitte, einem hineingestanzten Halbmond zum Stehen fanden.

Weiterhin dem Inneren zu gewandt erblickte ich nun mehrere Marmorstatuen in Form von Engeln, welche ihre Hände liebevoll ineinander falteten. Sie wirkten anmutig und standen im kompletten Kontrast zur sonstigen etwas düsteren Atmosphäre. Besänftigend und freundlich hüllten sie den hohlen Innenraum und erzählten die Geschichte des Lichts, welches in jeder Düsternis ihren Platz fand.

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