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Kraftlos gehe ich zu meinem Kühlschrank und öffne ihn, um die Rotweinflasche, die darin steht, heraus zu holen. Eigentlich hasse ich Rotwein, weil mir davon immer mein Kopf wehtut und ich mich in der Regel übergeben muss. Aber er ist für den heutigen Tag genau das Richtige, denn heute ist der Tag, vor dem ich mich in der letzten Zeit so gefürchtet habe. Heute ist der sechste April. Und heute vor zwei Jahren hat sich mein bisheriges Leben von der einen auf die andere Sekunde grundlegend verändert. Als ich den Kühlschrank schließe und auf die Uhr, die über ihm hängt, blicke, zeigen die Zeiger beide genau auf elf Uhr. Die meisten würden mich für verrückt erklären, wenn sie wüssten, dass ich zu dieser frühen Uhrzeit schon Alkohol trinke, aber die anderen sind mir gerade herzlich egal. Somit schnappe ich mir die Flasche, auf ein Glas verzichte ich, drehe mich um und gehe zurück zu meinem Sofa. Vor ihm lasse ich mich wieder zwischen all den Bildern und vollgeweinten Taschentüchern nieder, die davor ausgebreitet liegen und zwischen denen ich schon saß, bevor ich beschlossen habe, dass ich nun Alkohol brauche. Als ich wiederholt auf eines der Bilder, das zu meiner Linken liegt, blicke, schießen mir erneut augenblicklich die Tränen in die Augen und laufen meine Wangen hinunter. Ich öffne schnell den Drehverschluss der Weinflasche, um meinen Schmerz etwas zu lindern. Gerade als ich sie an meinem Mund ansetze, um daraus einen Schluck zu nehmen, klingelt es auf einmal. Da ich niemanden erwarte und das wahrscheinlich eh nur der Paketbote ist, der etwas für einen der anderen Bewohner im Haus hat, ignoriere ich das Klingeln und nehme schließlich einen Schluck des Rotweins. Sofort spüre ich die Wirkung des Alkohols in meinem Körper und mir wird warm. Ja, ich denke, er wird mich zumindest für eine Weile so weit betäuben, dass ich nicht ständig weine. Jedoch gibt der, der unten vor der Haustür steht, nicht so schnell auf, wie ich gehofft habe, denn es klingelt schon wieder. Ich versuche es allerdings auch dieses Mal zu ignorieren und nehme noch einen Schluck aus meiner Weinflasche. Plötzlich piept allerdings mein Handy, das auf meinem Wohnzimmertisch liegt, den ich weggeschoben habe, damit ich etwas mehr Platz habe. Seufzend beuge ich mich, während ich nochmal einen Schluck Wein trinke, vor und fische es vom Tisch. Als ich es entsperre, sehe ich schon, dass ich eine Nachricht von Matt bekommen habe, und öffne sie. Während ich sie lese, verschlucke ich mich jedoch an dem Schluck Rotwein, den ich gerade trinke, und fange prompt an zu husten.
*Hi Leya, ich hoffe, du hast es dir nicht doch anders überlegt. Aber ich wollte dir, wie vor ein paar Tagen ausgemacht, Nuala vorbeibringen. Bitte melde dich doch, wo du bist. Ich stehe vor deiner Haustür. Matt*
Oh Shit, das habe ich ja total vergessen. Vor allem habe ich nicht nachgedacht, als ich das mit ihm für heute ausgemacht habe. Verdammt. Hier sieht es aus, als ob eine Bombe eingeschlagen hätte, und vor allem sehe ich aus wie ein Troll. Dabei blicke ich an mir herunter. Ich habe noch immer meinen Schlafanzug an und hatte eigentlich auch nicht vor, ihn heute auszuziehen. Ich denke darüber nach, wie ich es verhindere, dass er in meine Wohnung kommt und das alles hier sieht. Noch während ich überlege, schreibe ich ihm zurück.
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🦋Tнe Secoɴd Cнαɴce🦋
Romance↬Cataleya und Matthew lernen sich im Feriencamp an der Küste Nordirlands kennen, als sie noch Jugendliche sind. Er, der gutaussehende Mädchenschwarm. Sie, das eher unscheinbare Mädchen, das gerne Schmetterlinge fotografiert. Dennoch freunden sie sic...