Kapitel 17

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Erzähler Sicht

Wie versteinert blieb sie stehen und schaute nach Vorne ins Nichts. Was sollte sie antworten ? Sollte sie die Wahrheit sagen oder etwas erfinden ? Auch Juvia hielt inne, jedoch war ihr Blick zu Boden gerichtet. Nach all der Zeit konnten sie immernoch nicht darüber sprechen, aber warum ? Haben sie nicht alles hinter sich gelassen ? Haben sie nicht alles vergessen, was war ? Also warum tat es immernoch weh ? Warum verletzte es sie daran zu denken ? Konnten sie die zwei Jungs, die ihnen das Herz gebrochen hatten, noch immer nicht loslassen ? All diese Gedanken schwirrten in Lucys Kopf, was sie total verwirrte.

Wieso sollte sie noch Gefühle für Natsu haben ? Er hatte sie zutiefst verletzt und gedemütigt. Natürlich war Hass das einzige, was sie für ihn empfinden sollte, doch manchmal vermisste sie die alten Zeiten. Die Frage von Sting hatte erneut all die Emotionen aufgewirbelt, die sie versucht hatte durch das Training zu verdrängen. Bei Juvia löste sie eine ähnliche Reaktion aus. Ihre Liebe zu Gray hatte sie blind und naiv gemacht und es war ihr unglaublich peinlich, dass sie dies nicht erkannt hatte. Doch manchmal hatte sie diese Liebe erfüllt und unglaublich glücklich gemacht. Ein Grund sie nicht aufzugeben. Leider zerplatzte ihre Illusion als sie endlich Grays Gedanken über sie hörte. Daraufhin war sie so verunsichert, dass sie sich geändert hatte. Ruhiger und nicht so nervig.

Für kurze Zeit blieb es still und der blonde Junge wollte schon seine Frage zurück ziehen, doch mit wieder gefundenem Mut erwiderte Lucy : „ Wir haben die Gilde vor wenigen Monaten verlassen." Dass die Dragonslayer überrascht waren, war eine Untertreibung. Beide standen mit geöffnetem Mund da, versuchend die richtigen Worte zu finden. „ WAS ?", riefen sie gleichzeitig und schauten die Mädchen mit geweiteten Augen an. Rogue, der sich schnell von seinem Schock erhollte, fragte darauf vorsichtig : „ Warum habt ihr Fairy Tail verlassen, wenn ich fragen darf ?" Aufmerksam wie er war, hatte er gleich bemerkt, dass etwas nicht stimmte und er war sich auch fast sicher, dass es etwas mit Natsu und Gray zu tun hatte. Nun fühlte er sich dumm, dass ihm das fehlende Zeichen nicht eher aufgefallen war.

Die Wassermagierin, die bis jetzt noch nichts gesagt hatte, spielte voller Scham mit ihren Händen. Bisher hatte noch niemand nach ihrer Geschichte gefragt, doch nun dachte sie, dass das Verlassen der Gilde überstürzt und nicht gerechtfertigt war. Ein paar gemeine Worte hatten sie so zum Verzweifeln gebracht ? Erbärmlich. Noch schlimmer fand sie, dass Gray recht mit dem hatte, was er gesagt hatte und sie hatte Angst, dass Rogue und Sting dem zustimmten. Sie schämte sich so sehr für ihr vergangenes Verhalten und wünschte sich nichts mehr als, dass alle sie vergessen würden.  Während ihres Trainings konnte sie all dies aus ihrem Kopf verbannen, aber jetzt ?

„ Ich war zu nervig und anhänglich", brachte Juvia zitternd hervor. Was war denn jetzt los ? Sie schien von ihren Gedanken verschlungen zu werden. Keine anderen Geräusche drangen mehr an ihre Ohren, als sich Grays Worte immer wieder in ihrem Kopf wiederholten. Normalerweise passierte ihr sowas in ihren Träumen, doch am heutigen Tag war alles anders. Es war so laut ! Warum konnte es nicht endlich aufhören ? Warum haben seine Worte immernoch so eine große Wirkung ? Mit einem Male verstummte alles. Was war denn jetzt los ?

Eine Hand auf ihrer Schulter, die sie leicht gerüttelt hatte, weckte sie aus ihrem Alptraum. Mit großen Augen schaute die Wassermagierin zu, wie der Junge ihre frischen Tränen behutsam mit dem Daumen wegwischte. Rogue wirkte genauso überrascht von seiner Aktion wie Juvia, doch anstatt sich peinlich berührt wegzudrehen, fragte er : „ Geht es wieder ?" Darauf konnte sie noch nichts erwidern, also nickte sie nur. Wie peinlich vor Leuten zu Weinen ! Als könnte er Gedanken lesen, erklärte Rogue : „ Das muss dir nicht peinlich sein. Jeder hat mal einen schlechten Tag, also mach dir keine Sorgen." Er war nicht wirklich gut darin Leute zu trösten, doch Juvia reichte dies, um sich zu beruhigen.

Lucy hingegen war sprachlos. Sie wusste zwar, dass sich ihre Freundin für vieles die Schuld gab und sich für ihre vergangenen Taten schämte, doch sie hatte noch nie solch eine Attacke gesehen. Nun fühlte sie sich schuldig, da sie das Leiden ihrer Freundin nicht bemerkt hatte. Wie konnte sie nicht sehen, dass sie all die Zeit von etwas gequält wurde und, dass sie versucht hatte, eine Fassade der Unerschütterlichkeit aufrechtzuerhalten. Später würde sie ihre Freundin darauf ansprechen. „ Was Juvia sagen wollte war, dass Gray sie so bezeichnet hatte, aber das absolut nicht stimmt", fügte sie mit einem aufmunternden Lächeln hinzu, „ Natsu und der andere Idiot haben sich vor den anderen Mitgliedern über uns lustig gemacht und viele haben ihnen zugestimmt. Also sind wir gegangen." Bei ihr klang es so, als wäre es keine große Sache und ihre Gestik untermalte dies weiter, doch beide Jungs wussten, dass das nur gespielt war.

Ihre Augen verfinsterten sich, doch ihre Mimik blieb unveränderlich. „ Als Schwächling hätte ich sowieso nicht dazu gehört." Stürmisch wurde die Blondine von hinten umarmt, was ihr für einen Moment Trost spendete. „ Es tut mir leid, Blondie. Ich hätte das nicht fragen sollen", hörte sie Stings Stimme neben ihrem Ohr, „ Natsu ist ein Bastard, der keine Ahnung hat von was er redet. Du hast mir gerade bewiesen, wie stark du bist." Es war seltsam so etwas von dem Dragonslayer zu hören, doch es verstärkte ihren Drang Natsu ihre Stärke zu zeigen. Trotzdem war es ihr unangenehm mit Sting über ihre Gefühle zu reden, also löste sie sich von ihm und wechselte das Thema : „ Wir sollten jetzt langsam weiter."

Zwanzig Minuten später, hatten sie das Haus des Hundebesitzers gefunden. Es lag etwas versteckt im Wald, abseits von der nun zerstörten Stadt. Der Garten erstreckte sich über ein riesiges Gelände und man sah mehrere Gehege voller verschiedener Tiere, ähnlich wie in einem Zoo. Kaum hatte Rogue die Klingel betätigt, schon rannte ein kleiner schwarzhaariger Mann heraus und umarmte den Hund. „ Keru, Besu ! Da seid ihr ja wieder." Jeder Kopf hatte einen Namen ? „ Vielen Dank, dass ihr sie unversehrt zurück gebracht habt. Hier ist eure Belohnung", wandte der Mann sich an die vier und gab ihnen einen großen Sack voller Geld. Ihre Freude verbergend, bedankte sich Juvia bei dem Mann und erkundigte sich gleich nach der Art des Tieres. „ Das ist ein zweiköpfiger Höllenhund. Eine Rarität", erläutert der Mann, der sogleich seinen Hund mit ins Haus nahm und sich rasch verabschiedete.

„ So viel Geld", stammelte Sting, als er seinen Kopf in den Sack steckte, „ das ist sogar mehr als auf der Jobbeschreibung." Schnell nahm Rogue ihm das Geld ab, da es sicherer bei ihm war, und übergab den Mädchen ihren Anteil. „ Danke für eure Hilfe mit dem Vieh. Ich muss zugeben es war ganz angenehm mit euch zu arbeiten", begann der Schwarzhaarige mit seiner Verabschiedung, auch wenn es ihm schwer fiel. „ Ja, es war wirklich lustig mit euch", erwiderte Lucy mit einem enttäuschten Lächeln. Schade, dass es jetzt vorbei war. „ Was habt ihr jetzt eigentlich vor ?", mischte sich Sting ein, der die beiden neugierig musterte. „ Wir sind auf der Suche nach einer Gilde", erklärte Juvia knapp, doch diese Antwort reichte aus, um Sting zum Strahlen zu bringen: „ Warum tretet ihr nicht einfach Sabertooth bei ?"

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Yayy ein neues Kapitel, endlich xD tut mir leid, wenn es wenig Sinn ergibt, aber meine Konzentration ist momentan für die Tonne. Kritik und Tipps könnt ihr gerne in die Kommentare schreiben. Ich freue mich darüber.

Wie denkt ihr geht es weiter ?

Und habt ihr auch Ferien ?

Und wie gehts euch denn ?

Wie dem auch sei, viel Spaß beim Lesen ^^

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 18, 2021 ⏰

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