Kenma PoV
„Kenma, Schatz? Wie schön, dass du anrufst!", rief meine Mutter durch das Telefon. Ich hatte mich in mein Zimmer zurück gezogen und saß auf meinem Bett, während ich abwesend über die Decke strich. „Hallo Mutter...", fing ich an doch geriet dann ins Stocken. Eine kurze Stille entstand und ich zupfte nervös an der Bettwäsche herum. „Was ist los Schatz, ist etwas passiert?", fragte meine Mutter leise und ich hörte, wie sie eine Tür hinter sich schloss.Ich atmete tief durch, merkte jedoch beim Ausatmen, wie mein Herz klopfte und sich ein Kloß in meinem Hals bildete. Ich kämpfte meinen Tränen zurück, die sich gerade jetzt den Weg nach oben bahnten und atmete nochmal flatternd ein und aus. „Mama... ich... muss euch etwas sagen...", setzte ich an. Ich wusste gar nicht wie ich anfangen sollte. Dann sprach meine Mutter wieder: „Was auch immer passiert ist, Kenma, wir stehen immer hinter dir, ich hoffe das weißt du!" Ich nickte, merkte dann, dass sie mich ja nicht sehen konnte und antwortete: „Ja."
Dann war es jetzt wohl soweit.„Ich... es gibt da jemanden...", setzte ich an und krallte mich an das Handy. Ich hörte meine Mutter schmunzeln. „Das konnte ich mir schon fast denken mein Schatz, du hast ja ganz schön heftig reagiert... magst du mir von ihr erzählen?", sagte sie. Ich schluckte und versuchte es kurz und schmerzlos hinter mich zu bringen: „Es ist keine ‚sie'... es ist...", ich atmete noch einmal tief durch, „Kuroo." Stille. Eine Stille, die entweder unendlich lang oder nur wenige Sekunden andauerte, so genau konnte ich das nicht mehr sagen.
„Kenma... wie schön ist das denn?", sagte sie dann und ich spürte, wie meine Dämme vor Erleichterung brachen. Die Tränen liefen mir die Wangen hinab und ich schluchzte lachend auf. „Schatz... hast du dir deshalb etwa Sorgen gemacht?" Wieder nickte ich, ich brachte einfach keinen Ton heraus. „Ach Kenma. Bitte glaub mir, wenn ich dir sage, dass es uns absolut egal ist, wen du liebst... Hauptsache du bist glücklich... und dann sind wir es auch", sagte sie leise und ich lächelte. "Ich hab mir solche Sorgen gemacht, weißt du? Ich wusste nicht wie ihr reagieren würdet und hatte einfach... Angst", flüsterte ich und wischte mir die Tränen von der Wange. "Kenma... ich bin ein wenig traurig, dass du so über uns denkst... trotzdem... ich bin sehr stolz auf dich, dass du den Mut gefunden hast mit uns zu sprechen. Oder besser gesagt mit mir. Aber glaube mir, deinem Vater ist genauso egal, ob dich nun ein Mädchen oder ein Junge glücklich macht... möchtest du es ihm selber sagen? Er ist allerdings gerade nicht zu Hause", fragte sie mich. "Ist schon okay, ich melde mich später bei ihm", sagte ich und atmete erleichtert durch.
„Ich... danke, Mama", flüsterte ich. „Nicht dafür, Liebling", antwortete sie. „Ich muss dann auch wieder auflegen... es... Ich muss ein bisschen was gerade biegen...", setzte ich an doch sie lachte nur: „Mach das, Kenma. Ich bin sehr glücklich, dass du es mir gesagt hast. Wir hören uns bald, ja?" Ich bejahte und legte dann auf.
Unschlüssig stand ich in meinem Zimmer und starrte auf die gegenüberliegende Wand ohne sie richtig anzusehen. Ich hatte es ihr gesagt. Ich hatte es ihr wirklich gesagt... und sie freute sich für mich. Dann riss mich ein zaghaftes Klopfen aus meinen Gedanken. Meine Tür öffnete sich und Sakuras Kopf schaute vorsichtig herein. „Kenma? Alles in Ordnung? Ich hab nur gehört, wie du aufgehört hast zu sprechen und dachte ich schau lieber nach. Ist... ist alles okay?" Ich schaute in ihr unsicheres Gesicht und hob meine Mundwinkel an. Ihre Augen fingen an zu leuchten.
„Sie... befürworten es?", quietschte sie aufgeregt und ich fing an zu lachen und nickte. Sie fing aufgeregt an auf der Stelle zu hüpfen und fiel mir dann glücklich um den Hals. Ich erwiderte ihre Umarmung leicht bis sie wieder etwas Abstand aufbaute. „Du... du musst mit Kuroo reden... sofort!", sagte sie aufgeregt. Sie hatte Recht! Oh mein Gott, ich fühlte mich gerade unbesiegbar!
Ich griff nach meinem Handy und hatte in Windeseile Kuroos Kontakt ausgewählt. Während das Freizeichen klingt schlägt mir das Herz bis zum Hals und ich konnte kaum meine Atmung unter Kontrolle bringen so aufgeregt war ich. „Kenma?", meldete sich Kuroo und beim Klang seiner tiefen Stimme breitete sich eine Gänsehaut auf meinem gesamten Körper aus.
„Kuroo", antwortete ich nur und schloss kurz die Augen. Ich will mich nicht mehr verstecken. Ich will uns nicht mehr verstecken. „Hey", flüsterte Kuroo und ich hörte sein Grinsen förmlich heraus. Gott, wie gern würde ich ihn jetzt vor mir sehen. „Ich... können wir uns sehen? Bitte? Ich muss dir was sagen", fragte ich eindringlich und kreuzte die Finger. „Ähm... klar doch... wo bist du? Sollen wir uns vielleicht im Park treffen?", wollte er unsicher wissen und ich überlegte nur kurz. „Ich kann in zehn Minuten dort sein", schoss es direkt aus mir heraus und ich war schon auf dem Weg in den Flur um meine Schuhe anzuziehen. „Gut, dann sehen wir uns gleich", erwiderte Kuroo und legte auf. Ich schnappte mir die Jacke vom Haken und band mir schnell einen Schal um.
„Hey Kenma, warte, ich kann doch nicht allein hier bleiben! Lass mich wenigstens mit raus!", rief Sakura, als sie hektisch aus meinem Zimmer trat. Doch ich konnte nicht warten. Nicht wenn ich gleich Kuroo sehen würde und ihm zeigen werde, wie ernst ich es meine. „Zieh die Tür einfach ran, wenn du gehst! Ich muss los", rief ich über die Schulter und verschwand zur Tür hinaus.
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Your way into my Heart || Kenma x Kuroo
FanfictionInhalt: Kenma zieht nach seinem Abschluss bei seinem besten Freund Kuroo ein und beginnt mit Studieren. Neben dem ungewohnten Unialltag verdreht ihm der große Sportler immer mehr den Kopf. Doch sein Vorhaben, dabei immer unter dem Radar zu bleiben w...