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"Es ist nicht- Aua! Es ist nicht so wie Sie denken!"

"Achja?", fauchte ich verärgert. "Was denken wir denn?"

"Lass ihn los, Minah", verlangte mein Freund von mir, weshalb ich meinen Kopf sprachlos hob.

"Yah, einer dieser Kerle hat dir beim letzten Mal ein Messer ins Bein gerammt!", schimpfte ich verärgert über seine gedankenlose Bitte.

"Ihr Name ist Woo Eunhan, nicht wahr?", erriet Jungkook, weshalb sich meine Stirn in Falten legte und den Mann widerwillig los ließ, nachdem dieser überrascht geknickt hatte.

"Kennst du ihn?", wollte ich von meinem Freund wissen, der den Fremden mt zusammengezogenen Augenbrauen betrachtete.

"Ich.. habe keine Ahnung", gab er zurück, weshalb ich ihn verwirrt musterte.

"Die Männer von denen Sie eben gesprochen haben, kamen nicht von uns. Der Vorsitzende wird Ihnen alles erklären", meinte der Mann mittleren Alters.

"Deshalb bitte ich Sie mit mir mitzukommen."

"Was?! Auf gar keinen Fa-"

"Unter einer Bedingung", unterbrach Jungkook mich mitten im Satz. "Ich werde mitgehen, wenn sie mich begleiten darf." Mein Freund deutete mit dem Kinn auf mich, während er sprach.

Woo Eunhan nickte einverstanden und zückte augenblicklich sein Handy aus seiner Hosentasche.

"Natürlich. Ich werde den Vorsitzenden sofort kontaktieren und ein Treffen organisieren."

Jungkook und ich saßen später hinten im Wagen von OnGeims Sekretär. Während er die ganze Zeit gedankenverloren aus dem Fenster schaute, konnte ich nicht anders als meinen Freund voller Besorgnis anzusehen.

Ich wollte ihn fragen wie es ihm ging, doch ich wusste, dass ich nichts tun konnte, damit es ihm besser ging.

Ohne seinen Blick abzuwenden umgriff seine Hand plötzlich meine, die zuvor auf meinem Schoß gelegen hatte.

Er wollte mich mit dieser kleinen Geste wissen lassen, dass er okay war. Soviel war mir klar.

Doch ich wusste, dass er sich darum sorgte, was ihn erwartete. Das er nicht wusste, wie er sich für die bevorstehende Konversation rüsten sollte.

Ich drückte seine Hand, um ihm damit zu zeigen, dass ich das mit ihm gemeinsam durchstehen würde.

[...]

Wir betraten zusammen mit Woo Eunhan die riesige Villa, in welcher Park Sungtae scheinbar hauste.

Eigentlich hatte ich gedacht, er würde uns bei OnGeim empfangen.

Jungkook und ich wurden durch das prachtvoll eingerichtete Gebäude geführt, dass mehr an ein Museum erinnerte, als an ein Zuhause. Es wirkte sehr leer und kühl, was durch dessen Größe nur noch verstärkt wurde.

Ich fragte mich, ob der Vorsitzende hier alleine lebte oder mit seinem Sohn, OnGeims Geschäftsführer Park Yejun.

"Hier sind wir", meinte Woo Eunhan während dieser am Ende des langen Flures vor einer massiven Holztür stehen blieb.

"Sind Sie bereit, Herr Jeon?", erkundigte sich der Mann in dem schlichten Anzug bei meinem Freund und sah diesen aus einer Mischung aus Fürsorge und Erwartung an.

Der Schwarzhaarige gab keinen Ton von sich und ließ stattdessen langsam seinen Kopf sinken, um mich anzusehen.

Seine Augen glänzten vor Angst und Hoffnung. Eine sehr bedrohliche Kombination, da sie unberechenbar war und unmöglich einzuschätzen.

Ich versucht mühsam den Kloß in meinem Hals herunterzuschlucken und mir meine Befangenheit nicht anmerken zu lassen. Deswegen zwang ich mich zu einem Lächeln und nickte bloß ermutigend.

Der Größere erwiderte mein Lächeln einigermaßen und nickte ebenfalls, ehe er seinen Kopf hob und den Blick auf die hölzerne Tür richtete.

Ein letzter tiefer Atemzug, bevor er schließlich meine Hand erneut nahm und dann klopfte. Das Geräusch seiner Knöchel auf der harten Oberfläche hallte durch die leeren, kalten Wände.

Ohne auf eine Antwort von der anderen Seite der Tür zu warten, öffnete Jungkook diese einhändig.

Das erste was mir auffiel war, dass der Raum ganz anders wirkte, als der Rest des Hauses.

Es war für seine Verhältnisse eher klein und heimisch. An den Wänden waren mehrere Familienfotos und in den altmodischen Schränken befanden sich unzählige Bücher. Als wäre es das Einzige genutzte Zimmer.

Der Vorsitzende stand bereits vor seinem Schreibtisch, als hätte er die ganze Zeit sehnsüchtig darauf gewartet uns zu empfangen.

"Willkommen." Auf den Lippen des Senioren lag ein sanftmütiges Lächeln, dass ich nicht einsortieren konnte.

Jungkooks Druck an meiner Hand verstärkte sich, es schien ihn zu irritieren wie der alte Mann uns begrüßte.

Ich traf Park Sungtae ebenfalls zum ersten Mal persönlich, denn davor kannte ich ihn bloß von Fotos.

"Ich bin ... Jeon Jungkook und das ist meine feste Freundin, Choi Minah", stellte Jungkook uns trotz seiner inneren Krise, höflich vor.

"Aber das wissen Sie sicherlich schon, nicht wahr?", fügte ich weniger besonnen hinzu.

"Ich bin nicht euer Feind. Das müsst ihr mir glauben." Der Vorsitzende verschränkte die Hände hinter seinem Rücken.

"Wieso haben Sie uns dann beobachten lassen? Machen das alle Arbeitgeber etwa mittlerweile so?", verlangte ich von dem alten Mann zu erfahren.

Scheinbar überrascht von meiner Wortwahl und meiner Tonlage, hob der Ältere seine Augenbrauen in die Höhe. Doch er schien nicht verärgert über meine Reaktion. Ganz im Gegenteil.

"Sagen wir so...", der Grauhaarige Mann räusperte sich und schien nach den Richtigen Worten zu suchen.

"Wir suchen das Gleiche", sagte er.

Jungkooks Stirn runzelte sich und ich konnte nicht anders als den Vorsitzenden verwirrt anzublinzeln.

"Was meinen Sie?", hakte Jungkook ebenso durcheinander nach.

Sprach er von dem Programm? Es gab schließlich bestimmt noch einige die es für eine Waffe hielten und deswegen hinter dem Programm her waren.

"Nein, ich spreche von Park Hyewon."

Mir stockte der Atem, als der alte Mann den Namen Jungkooks Mutter aussprach.

"W-was? Woher wissen Sie davon? Wer sind Sie?!" Ich spürte wie Jungkooks Hand sich verkrampfte.

Im Gesichtsausdruck unseres Gegenübers waren nun deutliche Zeichen von Schwermut und Kummer zu lesen.

"Nun.... Park Hyewon ... ist meine Tochter."

Mir rutschte das Herz förmlich in die Hose, als ich das hörte.

"Ich bin dein Großvater, Jungkook."

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valiant • j.jkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt