Kapitel 3

791 35 1
                                    

Chelly's Sicht:

Die Tür ging auf und das grelle Licht von draußen blendete mich. Ich sah nicht besonders viel also machte ich die Augen zu ich hörte wie ein schwerer Gegenstand  in den Raum geworfen wurde. Dann ging die Tür wieder zu und die Schritte entfernten sich wieder. Ich betastete den Boden und rutschte so weit bis die Kette es nicht mehr zuließ. Ich kroch auf dem nassen Boden rum und fühlte einen großen weichen Gegenstand ich tastete an ihm herum. Es fühlte sich an wie ein Sack. Ich fühlte weiter. Ja in der Tat es war ein Jute Sack. Als ich weiter tastete zuckte der Sack auf einmal und ich schreckte zurück. "Was ist denn los mit dir?! Mann lass mich hier raus!" brüllte eine weibliche Stimme. 'Es..es war noch eine Frau?' fragte ich mich. "Oh Entschuldigung ich.. es ist dunkel ich wusste nicht was es war.. ich wusste nur das er etwas hier rein geworfen hatte" sagte ich und kroch wieder ein Stück hin und fummelte an dem Sack rum. Ich fand ein Band also vermutete ich dass dieses Band dafür gedacht war den Sack zu öffnen. Ich zog daran und merkte wie sich etwas bewegte. Kurze Zeit später kroch die Frau aus dem Sack heraus und stieß fasst mit mir zusammen. "Oh tschuldigung " murmelte sie und kroch an mir vorbei. Ich kroch ihr hinterher. "Was für ein Raum ist das hier?" fragte sie. "Ich seh auch nicht mehr als du also ich hab keine Ahnung." sagte ich sarkastisch. "Ich denke schon das du mehr siehst als ich..Ich bin nämlich blind." sagte sie.
"Ja ich weiß ich auch." erwiderte ich. "Nein du verstehst nicht.. Ich bin wirklich blind.." sagte sie. Mein Sarkasmus verschwand und machte einen anderem Gefühl Platz. Ich hatte Mitleid mit ihr. Sie tat mir so leid. Wie schlimm musste es sein die ganze Zeit nichts zu sehen und die ganzen schönen Dinge dieser Welt einfach nicht mit den Augen wahrnehmen zu können. "Oh..." fing ich an doch sie unterbrach mich. "Ach nun hör schon auf mich so mitfühlend anzuschauen mir geht es gut ich bin von Geburt an blind ich hab keine Ahnung wie es ist zu sehen aber das macht mir nichts." Ich wollte gerade etwas erwidern als die Tür auf ging. " Na meine Süßen wie schön das ihr euch so gut versteht dann wollen wir mal unseren Neuankömmling willkommen heißen."


~ James Sicht~

Ich saß in meinem Auto und war auf dem Weg zu der Familie der 19 Jährigen. Sie waren sehr wohlhabend und wohnten weiter weg von der Stadt in der sich Chelly rum getrieben hatte.Ich fragte mich was sie dorthin gebracht verschlagen hatte. Gegen 16:00 Uhr kam ich dann endlich an, ich klingelte an der Tür und holte meinen Notizblock und meinen Ausweis heraus. Es war ein wirklich riesiges Haus. Ich verstand wirklich nicht warum sich die junge Frau dafür entschieden hatte ein Leben auf der Straße diesem hier vorzuziehen aber ich hoffte die Eltern würden mir da weiterhelfen.
Die Tür wurde geöffnet und ein schick gekleideter Mann, wie ich vermutete der Butler, öffnete die Tür und fragte: "Was kann ich für sie tun ,Sir?, Haben sie einen Termin?"  "Nein ich komme wegen Chelly Marks." sagte ich und hielt meinen Ausweis hoch. Er nickte und führte mich herein. Das Haus war echt riesig und antike Möbel standen stilvoll eingerichtet im Haus.Hier und da hingen ein paar altmodische Bilder und es standen auch ein paar Ritterrüstungen herum, die Wände waren verziert mit Stuck. Ich kam mir vor wie im Mittelalter. Nun konnte ich Chelly schon viel besser verstehen. Aber glaubte nicht das ihr Entschluss fortzugehen allein auf dem Mobiliar beruhte. Als wir endlich den schier endlosen Flur durchgegangen waren kamen wir in einen riesigen Raum mit großen Fenstern. An der Decke hing ein edler glitzernder Kronleuchter. Und an der Wand war ein Kamin, davor standen zwei Sessel wo drin zwei Leute saßen. Die Frau stand auf und musterte mich gründlich. "Nuun..Gustav ..wer ist dieser fremde Mann?" fragte sie und schaute dabei den Butler an. Er antwortete: " Ich denke das kann er ihnen am besten selbst mitteilen." Dann entfernte sich der Butler. "Also.." sagte sie und schaute mich prüfend an. "Wer sind sie?" "Mein Name ist Kommissar Henderson und ich bin hier wegen ihrer Tochter, Chelly Marks". sagte ich und hielt meinen Ausweis hoch. "Oh .." sagte sie. "Nun, dann setzen sie sich doch." sagte sie und bot mir einen Stuhl an, an dem langen Tisch der ebenfalls im Raum stand."Ich wollte sie fragen ob sie uns vielleicht sagen können warum ihre Tochter nicht mehr bei ihnen wohnt.?" " Es gab..." sie stockte"..Konflikte und dann ist sie gegangen aber sie sind bestimmt nicht extra hier her gefahren um uns dies zu fragen Mister Henderson." "Nein das bin ich in der Tat nicht. Ihre Tochter ist in der etwas weiter entfernten Kleinstadt Shors gesehen worden wie sie bettelte. Es ist mein Einsatzgebiet und ich wollte ihnen einfach ein paar Fragen stellen da ihre Tochter als vermisst gemeldet wurde weil sie seit einiger Zeit an ihrer üblichen Stelle nicht mehr gesehen wurde. Eine Zeugin berichtete dass sie am Abend des Verschwindens dort gewesen sei." " Wieso sollten wir etwas wissen Mister Henderson? Wir haben seitdem sie von hier weggelaufen ist keinen Kontakt mehr zu ihr gehabt und auch nichts mehr von ihr gehört. Also wir können ihnen da nun wirklich nicht weiter helfen, deshalb bitte ich sie zu gehen.Gustav wird sie zur Tür begleiten." "Nein..nein danke ich finde den Weg alleine." sagte ich und reichte ihr noch meine Karte. Ich ging zur Tür und war wirklich froh als ich endlich aus dem Haus heraus war. Ich ging zu meinem Auto und stieg ein. Als ich zum Fenster schaute sah ich die Mutter von Chelly Marks hinter dem Vorhang stehen und nachschauen ob ich auch wirklich weg fuhr. Ich ließ den Motor an und fuhr wieder in Richtung Shors. 'Die Mutter der jungen Dame hat sich wirklich komisch verhalten.' dachte ich. ' Sie hatte auf mich nun wirklich nicht gewirkt als würde sie sich ernsthaft sorgen um ihr  Kind machen und als ich Shors erwähnte und die Vorfälle hat sie sofort abgeblockt. Hmm das ist schon sehr merkwürdig. Und der Mann saß einfach in seinem Stuhl und hat sich überhaupt nicht an dem Gespräch beteiligt. Irgendetwas stimmte da ganz und gar nicht, da war ich mir sicher. Aber ich würde schon noch herrausfinden was genau es war.


Am nächsten Tag grübelte ich gerade erneut über den Akten als ich einen Anruf bekam.

"Ehm..Guten tag hier spricht Josef Marks ich bin der Vater von Chelly. Ich wollte sie fragen ob ich gleich zu ihnen aufs Revier kommen könnte. ich müsste mit ihnen dringend reden. Ich habe dort einige Informationen die für sie sehr hilfreich sein könnten und die meine Frau ihnen vorenthalten hat."

Ich sagte ihm zu und beendete das Gespräch. Ich war wirklich gespannt was der Vater von Chelly mir zu sagen hatte und ob ich,wenigstens von ihm, ein paar hilfreiche Informationen bekommen würde.Ich grübelte die ganze Zeit nach was das für hilfreiche Informationen sein könnte aber irgendwann beschloss ich, einfach abzuwarten was Mr. Marks zu sagen hatte.

Nach zwei Stunden war er dann endlich auf dem Revier und wir gingen in den Befragungsraum. Er zögerte nicht lange und fing sofort an zu erzählen: " Nun Sir.. Ich bin nicht Chelly's leiblicher Vater. "


Psycho Spielchen - Ich möchte ein Spiel mit dir spielen.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt