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»Mum, wie lange muss ich noch hierbleiben?«, frage ich meine Mutter, die auf einem Stuhl neben meinem Bett im Krankenhaus sitzt.
Sie liest gerade in einer Zeitschrift und blickt mich über dem Rand von dieser an. »Liebes, wie ich dir schon vor fünf Minuten und auch davor schon mehrere Male gesagt habe, weiß ich das nicht. Wir müssen erst auf den Arzt warten, der mit dir ein Abschlussgespräch führen möchte, und so lange bleibst du noch hier«, entgegnet sie und widmet sich wieder ihrer Lektüre.
Nachdem ich gestern umgekippt bin, bin ich hier im Krankenhaus aufgewacht. Natürlich hatte ich große Angst, dass etwas mit meinem Baby, nein, mit dem Baby von Matt und mir sein könnte. Genau diesen Gedanken habe ich, seit mir Ben davon berichtet hat, dass Matt wieder zurück in Dublin ist, ständig. Dass es unser Baby ist. Ich habe ja immer gesagt, dass es mein Baby ist. Aber nein, es gehört auch ihm. Und er sollte endlich von seiner Existenz erfahren. Das bin ich dem Baby, mir und auch Matt schuldig. Am liebsten würde ich direkt zu ihm nach Dublin fahren, um ihm davon zu erzählen. Und auch um herauszufinden, ob er wirklich wegen mir wieder zurück ist, generell warum er wieder zurück ist. Aber nein, ich sitze hier nun fest. Und das macht es auch nicht leichter. Wie zur Bestätigung bewegt sich mein Würmchen in mir und ich lege meine Hand auf meinen Bauch, um ihn zu streicheln. Immerhin ist nichts mit meinem Baby und es geht ihm gut, denn das war meine größte Angst, dass etwas mit ihm sein könnte und ich es womöglich verliere. Zum Glück hatte ich aber nur einen kleinen Schwächeanfall. Ich war die letzte Nacht zur Überwachung noch hier und darf heute wieder nach Hause, wenn denn der Arzt bald kommt, um mich zu entlassen. Seufzend schnappe ich mir mein Handy, das mir meine Mutter heute früh mitgebracht hat, und öffne die gemeinsamen Chats mit Matt. Ich habe es noch nicht übers Herz gebracht, sie zu löschen, und mich ab und an auch selber damit gequält, indem ich sie mir immer wieder durchgelesen habe. In all den Nachrichten kam nie rüber, dass er mich verlassen möchte, geschweige denn Violet ehelichen soll.
Ich verstehe das alles ja nach wie vor nicht und wir sollten ganz dringend darüber reden, was da genau dahintersteckt. Ich könnte ihn natürlich auch anschreiben, aber ich möchte das lieber persönlich mit ihm besprechen. Ich möchte ihm dabei in seine Augen sehen. Bei dem Gedanken, bald wieder in seine wunderschönen blau-grünen Augen schauen zu können, läuft es mir prickelnd den Rücken runter, und ich denke daran zurück, wie liebevoll er mich immer angeschaut hat, kurz bevor wir uns geküsst haben. Ich vermisse das. Ich vermisse seine Nähe. Ich vermisse seine Worte. Ich vermisse ihn.
Gerade als ich mein Handy weglege, klopft es auf einmal an meiner Zimmertür. Ich schaue meine Mutter an. Mein Vater, der gerade draußen ist, um ein wenig Luft zu schnappen, der würde nämlich nicht klopfen. Meine Gedanken schweifen natürlich direkt zu Matt ab, ob er derjenige ist, der gerade geklopft hat, auch wenn ich das nicht glaube. Aber hoffen darf man ja. Um herauszufinden, wer es ist und ob es nicht eventuell doch Matt ist, rufe ich »Herein« und warte angespannt ab.
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🦋Tнe Secoɴd Cнαɴce🦋
Roman d'amour↬Cataleya und Matthew lernen sich im Feriencamp an der Küste Nordirlands kennen, als sie noch Jugendliche sind. Er, der gutaussehende Mädchenschwarm. Sie, das eher unscheinbare Mädchen, das gerne Schmetterlinge fotografiert. Dennoch freunden sie sic...