(11) Stechendes Violett

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Eleonora

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Eleonora

In Windeseile zogen zwei weitere Häuserblöcke an mir vorbei, denn vor wenigen Minuten hatte sich mein bester Freund mit Frankenstein's Braut höchstpersönlich aus dem Staub gemacht, um ihr den Boden, auf welchem wir „studierten", zu zeigen.

Womöglich auch vieeel mehr, witzelte mein inneres Ich beim Abspielen eines perversen Kopfkinos.

Casanova-Riley.
Namen von mindestens ein Dutzend Verehrerinnen zur High-School-Zeit würde ich zusammenbekommen. Nie hatte er sich um sie geschert. Zumindest nie mehr als für eine Nacht.

Hier und da hatte ich schon mit ansehen können, wie Mädels sich nachts oder gar morgens die Türklinke in die Hand gaben. Rys hantierte nämlich leichthändig mit ihnen und schlug sie um sich, wie hohle Ping-Pong-Bälle.
Doch er machte nie ein Geheimnis daraus. Er ging immer ehrlich mit ihnen um.
Das war wohl einer der vielen Gründe, weswegen ich mich in der Sache „Casanova-Riley" immer hatte sicher fühlen lassen.

Doch diese Victoria Blake war der offensichtliche Fehler in Rys eintöniger Matrix.

Automatisch ploppte vor meinem geistigen Auge sein Astralbody auf. Ich musste aufhören, daran zu denken, an Rys Körper und an die... „Erlebnisse", (auf die ich zwar nur ungerne verzichten würde.) Doch da gab es Wichtigeres. Wir kannten uns schon so lange und hatten so viel zusammen durchgemacht.

Doch ich wagte daran zu glauben, dass Victoria  nachts heimlich an ihm knabberte. Und das wortwörtlich. Ich hatte nicht etwas gegen Frauen, sondern gegen Leichen. Und vor allem gegen solche, die meinen besten Freund verführten!

Damit „packte" Victoria Blake mich und ließ mich nicht mehr los.

Wie konnte es sein, dass ich von ihr träumte und dass jede Nacht?!

Mir erschien das Bild einer blonden leblosen Frau im Sessel, dessen Gesicht unmenschlich aufgerissen und der Blick vom Tode nahezu zerfressen war. Konnte ich Rys davon erzählen?

Vielleicht wollte er sie ja wirklich kennenlernen. Vielleicht wurde daraus ja diesmal etwas Ernstes?

Kopfschüttelnd blickte ich nach vorn.
- Auf keinen Fall.

Ich versuchte die unangenehmen Gedanken abzuschütteln. Mein ganzer Körper schrie nach einer Ablenkung. Dies bedeutete: Alles in mir verzerrte sich nach einer Folge „Pretty Little Liars" und einem übergroßen Becher Ben & Jerrys.

Da war nur noch das „Frenzies", an dem ich vorbei musste und dann durch den Stadtpark. Weitere, ungefähre zehn Blöcke weiter, würde ich an dem Gasthaus ankommen, in welchem Rys und ich jeweils zwei Zimmer in der ersten Etage quartierten.

𖥸

Am Stadtpark angekommen richtete ich eine kurze Verschnaufpause ein, denn es war dort viel zu schön, um einfach hindurch zu rasen.

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