21|Dickschädelblues (2)

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Doppelupdate, weil mir das Kapitel mal wieder ausgeartet ist 😅

Da es mitten am Tag war, gab es vor unserem Wohnhaus einige freie Parklücken, sodass Zayn fast direkt davor halten konnte und den Motor abstellte.

"Hast du einen Schlüssel?", fragte er mich.

Stumm schüttelte ich den Kopf, ehe ich mich mehrere Sekunden später doch zu einer Antwort durchringen konnte. "Nein, hab ich nicht. Aber Liam ist heute den ganzen Tag Zuhause und kann mir aufmachen."

"Gut", sagte Zayn, dann nickte er in Richtung Haus. "Wollen wir?"

Ich glotzte ihn an. Was? Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass er mich einfach nur vor meiner Haustür absetzen würde, aber dass er jetzt scheinbar auch noch mit nach oben kommen wollte...?

Seltsamerweise hatte aber nicht einmal ich ein Problem damit, es kam mir nur so unendlich skurril vor, dass er es selbst vorgeschlagen hatte. Seit wann war Zayn so... zugänglich? Und das auch noch mir gegenüber, dem er wohl am allerwenigsten diese ganze Freundlichkeit schuldete.

Okay", war aber alles, was ich murmelte, bevor ich ausstieg und meinen Rucksack aufsetzte, während er um das Auto herum kam und es absperrte. Zayn folgte mir ruhig, als ich ihm voran die paar Meter zum Hauseingang ging, wo ich stehen blieb und neben dem improvisierten Klingelschild mit dem handgeschriebenen Beales, Payne, Horan auf die Türklingel drückte: einmal lang, zweimal kurz, einmal lang - Liam würde wissen, dass es einer seiner Mitbewohner war, der unten vor der Tür stand. So musste er einfach nur den Türsummer drücken und oben die Wohnungstür öffnen und musste auch an gewöhnlichen Tagen keine drei Stockwerke nach unten rennen, nur um dort ein Paket für die Nachbarn anzunehmen oder den Zeugen Jehovas in die Arme zu laufen. Es war vielleicht nicht unbedingt die sicherste Art, die Wohnung nur auf ein Klingelzeichen so zu offerieren, aber wohl die bequemste und bisher hatte es noch niemand ausgenutzt, um uns auszurauben, von daher...

Wenige Sekunden später gab mein bester Freund von oben auch schon die Tür frei und ich drückte sie mit der Schulter auf, um mich und Zayn ins Treppenhaus zu lassen. Ich räusperte mich nervös, als er seinen Blick über die Kellertür, die abblätternde gelbe Farbe an den Wänden und das schwarze Brett wandern ließ, und musste aus irgendeinem völlig unpassenden Grund plötzlich auch noch an mein One-night-stand von vor über zwei Wochen denken, mit dem ich hackedicht ebendiesen Hausflur nach oben gestolpert war.

Schnell schob ich die (bruchstückhaften) Gedanken an diese Nacht ganz weit nach hinten in meinen Kopf und deutete meiner heutigen Begleitung mit einem Kopfnicken an, dass er mir folgen sollte, bevor ich vor ihm die Treppen in den dritten Stock aufstieg.

Ehrlich gesagt hatte ich keinen blassen Schimmer, warum ich geglaubt (eher gehofft) hatte, Zayn würde mich bis zur Wohnungstür begleiten und dann direkt wieder abhauen, aber ich musste mich sehr zwingen, nicht wieder rückwärts die Stufen runter und damit volle Kanne in ihn rein zu rennen, als ich den letzten Treppenabsatz erklomm und meinen besten Freund mit gerunzelter Stirn im Türrahmen stehen sah, der ohne Zweifel Fragen stellen würde.

"Niall?", bestätigte Liam auch gleich meine Annahme. "Warum bist du schon- uhm... äh... hier...?" Sein Blick war hinter mich gefallen, wo Zayn nun die letzte Treppenstufe nahm und dann neben mir stehen blieb.

"Ähm. Hi? Was... ähm...?" Unser Gegenüber sah von einem zum anderen, die Verwirrung stand ihm ins Gesicht geschrieben.

Ich seufzte. "Hi, Liam."

Zayn räusperte sich leise und hob eine Hand. "Hey", meinte er unsicher.

Mein bester Freund nickte ihm abwesend zu, schaute dann wieder zu mir und zog fragend eine Augenbraue hoch.

I hate you, I love you || Ziall AU (side Larry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt