(10) Casanovas stehen auf Leichen

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Eleonora

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Eleonora

»Heal the world, make it a better place,« zitierte Rys den verstorbenen King of Pop. »Wie heldenhaft von dir.«

Abgesehen davon, dass ich die Liebe zu Michael Jackson mit den Jahren abgelegt hatte, kam uns trotzdem Hin und Wieder ein treffender Songtitel über die Lippen. Mittlerweile schien dies wohl Teil unseres Humors geworden zu sein.

Den Schock konnte es mir allerdings nicht von der Haut fegen. Doch ich verbarg ihn hinter gespielter Mimik.

Vorhin. Da war ein weiteres Hirngespinst gewesen. Ein weiterer beängstigender Punkt auf einer viel zu langen Liste.

Mein Verstand brachte mich noch um. Nicht schnell genug hatten mich meine Beine fort tragen können. Fort von diesem Schauspiel.

Schwarz verfärbte Augäpfel durchdrangen erneut meine Gedanken, doch ich schüttelte sie ab.
»Quatsch, die anderen Studenten haben einfach keinerlei Respekt einem älteren Herren gegenüber. Schade drum',« und ich glaubte mir selbst nicht ein einziges Wort.

Was zum Teufel hatte ich da nur gesehen?!

𖥸

Nur wenige Schritte vorwärts erstreckte er sich. Zu unseren beiden Seiten zeigte sich der große marmorierte Eingangsbereich des Greenville Colleges.
Die graue Innenfassade beherbergte wenige Bilder der naheliegenden Landschaften im Umkreis. Greenville bot nämlich jede Menge Fläche großen grünen Raumes und Hügellandschaften.
Auch Zertifikate, erbracht aus Bestleistungen einiger hochbegabter Studenten, bekamen an den Wänden ihren erwünschten Platz. Dazwischen ein Abbild eines alten Bestschülers aus 1974.

»Vincent Dean Stanford«, las ich laut die Porträt-Unterschrift.

Ein Bilderbuch-Foto, oder eher ein Bilderbuch-Typ? - Wäre da nicht diese fette Narbe gewesen, welche sich quer durch sein Gesicht zog. Noch dazu machte der Abgelichtete einen strengen Eindruck, vor allem in dem er einen Seitenscheitel und buschige Augenbrauen pflegte.

Puh. Calm down, Süßer und ess'n Snickers!

Das Innenmobiliar blieb hier ansonsten recht bescheiden und ließ damit die Halle weiterhin geräumig wirken.
Eine Reihe eingesessener Couches und dazugehörigen Beistelltischen, waren aufgestellt und direkt am Fuße der Halle standen ein paar Klapptische -und Stühle vor dem Kiosk, welcher uns unser "Überlebenselexier" (Kaffee) zur Verfügung stellte.

Studenten liefen hier ein und aus, wie ein wandelnder Strom, geradewegs an uns vorbei und auch entgegen.
Mit einem kurzen Blick in die gestressten Gesichter der hereineilenden Studenten, konnte man die Übereifrigkeit lesen, welche mit dem Willen kämpften, ja pünktlich zu ihrer Vorlesung zu erscheinen.

»Ich brauche definitiv noch einen Kaffee. Hast du vielleicht Lust-,« ich unterbrach mich inmitten meiner Einladung und folgte dem abgewandten Blick meines Freundes.

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