Kapitel 14

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2 Monate später

Erzähler Sicht

Die Sonne spiegelte sich im blauen Wasser des Sees und pries einen heißen, dennoch schönen Tag an. Eigentlich wäre es viel zu warm, um sich auch nur ein kleines bisschen zu bewegen, doch das hielt eine gewisse Blondine nicht davon ab, ihre Nahkampf Fähigkeiten immer weiter zu verbessern. Drei ihrer Stellargeister, darunter Loki, Virgo und Cancer, griffen sie zur selben Zeit aus unterschiedlichen Richtungen an, jedoch wich sie jeder Attacke geschickt aus. Nach Luft schnappend blickte sie auf ihre am Boden liegenden Freunde herab und half ihnen auf. „ Du wirst immer besser", lobte sie der stolz grinsende Anführer, beteuerte aber immer wieder, dass er sie hatte gewinnen lassen. Wer's glaubt.

Allein, dass sie es bereits schaffte mehrere Geister gleichzeitig zu beschwören und die Tore für längere Zeit offen halten konnte, war schon beeindruckend, jedoch hatte sie sich auch eine neue Technik beigebracht. Star Dress, was ihr erlaubt die Magie ihrer Geister aufzunehmen und nach Belieben einzusetzen. Natürlich würde dies vorerst ein Geheimnis bleiben und als Ass fungieren. „ Natsu wird noch sein blaues Wunder erleben", grummelte sie vor sich hin und ballte die Fäuste. Ihre Kampfpartner tauschten Blicke aus, doch sagten nichts dazu. Stattdessen verschwanden sie, um Lucy eine Pause zu gönnen. Sie war schon den ganzen Morgen am Trainieren.

Erschöpft schnappte sie sich ihre Trinkflasche und warf sich ins Grass. Erst jetzt bemerkte sie, wie müde sie eigentlich war und dass sie kaum noch Magie übrig hatte. Sie sollte sich nicht so überanstrengen, besonders da sie genau wusste, was passieren könnte. Ihr Blick glitt langsam zum See, über dem sich große Kugel aus Wasser kreisförmig bewegten. Fast die Hälfte seines Volumens wurde von Juvia, die sich in der Mitte der riesigen Tropfen befand, in der Luft gehalten. Regelmäßig veränderte sie deren Formen in Quadrate oder ähnliches und regulierte gekonnt ihre Temperatur. Während von einem neu gebildeten Rechteck Dampf ausströmte, wurden in einem anderen kleine Eiskristalle sichtbar. Die Blondine beobachtete dieses Geschehen mit einem besorgten Ausdruck und überlegte, ob sie ihre Freundin unterbrechen sollte.

Zum Glück wurde ihr diese Entscheidung abgenommen als Juvia mit Hilfe einer kleinen Welle zurück an Land kam, nicht ohne das Wasser zurück in den See zu gießen. Wenige Schweißperlen liefen über ihre Stirn und ihre Wangen brannten rot. Auch sie griff nach ihrer Wasserflasche und trank einen großen Schluck, ehe sie sich zu Lucy setzte. „ Juvia", fing sie an, doch stoppte sich. War sie wirklich in der Position ihr zusagen, dass sie es ruhiger angehen soll ? Die angesprochene hebte abwartend eine Augenbraue. „ Bitte sei vorsichtig. Ich möchte nicht, dass dir nochmal etwas passiert", murmelte sie bitter. Erinnerungen an diesen Tag verfolgten sie immernoch.

Juvia fühlte sich schlecht, dass sie ihrer Freundin erneut Sorgen bereitet hatte. Eigentlich hatte sie ihr versprochen, mit ihrem Training nicht zu übertreiben, doch ihr Bestreben nach Stärke hielt sie immer mehr davon ab, dieses einzuhalten. „ Tut mir leid, ich werde für heute Schluss machen", garantierte die Wassermagierin, „ wie wäre es, wenn wir heute zusammen auf den Markt gehen. Wir waren ewig nicht mehr dort." Mit einem zufriedenen Lächeln stimmte Lucy ihrem Vorschlag zu und war auch ein wenig aufgeregt. Die letzten Monate hatten sie nur im Wald verbracht und mussten daher von allem dort leben. „ Ich würde mir so gerne neue Kleidung kaufen und endlich wieder etwas anderes als Beeren essen", schwärmte die Blondine, doch ihre Stimmung kippte schnell, als ihr in den Sinn kam, dass sie kein Geld mehr besaßen.

Die Wassermagierin hatte dies soweit es ging verdrängt, doch durch den enttäuschten Ausdruck in Lucys Gesicht, kamen ihre Schuldgefühle wieder hoch. Ihre Freundin bemerkte dies und fügte schnell hinzu : „ aber ein Spaziergang durch die Stadt würde mir auch schon reichen." Ihr Versuch die Blauhaarige aufzumuntern missglückte, also legte sie eine Hand auf ihre Schulter. „ Ich hoffe du weißt, dass ich dir niemals die Schuld für unsere Situation geben würde und ich einfach nur froh bin, dass es dir gut geht", erklärte sie ihr ernst, „ außerdem ist Geld oder Kleidung nicht wichtiger als du. Wir werden einfach demnächst einer Gilde beitreten und ganz viele Aufträge machen."

Das war genau das, was Juvia hören musste. Auch wenn Lucy ihr schon öfter gesagt hatte , dass sie sich nicht schuldig fühlen musste, ging es ihr nie in den Kopf. Bis jetzt. Stürmisch umarmte sie ihre beste Freundin und ließ ihre aufgestockten Gefühle endlich raus. Die ganze Zeit hatte sie sich so auf das Training versteift, dass sie ihre Emotionen in sich eingeschlossen hatte. Die Sache mit Gray ging ihr sehr nahe, doch das Training war eine Ablenkung. Es ging ihr besser. Warum sollte sie aufhören? Immer stärker wollte sie werden und zahlte am Schluss den Preis dafür. Eine schwere Krankheit befiel sie, als sie ihre ganze Magie verbraucht hatte.

Ihr Hass auf Gray trieb sie jedoch immer weiter. Sie veränderte ihre Art zu sprechen und wirkte auf Außenstehende nicht mehr so herzlich wie früher. Als sie sich beruhigte, bedankte sie sich bei ihrer Freundin und merkte endlich, was ihr das viele Training angetan hatte. „ Ich möchte hier nicht mehr bleiben", sagte sie plötzlich und überraschte Lucy so sehr, dass sie für eine Weile sprachlos dastand. Dem blauhaarigen Mädchen war aufgefallen, wie sehr ihre Freundin den Kontakt zur anderen Menschen vermisste, aber auch wie ihre Wut sie im Kampf fast verschluckt.

„ Ich verstehe", kam es dann von Lucy, die nun einen Entschluss gefasst hatte, „ suchen wir uns doch jetzt schon eine neue Gilde und fokussieren uns erstmal aufs Geld verdienen." „ Das klingt viel besser, als einen weiteren Monat ohne ein richtiges Bett zu verbringen", stimmte Juvia lachend zu. Bevor sie ihr Lager aufräumten, nahmen sie ein Bad im See und zogen sich frische Kleidung an. Zusammen mit Virgo hatten sie schnell all ihre Sachen gepackt und sahen ein letztes Mal auf den Ort zurück, an dem sie so viele Erinnerungen zu zweit gesammelt hatten. Mit neu gefassten Mut machten sie sich auf den Weg in die Stadt, in der sie sehr bald auf bekannte Gesichter treffen würden.

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Oh je, wer hätte gedacht, dass ich diese Geschichte jemals weiter schreiben würde ? Es ist schon fast zwei Jahre her, aber vielleicht liest es ja noch jemand.

Mir ist auch aufgefallen, dass das meiste sehr schlecht geschrieben ist und ich überlege ob ich es überarbeiten soll.

Naja, egal. Ich hoffe das Kapitel war in Ordnung und joa wie gehts euch denn so ?

Danke fürs Lesen ^^

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